Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_11-Dezember-Budget.pdf

- S.79

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Wenn ein soziales Gleichgewicht nicht
mehr funktioniert, dann funktioniert alles
andere auch nicht mehr und wir bewegen
uns in eine Stadtentwicklung, wie es in
Amerika der Fall ist, und zwar diese
Ghettoisierung. Jene, die etwas besitzen,
müssen dann sozusagen eingezäunt mit
Wachposten usw. leben. Wir sollen alle
daran arbeiten, dass das bei uns nicht der
Fall ist.
Ich möchte noch kurz zu den Projekten
und zum Thema Architektur Stellung
beziehen. Was das Kaufhaus Tyrol
anbelangt, bin ich ganz anderer Meinung
als GR Mag. Fritz. Ich verstehe, dass GR
Mag. Fritz hier besonders sensibel ist, da
er schon zum dritten Mal gebracht hat,
dass Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer
im Alleingang mit diesem und jenen
Projekt in die Medien gegangen ist. Das ist
der Wettbewerbsvorteil, den er als
Regierungsmitglied und Ressortzuständiger hat.
Für mich ist wichtig, was dabei herausgekommen ist. Wir hatten beim Kaufhaus
Tyrol eine verfahrene Situation, woran der
Gemeinderat nicht ganz unschuldig war.
Wir haben einen Weg bei dem gesamten
Projekt Kaufhaus Tyrol von Anfang an
verlassen. Es hat beim "Rathaus-Neu"
einen Wettbewerb gegeben und wir sind
zu einem tollen Ergebnis kommen.
Das Kaufhaus Tyrol war von Beginn an
eine Mischung: Der Bauherr nimmt Arch.
Dipl.-Ing. Obermoser, den ich sehr
schätze, für den rückwärtigen Teil, worauf
es eine unzufriedene Architektenschaft
gegeben hat. Es wurde dann für die
vordere Fassade ein Wettbewerb gemacht
und das Andere ist von der Architektenschaft akzeptiert worden. Daraufhin ist
man für den vorderen Teil zu einem
Ergebnis gekommen, mit dem niemand
zufrieden war. Man hat dann alles
umgekrempelt, wodurch das Chaos
losgegangen ist.
Jetzt hat man Gott sei Dank eine Lösung,
die ehrlicher ist. Wenn man bei einem
anderen Haus sagt, man beauftragt für die
vordere Fassade den Architekten X und
für die Rückseite den Architekten Y, dann
greift sich jeder auf den Kopf und sagt,
dass das verrückt ist.
GR-(Budget-)Sitzung 20.12.2007

Deshalb GR Mag. Fritz, halte ich auch
nichts davon, die Fassade in der Erlerstraße noch einmal einem Gestaltungsbeirat vorzulegen. Wir haben jetzt ein
schlüssiges Projekt und ich wünsche mir,
dass es rasch umgesetzt wird. (Beifall).
Der Investor Rene Benko hat schon ein
Verständnis für Kultur und Abläufe und
dass er kooperativ ist, hat er ja bei dem
fünften Gymnasium bewiesen. Für das
fünfte Gymnasium ist beim Architektenwettbewerb ein tolles Ergebnis herausgekommen, worauf wir uns freuen können.
Es war ein lokaler Architekt, der diesen
Wettbewerb mit einem Partner gewonnen
hat. Es muss nicht immer der Stempel
Gestaltungsbeirat als Merkmal aufgedruckt sein, dass es eine gute Architektur
ist.
Mit der "Hungerburgbahn-Neu" haben wir
sicher wieder einen weiteren Baustein
gesetzt, um die Qualität und den Begriff
als Architekturhauptstadt Österreichs zu
sehen. Wir haben alle zusammen diesbezüglich eine tolle Leistung vollbracht. Es
hat zwar ein bisschen mehr Geld gekostet,
aber ich glaube, dass im Nachhinein
niemand mehr über die Kosten spricht, da
wir ein tolles Ergebnis erreicht haben.
Diesen Standard mit Fremdarchitekten
wird man nicht immer halten können. Wir
sollen in Zukunft bei aller Wichtigkeit
schauen, dass man immer Top-Leute
braucht, die auch einen gewissen Sog
erzeugen und andere mitreißen. Ich
glaube, dass wir im eigenen Land sehr
viele gute Architekten haben, die diesen
Wert und diese Architektur in Zukunft
fortsetzen können.
Ich wünsche mir, dass vor allem hinsichtlich der Platzgestaltungen die Architekten
mehr Sensibilität und Qualität zeigen, als
wir es bisher hatten. Ich möchte jetzt gar
nicht über die Museumstrasse sprechen,
denn diese ist beginnend beim Belag bis
zur Aufenthaltsqualität ein Trauerspiel. Ich
wäre froh gewesen, wenn wir in der
Museumstrasse eine andere Gestaltung
bekommen hätten.
Schauen wir, dass der Dialog in dieser
Stadt in Zukunft funktioniert. Wenn wir den
anderen Bereich halten können und
jungen Menschen weiterhin die Chance
geben, die Stadt sowie die Kulturarbeit