Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_11-Dezember-Budget.pdf

- S.86

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notwendig, da es mit dem derzeitigen
Personalstand nicht zu bewerkstelligen ist,
so genannte Hilfepläne zu erstellen, die
eigentlich laut dem Grundsicherungsgesetz vorgesehen sind. Wie zum Beispiel
Hilfe zur Arbeit, Schuldnerberatung usw.
Es könnten Konzepte erstellt werden, wie
so etwas aussehen kann. Dadurch wäre
die Mag.-Abt. II, Soziales, entlastet, noch
dazu, da dies im Steigen begriffen ist. Die
Zahlen sprechen eine Sprache für sich, da
allein im Jahr 2007 5 % mehr Bescheide
ausgestellt werden mussten.
Erfreulich beim Sozialen ist, dass es im
Bereich der Gewaltschutzeinrichtungen,
wie für das Tiroler Frauenhaus, für die
Initiative Frauen helfen Frauen und das
Frauenzentrum Osttirol, mehr Geld und
längerfristige Unterstützung geben wird.
Im letzten Jahr wurden in Zusammenarbeit
mit der Sozialabteilung der Landes Tirol
und unter Einbeziehung aller VertreterInnen die Ausgestaltung und Rahmenbedingungen dieser Einrichtung festgelegt und
diskutiert.
Bisher trugen außer der Stadt Innsbruck
keine Gemeinden zur Finanzierung des
Tiroler Frauenhauses bei, obwohl es
misshandelte und von Gewalt betroffene
Frauen und Kinder aus allen Bezirken gibt,
die dort Zuflucht suchen.
Subventioniert werden diese Einrichtungen vom Land Tirol und den Gemeinden
aus der Grundsicherung in einem Schlüssel von 65 : 35. Diese Subvention wird
erhöht und vorerst für zwei Jahre garantiert. Es ist eine erfreuliche Nachricht, dass
hier eine Lösung gefunden wurde.
Der nächste Punkt ist der Bereich der
alten Menschen. Darüber haben wir schon
in der letzten Sitzung des Gemeinderates
diskutiert. Im Jahr 1966 hat es einen von
den Beatles komponierten Song gegeben:
"Will you still need me, will you still feed
me when I"m sixtyfour", also "willst du mich
füttern, werde ich gebraucht wenn ich 64
Jahre alt bin." Das war vor vierzig Jahren.
Jetzt würde man wahrscheinlich, wenn ich
84 Jahre alt bin, sagen. Das ist nämlich
das durchschnittliche Alter für die Aufnahme in ein Wohn- und Pflegeheim der
Stadt Innsbruck.
Es stellt sich wirklich die Frage, wer füttert
uns und wer braucht uns? Ich glaube, es
GR-(Budget-)Sitzung 20.12.2007

ist ein wesentliches menschliches
Bedürfnis noch gebraucht zu werden und
nicht nur auf Hilfe angewiesen sein zu
müssen. Es ist auch ganz wichtig zu
wissen, wer hilft, wenn es einem schlecht
geht.
Die Größe der Wohn- und Pflegeheime
wurde in der letzten Sitzung des Gemeinderates ebenfalls diskutiert. Ein bekannter
Sozialpsychiater hat einmal gesagt, dass
diese großen Wohn- und Pflegeheime in
der Zeit der Industrialisierung notwendig
und wichtig waren. Das ist jetzt aber
hundert Jahre her und man wird diese
nicht mehr brauchen. Ich bin auch der
Meinung, dass man sich in sehr großen
Wohn- und Pflegeheimen, die "ghettoartig"
sind, nicht unbedingt wohl fühlen kann.
Ich glaube es ist sehr wichtig, wie das
Konzept in diesem Wohn- und Pflegeheim
aussieht. In einem kleinen Wohn- und
Pflegeheim kann es ein Konzept sein, das
absolut autoritär ist und sich dort die Leute
nicht wohl fühlen. In einem größeren
Wohn- und Pflegeheim kann das Konzept
so aussehen, dass es sehr viele Angebote
gibt.
Auf Initiative von StRin Mag.a Oppitz-Plörer
haben sich die Mitglieder des Ausschusses für soziale Daseinsvorsorge diese
Einrichtungen in der Stadt Linz angesehen. Ein Wohn- und Pflegeheim hat mir
sehr gut gefallen, und zwar war das wie
ein Atrium angelegt und ist nicht abgeschirmt im Grünen gelegen. Deshalb bin
ich nicht unbedingt der Meinung, dass es
nur von der Größe des Wohn- und
Pflegeheims abhängt. Es hängt immer
vom Inhalt und vom Konzept ab, wie ein
Wohn- und Pflegeheim gestaltet ist. Ich
glaube, wir müssen uns mit diesem
Thema noch auseinandersetzen.
Bei dem was ich jetzt noch sagen möchte,
geht es wirklich nur um den "Kleinen
Braunen". Das ist aber auch ganz wichtig,
da der "kleine braune Kaffee" für viele alte
Menschen wichtig ist. Die Anregung der
Heimanwältin ist Folgende: Die alten
Menschen bekommen ein Taschengeld,
da sie, wenn sie in ein Wohn- und
Pflegeheim kommen, den größten Teil
ihrer Pension abliefern müssen. Ich weiß,
dass das "Taschengeld" keine städtische
Belange, sondern ein Gesetzesbegriff ist.