Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_09-Oktober.pdf
- S.31
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wird in alle Ewigkeit ein Fleischkäse
bleiben. Damit meine ich den "Neuburger".
Es ist nichts Unanständiges, wenn man
sich zum Wohle der Stadt Gedanken
macht. Bezeichnend dafür ist, dass der
Tourismus hier wieder einmal ein Vorläufer ist. An vorderster Front wurde nicht nur
gearbeitet, sondern es wird auch die
Hotellerie einen Großteil zahlen müssen.
Bei diesen vorbereitenden Hearings haben
sich Wirtschaftstreibende aus mehreren
Sparten Gedanken gemacht, wie sie die
Stadt Innsbruck vermarkten können.
Wir spielen nämlich im Konzert der
Landeshauptstädte schon lange nicht
mehr diese Rolle, welche wir im Gemeinderat glauben zu spielen. Wir sind
gegenüber den Städten Salzburg, Graz
und Linz schon allein im Städtetourismus
ziemlich abgefallen. Das Institute of Brand
Logic hat sich die Frage gestellt, ob wir
eine Tourismusstadt, Universitätsstadt
oder eine Familienstadt sind. Immer, wenn
es im Gemeinderat um ein Sportprojekt
geht, schreien einige wieder, es sollten
Kulturprojekte etc. gemacht werden.
Das große Problem ist, dass wir nicht auf
einen Nenner kommen und deshalb
brauchen wir einen Consulter, der das
ganz nüchtern betrachtet. Wenn nicht alle
mitziehen, wird dabei nichts herauskommen. Der Preis für zwei Personen, die
75 Tage hindurch je acht Stunden
arbeiten, ist angemessen. Jeder Unternehmer, der einmal einen Betriebsberater
gebraucht hat, weiß, wie viel er dafür
bezahlen musste.
Die Stadt verändert sich laufend. Der
Ursprung der Stadt Innsbruck war der
Verkehr, denn ohne diesen wäre sie nicht
so groß geworden. Schwaz war zu dieser
Zeit doppelt so groß wie die Stadt
Innsbruck und trotzdem ist unsere Stadt,
weil es ein Verkehrsknotenpunkt war, so
groß geworden. Das ist jetzt nicht mehr
von Bedeutung, denn nun sind andere
Dinge wichtig.
Es ist nett, wenn man sagt, man hält das
zwar für gut, aber man stimmt dagegen.
Diese Einstellung kennen wir bereits von
anderen Projekten. Wenn die Projekte
"super" geworden sind, wird gesagt "wir
sind ja dabei gewesen, haben aber nur
nicht mit gestimmt".
GR-Sitzung 22.10.2009
GR Gruber: Die Diskussion zeigt, dass wir
auf Basis dessen, was vor zehn bzw.
fünfzehn Jahren definiert wurde, wieder
dringend einen Markenprozess notwendig
haben. Wenn man sich die Wortmeldungen angehört hat, dann bekommt man von
der Stadt Innsbruck ein Bild, das wahrscheinlich in allen Facetten stimmt, aber
letztendlich nicht dahingehend zusammengeführt wird, dass auch die touristische Marke "Innsbruck" wieder belebt
werden kann. Diesbezüglich haben die
Innsbrucker Grünen nicht ganz Unrecht.
Die Sorge der Innsbrucker Grünen kann
man insoweit etwas relativieren, dass das
touristische Bild der Stadt Innsbruck nach
außen nur dann funktionieren wird, wenn
sich unsere eigene Innensicht und das
Produkt Innsbruck schlüssig darstellt. Wir
haben in den Diskussionen in der Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG), und
im Anschluss daran, wie der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
(TVB) diesen Prozess losgetreten hat,
auch den Touristikern gesagt, dass sie
verstehen müssen, warum wir uns hier
einbringen wollen. Wir sind letztendlich der
wichtigere Teil in der Identifikationsfindung. Es bringt nichts, wenn man fünf
Marken Hotels, Nordpark bzw. fünf oder
sechs Attribute herausnimmt, die Innsbruck ausmachen und dies nicht in der
Gesamtheit sieht.
Wir haben auch eingefordert, dass die
Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH
(IMG) und die Politik stärker in dieser
Steuerungs- und Projektgruppe vertreten
sein soll. Auch das Beratungsinstitut,
welches diese Untersuchung durchführen
wird, legt besonderen Wert darauf, dass
die Bevölkerung eingebunden wird, um
diese Marke zu definieren und letztendlich
auch schlüssig zu gestalten. Diese Sorge
können die Innsbrucker Grünen "archivieren".
Dieser Prozess wird sicherlich schwierig
werden, bis man auf den Kern kommt. Ich
glaube noch nicht, dass ein Markenclaim
und ein neues Logo dabei herauskommen,
sondern nur ein Markenfindungsprozess,
der mit diesen Kosten abgeglichen wird.
Wie wichtig ein Markenfindungsprozess
ist, sieht man in der Wirtschaft. Die Börse
war in den letzten Monaten nicht unbedingt beispielgebend, aber letztendlich