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Jahr: 2009

/ Ausgabe: 2009_09-Oktober.pdf

- S.33

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- 586 -

Es ist nicht mehr so, dass man unbedingt
in die Alpen fahren muss, sondern man
kann eine Woche vor Urlaubsbeginn
Pauschalurlaube mit Flug buchen, ohne
viel Geld auszugeben. Das betrifft die
breite Masse, denn das Geldbörserl wird
nicht dicker, sondern kleiner. Daher bieten
derzeit Destinationen wie Hurghada und
Türkei eine Woche um € 350,-- für ein
Fünfsterne-Hotel all inclusive an. Das sind
unsere Konkurrenten, und das muss uns
einmal bewusst werden.
Wir müssen uns jetzt fragen, auf was wir
uns in Zukunft konzentrieren sollen.
Vielleicht ergibt das Ergebnis der Untersuchungen, dass wir uns auf jene Gäste
konzentrieren sollen, die schon da sind.
Diesbezüglich möchte ich von Gästen
erzählen, die bei mir im Hotel gewohnt
haben.
Ich hatte Gäste aus der Ukraine - man darf
jetzt nicht meinen, dass das "Vorgestrige"
sind und noch in den alten "Hudern"
herumlaufen -, die sich am Abend schön
angezogen haben und in Innsbruck
ausgehen wollten. Um 20.00 Uhr haben
sie mich gefragt, wo man dort um diese
Zeit "shoppen" gehen kann. Auf diese
Frage war es schon schwierig, eine
Antwort zu finden. Ich konnte nur sagen,
dass das IKEA bis 21.00 Uhr geöffnet ist,
aber sonst kann man nicht mehr einkaufen
gehen.
Ein Tipp von mir war, dass sie in die
"beautiful old city" gehen können. Falls
das Wetter schön ist, kann es dort recht
lustig sein. Diese Leute sind es aber nicht
gewohnt, dass ihnen um 22.30 Uhr wegen
der AnrainerInnen der Sitz unter dem
Hintern weggezogen wird, wenn sie im
Freien sitzen. Die Gäste werden sagen,
dass es in Jesolo und Hurghada auch
AnrainerInnen gibt und man trotzdem
sitzen bleiben kann.
Wenn Leute die tanzen gehen möchten
und nach Live-Musik fragen, dann ist
diese Frage auch schwierig zu beantworten. Man kann solchen Leuten keine
Jugenddisco anbieten und die Mausefalle
ist für solche, die vielleicht fünfzig Jahre alt
sind, auch nichts. Es stellt sich die Frage,
was wir dem Gast in Konkurrenz mit den
anderen Destinationen anbieten.
GR-Sitzung 22.10.2009

Das ist unser Problem. Die Gäste kommen
aufgrund der Berge - wenn diese sichtbar
sind - und der Altstadt nach Innsbruck.
Eine kleine Klientel möchte vielleicht die
Museen besuchen.
Der Gast, welcher jetzt nach Innsbruck
kommt, ist wirklich ein armes " ….". Er
kauft sich die Innsbruck Card für drei
Tage, weil er das im Internet gelesen hat.
Dann fährt er auf die Seegrube - das
funktioniert noch. Beim Patscherkofel wird
es schon schwieriger - geschlossen
wegen Revision. Das muss man aber erst
einmal herausfinden, denn wenn man auf
die Homepage der Patscherkofelbahn
schaut, findet man nichts über die
Öffnungszeiten.
Das Schloss Ambras ist ebenfalls geschlossen, aber auch hier muss man
hinsichtlich der Öffnungszeiten im
Tourismusbüro anrufen, weil auf der
Homepage nichts zu finden ist. Die Gäste
haben ihre Laptops mit und suchen, aber
finden in der jeweiligen Homepage nichts.
Wenn der Gast die Innsbruck Card hat,
kann er zwar drei Tage lang in der Stadt
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
herumfahren, wenn es kalt ist …
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Aber mit
den vielen Baustellen ist das auch
schwierig.)
… oder er sucht die Station der Stubaitalbahn nach Natters, die eine geänderte
Route hat und wartet umsonst beim
Terminal, obwohl er eigentlich in der
Anichstraße einsteigen müsste. Das sind
nur einige praktische Beispiele, was die
Gäste letzten Endes berührt.
Der Sonntag ist so und so ein Traumtag,
da könnte man sagen "Innsbruck the
peaceful and silent city", denn da tut sich
nämlich gar nichts. Man muss erst
schauen, dass man ein Restaurant usw.
geschweige denn ein besonderes Angebot
findet. Auch diese Dinge sind wichtig.
Wir müssen doch zurückschauen, welche
Destinationen noch vor zehn bzw. fünfzehn Jahren vom Flughafen Innsbruck aus
angeflogen wurden: Mehrmals täglich
nach Zürich, zweimal täglich Amsterdam,
Frankfurt, Wien, Paris und später London.
Wir sind vom internationalen Netz bzw.
von den großen Airlines abgetrennt.