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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 04_2023-04-25-GR-Protokoll.pdf

- S.16

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Jährlich kommen aus den Ausbildungsstätten in der Stadt Innsbruck AbsolventInnen.
Es sind nicht einmal besonders wenige. Allerdings ist die Arbeit in diesen Bereichen in
der Stadt Innsbruck unattraktiv. Das hört
man leider immer öfter. Die präventive Attraktiverung dieser Berufe geht zu langsam
voran.
Es gibt weitere Probleme und einige davon
sind wirklich obskur. Der Dienstpostenplan!
ElementarpädagogInnen haben mir berichtet, dass sie im Sommerkindergarten fertig
ausgebildete KollegInnen zur Seite hatten.
Sie waren wirklich gut und wurden dem zuständigen Amt weiterempfohlen, damit sie
angestellt werden.
Die Antwort von Seiten der Stadt war, dass
sie aufgrund des Dienstpostenplans nicht
angestellt werden können. Dadurch haben
wir einige sehr gute PädagogInnen verloren.
Hoch lebe der Dienstpostenplan!
Ich komme noch einmal auf die multiprofessionellen Teams zu sprechen. Die NEOS
haben einen Antrag für eine alltagsintegrierte Ergotherapie gestellt. In anderen Bezirken und Gemeinden funktioniert das wunderbar und ElementarpädagogInnen werden
dadurch entlastet. In der Stadt Innsbruck
wurde der Antrag abgelehnt. Laut Begründung benötigen wir so etwas nicht.
Bezüglich Sprachförderkräfte haben
GRÜNE und NEOS Anträge eingebracht.
Es ist wirklich schauerlich, was ElementarpädagogInnen berichten! Es genügt nicht,
wenn eine Sprachförderkraft alle vierzehn
Tage vorbeischaut! Man kann die Probleme
anhand der sprachlichen Kompetenzen der
Schulkinder sehen. Die ElementarpädagogInnen benötigen Unterstützung!
Im Bereich der Inklusion gibt es in der Stadt
Innsbruck zwar große Bemühungen, allerdings sind sie nicht von Erfolg gekrönt.
Nachmittagsbetreuung in der Schule muss
auch bedacht werden! Ich habe schon oft
das Dilemma mit dem Personal zur Nachmittagsbetreuung erwähnt.
Ich habe mehrmals über das Personal der
GemNova Dienstleistungs GmbH gesprochen und wurde ignoriert. Vor einem Jahr
haben alle Fraktionen gedacht, es läuft super! Es funktioniert nicht! Wir haben ein großes Dilemma! Betroffene Schulen haben
noch nicht einmal ein E-Mail erhalten. Es
GR-Sitzung 25.04.2023

gibt keine Informationen für betroffene
Schulen. Planungssicherheit ist ein wichtiger Teil von Arbeitszufriedenheit.
Im Arbeitsmarkt fischen sehr viele. Eltern
suchen inzwischen private Kinderbetreuungen, weil die öffentliche nicht verlässlich
und gut genug ist. Private bieten mehr! Es
gibt eine Kindergartenassistenzkraft in der
Stadt Innsbruck, welche nun an einer
Schule angestellt wurde. Sie fehlt uns also
in den Kindergärten! Es gibt einfach viele
bessere Arbeitsangebote als jene der Stadt
Innsbruck.
In der Pflege gelten die gleichen Argumente! Das Community Nurse Modell. Das
war ein tolles Modell und wir NEOS haben
es unterstützt! Das gibt es aber nur in zwei
Stadtteilen! Die anderen gehen leer aus!
Wohnungen für Pflegekräfte bereitzustellen,
ist eine gute Idee. Allerdings haben wir nicht
so viele Wohnungen, um von einer wirklichen Attraktivierung sprechen zu können.
Zusammenfassend muss man sagen, dass
es eine wirkliche Personaloffensive braucht!
Wir benötigen nicht noch mehr Evaluierungen, sondern Taten! Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir bloß eines tun:
Geld in die Hand nehmen! Es braucht wirklich viel Geld! Dann können wir die Grundbedürfnisse der BürgerInnen der Stadt Innsbruck wieder bedienen! (Beifall)
GRin Dr.in Winkel: Wie alle wissen, ist die
Vereinbarkeit von Familie, Kindern und Beruf sehr schwierig. Zusätzlich versucht man
vermehrt, teilzeitarbeitende Frauen in eine
Vollzeitbeschäftigung zu bekommen.
Frauen können nur Vollzeit arbeiten, wenn
eine verlässliche Kinderbetreuung vorhanden ist. Aber daran scheitert es! Es fehlt an
Geld und Personal.
Wir haben viel Kritik und einige Vorschläge
gehört, wie mit dem akuten Fachkräftemangel umgegangen werden soll. Lösungen
werden nicht von heute auf morgen funktionieren. StRin Mag.a Mayr hat es gerade gesagt. Es hat bereits zu lange gedauert, bis
die Bundesregierung in der Bundeshauptstadt Wien reagiert hat.
Verbesserte Arbeitsbedingungen und eine
erhöhte Wertschätzung, die sich auch im
Gehalt niederschlagen sollte, zusätzliche
Ausbildungsförderungen und ein leichterer
Arbeitszugang für UmsteigerInnen sind