Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_10-Oktober.pdf
- S.28
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durch den Ausbau des S-Bahn-Netzes und
durch die Verknüpfung mit der Regionalbahn bzw. der Straßenbahnlinie "O" auswirken? Wie wirkt sich das auf das Verhältnis
von öffentlichem Verkehr (ÖV) zum motorisierten Individualverkehr (MIV) aus? Wie
sehen die Auswirkungen bei den Verkehrsströmen am Südring aus? Werden diese in
einem solchen Szenario stärker werden,
gleich bleiben oder abnehmen?
Wir werden in den nächsten Jahren - diesbezüglich nehmen wir auch viel Geld in die
Hand - die Straßenbahn ausbauen und die
Verknüpfung mit der S-Bahn verbessern
und dafür irrsinnig viel Geld ausgeben. Es
wird damit eine Verlagerung der Verkehrsströme und der Intensität des motorisierten
Individualverkehrs (MIV) im großräumigen
Ost-West-Verkehr reduziert. Wir bauen
dann für den reduzierten Verkehr, um diesen zu rationalisieren ein tiefes Loch unter
der Grassmayr-Kreuzung. Hier fehlt es mir
an belastbaren Daten. Diese lagen im
Jahr 2009 noch nicht vor. Vielleicht gibt es
jetzt Material zu diesem Thema.
Die gleiche Frage stellt sich für mich mit der
angestrebten Verlagerung auf die Autobahn. Wir sprechen hier sicher vom großräumigeren Verkehr. Ich bin zehn Jahre
lang mit der Linie "T" in die Arbeit gefahren.
Daher habe ich einiges vom Verkehrsgeschehen mitbekommen, wenn man immer
beim Westbahnhof vorbei fährt. Es sind dort
nach meinem Empfinden irrsinnig viele Autos unterwegs, die zum Beispiel vom westlichen Mittelgebirge oder aus der Gemeinde
Völs kommen, bei Innsbruck-West von der
Autobahn abfahren, sich dann am Südring
befinden und quer durch die Stadt fahren,
um irgendwo in der Reichenau oder in der
Rossau zu ihrem Arbeitsplatz zu strömen.
Vielleicht haben die Experten andere Zahlen, aber nach meinem Empfinden ist es so.
Diese Verkehrsteilnehmerinnen bzw. Verkehrsteilnehmer kann man doch durch verkehrspolitische Maßnahmen dazu zwingen,
großräumig von Westen nach Osten über
die Autobahn zu fahren, um dann ins Gewerbegebiet Rossau zu gelangen. Um den
Ortskern von diesen Autofahrerinnen bzw.
Autofahrern zu entlasten, erschließt sich für
mich die Notwendigkeit des Tunnels nicht.
Diese muss ich überhaupt dazu zwingen,
dass sie in dieser Gegend nicht mit dem
GR-Sitzung 11.10.2012
Auto fahren, weil sie sich auf der Südtangente befinden.
Es wurde heute auch der Anschlusstunnel
Richtung Wirtschaftsförderungsinstitut der
Wirtschaftskammer Tirol (WIFI) angesprochen. Wir haben jetzt aus meiner Sicht die
eher perverse Situation, dass sich unter der
Kreuzung ein Tunnel befindet und dort, wo
die Wohnbauten von der Neuhauserstraße
Richtung Westen wieder beginnen, kommt
man aus dem Loch heraus. Daher ist dort
überhaupt keine Lärmentlastung gegeben.
Es wurde daher heute ausgeführt, dass wir
dort den Tunnel weiterführen könnten. Welche Funktion hat der verlängerte Tunnel,
der ein Vielfaches der jetzt veranschlagten
€ 40 Mio kostet?
Wenn wir den Ziel- und Quellverkehr im
Stadtteil Wilten einfangen, bündeln oder die
Feinverteilung nach Wilten organisieren
möchten, ist kein Tunnel notwendig. Wir
müssten dann bei jeder Querstraße, wie der
Andreas-Hofer-Straße, der Neuhauserstraße, der Speckbacherstraße und der FritzPregl-Straße eine eigene Tunnelausfahrt
realisieren. So etwas wird sich doch wohl
weder verkehrstechnisch noch finanziell
spielen. Oder man hat schon wieder eine
Stadtautobahn, die ohne Anschlussstellen
für die Feinverteilung quer durch die Stadt
Innsbruck führt. Nur hat man diese dann
blöderweise um etliche € 100 Mio unter dem
Südring als Tunnel geführt, anstatt auf der
Südtangente südlich von Innsbruck.
Macht dieser verlängerte Tunnel aus Ihrer
Sicht einen Sinn oder soll auf Grund der
strichlierten Linie in der Präsentation nur
keiner fragen, was mit dem Lärm geschieht,
wenn die Autos aus dem Tunnel kommen?
Dipl.-Ing. Zecha: Zur Höhenentwicklung im
"Kreisel" darf ich Folgendes ausführen: Der
"Kreisel", der aus mehreren Fahrbahnen
besteht, ist geometrisch sicher ein auffälliges Bauteil. Es wird übersehen, dass der
Höhenunterschied zwischen der Fahrbahn
des motorisierten Individualverkehrs (MIV)
auf die Olympiabrücke hinauf nur zirka drei
bis vier Meter in der Höhe überwinden
muss. Die hauptsächlichen Anteile des
"Kreisels", nämlich der Innenkreis, die
Fahrbahn für die Radfahrerinnen bzw. Radfahrer sowie die Fußgängerinnen und Fußgänger, windet sich hinab. Wir sind dabei,
eine sehr interessante Planung zu erarbei-