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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_10-Oktober.pdf

- S.34

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piabrücke zur Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte (AIM) zu erreichen.
Ich würde vorschlagen, dass man sich das
Verkehrsmodell selber ansieht. Das muss
man in kleinen Work Shops machen, denn
das ist hier zu kompliziert zu erklären. Wenn
Sie die vielen Zahlen sehen, dann müsste
man diese im einzelnen detaillieren. Die
wichtigste Aussage habe ich diesbezüglich
aber schon getroffen.
Zur Implementierung der S-Bahn: Das Verkehrsmodell bildet das Verhalten der Bevölkerung der Stadt Innsbruck sowie der Bevölkerung des Umlandes ab. Wir haben
natürlich auch die Wegezwecke im Modell
erhalten. Wie viel kann die S-Bahn beitragen? Meiner Ansicht nach im Berufsverkehr
sehr viel, was auch schon der Fall ist. Im
Einkaufs-, Erledigungs- und Freizeitverkehr
gibt es noch viel zu tun. Je mehr wir von
den Stadtgrenzen weg kommen, umso besser ist es. Es ist oft so, dass die S-BahnHaltestellen im Umland wieder nur mit einem weiteren öffentlichen Verkehrsmittel
oder mit Park & Ride erreichbar sind.
Ich kann nicht aufhören, zu bekunden, dass
wir das Innsbrucker Verkehrsverhalten bzw.
das Verkehrsszenario nur dann in den Griff
bekommen werden, wenn wir den Ballungsraum oder den Zentralraum Innsbruck betrachten. Das ist einfach so. Hier kann die
S-Bahn viel leisten, was derzeit auch der
Fall ist. Es sind enorme Zuwachsraten gegeben, die natürlich begrenzt sind. Die restliche Bevölkerung fährt mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV). Das merkt man
natürlich am ehesten im Hauptstraßennetz.
Es ist in einem Verkehrskonzept nur jene
Lösung sinnvoll, die langfristigen Verhaltensänderungen zusammenzubringen.
Wenn man die Verkehrswünsche insgesamt
und gleich an der Quelle reduziert, kann
man diese so verändern, dass es wenig
Ärger gibt. Wenn man das in den Bereich
der Push-Maßnahmen führen würde, sind
das keine freiwilligen Verhaltensänderungen, sondern solche, die durch Staus erzwungen werden. Das ist immer die schwierige Abwägung und bei diesem Projekt natürlich auch immer ein Thema.
Dipl.-Ing. Zecha: Zum Thema der Verkehrsverlagerung im Tunnel gibt es ein kleines Missverständnis. Wir haben ein Prognosemodell errechnet, dass rund 80 % des
GR-Sitzung 11.10.2012

Ost-West-Verkehrs laut dem vorliegenden
Projekt durch die Untertunnelung fahren
werden. Es war nicht gemeint, dass 80 %
des Verkehrs während der Bauzeit auf der
Autobahn fährt. Man muss sagen, dass sich
die Autobahn derzeit an der Leistungsgrenze befindet. Die A 12 Inntalautobahn weist
in den Früh- und Abendstunden Stauungen
auf. Eine Verlagerung in sehr großem Stil
würde die Autobahn weit über die Leistungsgrenze bringen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur Frage
hinsichtlich der Wirtschaftsbetriebe würde
ich Dipl.-Arch.in Schmeissner-Schmid um
Ihre Ausführungen bitten. Primär soll an der
so genannten Stadtmauer auch Wohnbau
entstehen. Ebenerdig kann zusätzlicher
Platz geschaffen werden. Gerade die Entwicklung am Wiltener Platzl und in der südlichen Maria-Theresien-Straße zeigt, dass
weniger Autoverkehr durchaus attraktiv sein
kann. Für die Betriebe und für die Kundinnen- bzw. Kundenfrequenz ist es von Vorteil, wenn weniger direkter motorisierter
Individualverkehr (MIV) stattfindet.
Schriftführerin Ciaghi übernimmt die
Schriftführung.
Dipl.-Arch.in Schmeissner-Schmid:
Grundsätzlich hat die Frau Bürgermeisterin
die wesentlichen Punkte bereits angesprochen.
Ziel für den Stadtteil Wilten ist, ein hochwertiges Wohngebiet mit entsprechender geschäftlicher bzw. betrieblicher Infrastruktur
zu schaffen. Für diese Geschäfte ist es wesentlich, dass dieses Gebiet lebendig ist
und eine hohe Lebensqualität hat. Ich glaube nicht, dass Geschäfte in einem Stadtteil
von der Frequenz des Fremdverkehrs leben
können, sondern durch die Bevölkerung des
Stadtteils.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass das
Zentrum von Wilten (Wiltener Platzl und
Leopoldstraße) mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht mehr völlig unerreichbar wird, sondern es wird dort weniger
gebietsfremder Verkehr sein. Das Wiltener
Platzl ist sicher ein gutes Beispiel, dass
man sieht, dass man mit gestalterischer
Aufwertung und entsprechenden öffentlichen Maßnahmen ein Gebiet - auch unter