Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_10-Oktober.pdf

- S.92

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- 587 -

ich sie für ineffizient halte. Mir wäre lieber
und es wäre viel demokratischer, wenn man
die direkt gewählten Vertreterinnen und
Vertreter mit bestimmten Befugnissen ausstattet (zum Beispiel mit der Befugnis, Anträge in den Gemeinderat zu bringen). Es ist
absurd, dass die zehn direkt gewählten
Personen über etwas diskutieren, daraufhin
mit weiteren zehn GemeinderätInnen bzw.
gemeinderäten diskutieren und anschließend gemeinsam einen Antrag an den Gemeinderat stellen.
Mir reicht die Stellungnahme des, gerade
erst vor kurzem und in Kenntnis dessen, wie
die Leute zur Schutzzone stehen, gewählten Unterausschusses Igls (UA). Ich benötige dazu keine weitere Sitzung mit zehn
Gemeinderätinnen bzw. Gemeinderäten
gemeinsam mit dem Unterausschuss Igls
(UA), um dem Gemeinderat genau das mitzuteilen, was der Unterausschuss Igls (UA)
bereits geschrieben hat, nämlich, dass er
für die Einführung dieser Schutzzone ist.
Bei den Befürchtungen bezüglich Häuserabrissen usw. in Vill geht es nicht um Befürchtungen kleiner Immobilienbesitzerinnen und
-besitzer, sondern um Eigentumsübergang.
Es geht darum, dass Bauern, die ihre Erbhöfe über Jahrhunderte gepflegt haben, aus welchen Gründen auch immer - die
Landwirtschaft aufgeben und die Grundstücke in den Besitz von Bauträgerinnen und
Bauträgern übergehen. Diese reißen die
Kubatur der alten Bauernhöfe ab und bauen
viele kleine Wohnungen.
Genau solche Prozesse wollen wir verhindern. Die Schutzzone nach dem Stadt- und
Ortsbildschutzgesetz (SOG) hindert keinen
Hausbesitzer daran, an seinem Haus etwas
umzubauen usw. Es ist ein Gerücht, dass
es verboten wäre, in Vill Solaranlagen auf
das Dach zu bauen. Der Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG)-Beirat hat nur darauf geachtet, dass zuerst die Bauanzeige
gemacht wird und anschließend die Solaranlage. Er hat auch darauf geachtet, dass
die Solaranlagen in die Dachfläche integriert
und nicht auf den Dächern in wunderbarer
Sicht aufgeständert werden.
Das machen Installateurinnen und Installateure, die in den letzten fünf Jahren nichts
dazu gelernt haben. Heute ist es technisch
möglich, Solaranlagen ohne Effizienzverlust
so in die Dachfläche zu integrieren, dass
GR-Sitzung 11.10.2012

man sie nicht aufständern muss, um die
behauptete, ideale 45°-Neigung zu erreichen.
Hier hat es zweifellos Reibereien gegeben.
Diese werden zu Befürchtungen aufgeblasen, als würde der Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG)-Beirat hier irgendwie
diktatorisch in die Befugnisse der Eigentümerinnen und Eigentümer eingreifen. Der
Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG)Beirat mit seinen Gutachten, die er an die
Baubehörde richten muss, kann den einzelnen Bauwerbern nichts vorschreiben. Er
berät die Baubehörde, die den Stadt- und
Ortsbildschutzgesetz (SOG)-Beirat zwingend anhören muss. Dieser tagt oft genug,
damit kein Zeitverlust entsteht.
Das Ziel des gesamten Gesetzes ist, nicht
etwas zu verhindern, sondern in den Zonen
mit schützenswertem Stadt- und Ortsbild,
auch wenn erneuert wird, Erneuerungen
zuzulassen. Diese passen dann in allerhöchster Qualität, Maßstäblichkeit und
Struktur zum gewachsenen Ortsbild. Die
nachgewiesenen Mehrkosten werden den
Grundstücks- bzw. Liegenschaftseigentümerinnen und -tümern ersetzt.
Das Stadt- und Ortsbildschutzgesetz (SOG)
ist ein sehr bewährtes Gesetz. Wir benötigen es und auch die Schutzzonen, um Entwicklungen hintanzuhalten, die kein Mitglied
des Gemeinderates haben möchte. Wir benötigen es als Instrument der Qualitätssicherung. Ich bin überzeugt, dass das im
Interesse der großen Mehrheit der Igler Bevölkerung liegt. Sie haben das bewiesen,
als sie den Unterausschuss Igls (UA) gewählt haben, der uns die letzte Stellungnahme geschickt hat, indem sie dringend
darum bitten, endlich die Schutzzone zu
beschließen.
Ich habe auch ein demokratisch und bürgerInnenbeteiligungsmäßig gutes Gewissen,
wenn ich den Gemeinderat dringend bitte,
endlich die Schutzzone zu beschließen. Es
ist allerhöchste Zeit.
GR Buchacher: Ich habe im Ausschuss für
Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte
mit vollster Überzeugung für die Schutzzone
in Igls gestimmt, da ich großes Vertrauen in
die Transparenz habe, die dort oben sehr
wohl gegeben ist und auch in die demokratischen Strukturen, die zum Beschluss im
Unterausschuss Igls (UA) geführt haben.