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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 2008_04-April.pdf

- S.25

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StRin Mag.a Schwarzl: Immer bei diesen
Debatten kommt dann ein Zug, nämlich
das absichtliche Missverstehen zum
Tragen. An dem absichtlichen Missverstehen hängt man sich dann auf und drückt
auf die Tränendrüse GR Gruber.
Ich muss noch etwas aufklären. Unsere
Organisation heißt natürlich 55 Plus. Ich
habe deshalb 50 Plus gesagt, damit ich
schneller dabei sein kann.
Es irritiert mich immer und GR Mair
versucht das immer zu erklären, dass es
nicht darum geht, dass diese Organisationen nicht für ihre Tätigkeiten Geld
bekommen sollten, aber sie sollten es aus
den Töpfen erhalten, wo das Geld
hingehört und damit transparent ist. Das
ist in dem Fall die Parteienförderung.
Deshalb wehre ich mich auch gegen den
Vorwurf der Unlauterkeit. Das hat einfach
etwas mit Transparenz zu tun.
GR Grünbacher, du sagst immer, dass
das Vernaderung ist, wenn man das mit
Parteienfinanzierung in Verbindung bringt.
Das ist für mich eigentlich schon fast
demokratiepolitisch bedenklich. Ich halte
das Zusammenbringen von Menschen mit
Parteien oder das gemeinsame Erwähnen
überhaupt nicht für eine Vernaderung. Wir
sind eine repräsentative Demokratie und
die Parteien sollen ordentlich ausgestattet
sein. Die Parteien sollen auch selbstbewusst dazu stehen, aber nicht sozusagen
die Gelder, die sie legitimerweise für ihre
Vorfeldorganisationen und was auch
immer lukrieren wollen, in allen möglichen
Budget-Posten verstecken, sondern dort,
wo es hingehört. Nicht mehr und nicht
weniger verlangen wir, seit es diese
Debatten um diese Vereine gibt.
Bgm.in Zach übergibt den Vorsitz an
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger.
Bgm.in Zach: Hier sehen Sie ein Missverständnis, das genüsslich jedes Jahr
ausgebreitet wird. Es ist ganz lehrreich,
weil immer andere Zuhörerinnen und
Zuhörer im Sitzungssaal anwesend sind,
deswegen werden aber die Argumente
nicht besser. Ich würde empfehlen, wenn
es schon so ernsthafte Bedenken gibt,
einfach zu den großen Veranstaltungen zu
GR-Sitzung 24.4.2008

gehen; z. B. die Ehrung der älteren
Mitbürger oder auch gesellschaftliche
Zusammenkünfte des Tiroler Seniorenbundes (TSB) als auch des Pensionistenverbandes Österreich. Beide Vereinigungen machen im Fasching Kränzchen,
Bälle, Dancing Stars etc. Man kann dann
sehen, was sich dort alles abspielt.
Alles was hier gesagt worden ist, ist
richtig. Was vielleicht noch zu wenig
gesagt wurde, ist, dass sehr viele ältere
Menschen dort mitwirken. Die älteren
Menschen gehen dort alle hin, egal von
welcher Partei, das sind die Pensionisten,
die ältere und erfahrene Menschen sind.
Diese sind zehn Mal klüger, wie irgendwelche jungen Leute, die das erst lernen
müssen. Die Pensionisten machen
überhaupt keinen Unterschied, außer den
Kriterien, die bereits gesagt worden sind.
Wo ist der Kaffee besser? Wo ist die
Musik nicht zu laut und wo sind die
netteren Leute?
Davon abgesehen, ist es das Wesentliche,
dass diese Verbände ganz wichtige
gesellschaftspolitische Arbeit machen. Es
werden Menschen in eine sinnvolle
Tätigkeit eingebunden, die sonst angeblich
nicht mehr gebraucht werden. Nicht alle
älteren Menschen haben große Familien,
wo sie froh sind, dass sie nicht ständig
Babysitten müssen. Es gibt auch viele
Menschen, die alleine sind und die in den
Seniorenstuben und gesellschaftlichen
Treffen eine sinnvolle Freizeitgestaltung,
Arbeit und Erfüllung finden. Dazu muss
man aber hingehen und man muss sich
die Sache schlicht und ergreifend ansehen.
Es geht das nämlich genau an der Sache
vorbei. GR Heis, wenn man sagt, dass
dort nicht über Politik gesprochen wird,
höchstens über Gesellschaftspolitik und
schon gar nicht über Parteien, dann muss
ich Ihnen etwas sagen: Ich bin eine
Pensionistin, das würde ich mir doch von
niemandem vorschreiben lassen, ob ich
über eine Parteipolitik spreche, mich
informiere, meine Meinung ändere oder
dabei bleibe oder dass mich Politik
überhaupt interessiert.
Demokratie kann es nur geben, wenn
Politik gemacht wird und zwar Parteipolitik
und wenn die Menschen wach bleiben,