Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_09-November.pdf
- S.18
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Ein weiterer Punkt, der bei der Regionalbahn erwähnenswert ist, wäre, dass diese
eine Nebenbahn ist und deshalb gibt es
nach dem Eisenbahngesetz einen
Bauverbotsbereich. Prinzipiell gibt es bei
Eisenbahnen zwölf Meter links und rechts
der Trasse einen Bauverbotsbereich. Das
ist natürlich bei einer Straßenbahn oder im
innerstädtischen Bereich nur sehr schwer
vorstellbar und auch nur schwer umsetzbar. Es wird für diesen Bauverbotsbereich
weitgehende Ausnahmeregelungen
geben. Wenn jetzt jemand sein Fenster
umbaut, seinen Dachboden ausbaut oder
was auch immer an der Fassade renoviert,
dann ist das selbstverständlich problemlos
möglich. Wenn jemand einen Kran
aufstellt, der in den Straßenraum hineinragen würde, geht das nicht. Die Straßenbahn fährt doch schienengebunden und
hat damit ein gewisses Sicherheitsbedürfnis. Das heißt, dass alle Bautätigkeiten,
die die Sicherheit und den Sicherheitsraum der Straßenbahn gefährden könnten,
genehmigungsbedürftig sind, alle anderen
Bautätigkeiten werden problemlos
machbar sein.
Als nächstes kommt etwas Interessantes,
nämlich die Betriebssimulation. Wir haben
jetzt eine Trasse gefunden und daher
wollen wir wissen, ob diese Trasse
funktioniert. Was kommt dabei heraus?
Wir sind davon ausgegangen, dass die
Regionalbahn im viertel Stundentakt in
Doppeltraktion, das heißt, zwei Fahrzeuge
aneinander gekoppelt, fährt. Überlagert
wird die Straßenbahnlinie "O" im siebeneinhalb Minutentakt ebenfalls in Doppeltraktion, das heißt, dass auch bei der Linie
"O" zwei Fahrzeuge gekoppelt werden. Es
wurden auch die Straßenbahnlinien "1",
"3" und die Stubaitalbahn berücksichtigt.
Die Länge der Regionalbahnfahrzeuge ist
mit 37,5 m angenommen. Die Länge der
Haltestellen der Regionalbahn ergibt sich
damit durch die Doppeltraktion mit 75 m
bis 80 m. Das ist relativ lang. Das ist
schon ein halber Straßenzug. Die Länge
der Fahrzeuge der Straßenbahn beträgt
27,5 m. Durch die Doppeltraktion ergibt
sich auch für die reinen Haltestellen der
Straßenbahn eine Länge von 60 m.
Der Untersuchungszeitraum waren die
morgendlichen Spitzenstunden, die
Stoßzeit zwischen 7.00 Uhr und
GR-Sitzung 22.11.2007
10.00 Uhr, weil natürlich Betriebssimulationen der Fahrzeitermittlung außerhalb der
Stoßzeiten keinen Sinn machen. Es sagt
dann jeder, dass wir das in den Randzeiten zusammenbringen, das wissen wir.
Maßgebend ist die Stoßzeit, die wir
berücksichtigt haben.
Die Ergebnisse: Die Reisezeit vom
Kurhaus Hall bis zum Hauptbahnhof wird
nach unserer Untersuchung 24 Minuten
betragen. Von Rum Metro - vom Verknüpfungspunkt mit der Österreichischen
Bundesbahnen (ÖBB) - zum Hauptbahnhof knapp 16 Minuten. Vom Innsbrucker
Hauptbahnhof fährt man zur Technik
12,5 Minuten. Wenn man das mit der
derzeitigen Linie "O" vergleicht, ist das
eigentlich eine schnelle Zeit. Vom
Hauptbahnhof zum Bahnhof Völs fährt
man 18,5 Minuten.
Die Gesamtfahrzeit vom Kurhaus Hall bis
zum Bahnhof Völs beträgt 44 Minuten.
Zu diesen Fahrzeiten muss man sagen,
dass wir eine Stoßzeitenermittlung
gemacht haben. Diese Fahrzeiten werden
auf alle Fälle erreicht. Es gibt keine
Fahrzeit, die sich verdoppelt, wie es
derzeit bei der Linie "O" der Fall ist, wenn
diese sich staut. Diese Fahrzeit wird
immer, auch in den Stoßzeiten erreicht. Es
sind nicht irgendwelche versteckten
Fahrzeitverlängerungen enthalten, die
noch kommen könnten.
Einschätzung des Ergebnisses: Der
Nachweis der Fahrbarkeit des Fahrplanes,
der immer wieder angezweifelt wurde, ist
erbracht. Das Betriebskonzept, so wie es
von uns vorgesehen wurde, ist konfliktfrei
fahrbar. Es gibt keine gegenseitigen
Behinderungen und keine Konflikte in
Folge von Verspätungen. Die Verspätungen sind die Folge von Störungen an den
Ampeln, die durch den motorisierten
Individualverkehr (MIV) verursacht
werden. Es staut sich in den Stoßzeiten an
den Ampeln und deshalb funktioniert eine
Bevorrangung auf die Schnelle nicht.
Auch diese Verspätungen können durch
unsere Fahrplanreserven, die wir selbstverständlich schon in unserem Fahrplan
vorgesehen haben, kompensiert werden.
Zusätzlich gibt es natürlich noch einiges
Optimierungspotential. Dieser erstellte