Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_04-Feber.pdf
- S.28
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wo der Platz eng wird, schon Liegenschaften benötigen.
Den Gasthof Steden, welchen man geerbt
und gut verwenden hätte können, hat AltBgm. DDr. van Staa verkauft.
Man braucht eigene Liegenschaften. Ich
kann nicht beurteilen, ob man es für Bürozwecke für wenig Geld herrichten kann.
Der Ankauf leuchtet mir nicht ein und deshalb möchte ich dem Verkauf nicht zustimmen.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ich erinnere mich,
dass meine Interpretation zum Kauf des
Hauses damals war, den Franziskanerplatz bezüglich der Geschäftssituation zu
optimieren.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich gebe vollkommen Recht. Damals war die Intention der
Stadtplanung, den Franziskanerplatz von
dieser Vorbauten- bzw. Stöcklbautenverbauung zu befreien. Mittlerweile hat man
das wieder aufgegeben.
Nach zwanzig Jahren Tätigkeit erinnert
man sich nicht an jeden Akt. Ich habe versucht, das Protokoll von 1999 und 2005 zu
finden. Ich bin bis zum Stadtarchiv gekommen. Es war alles in einer nicht öffentlichen Sitzung. Deshalb war die Diskussion zum Ankauf nicht mehr nachvollziehbar.
Wir werden trotzdem zustimmen, da es
vielleicht besser ist, wenn man schon damals einen Fehler gemacht hat, diesen
jetzt zu sanieren als ihn weiter zu ziehen
und in drei Jahren vielleicht noch mehr
Verlust einzufahren. Das kann man nicht
genau sagen. Es stimmt schon, dass es
eine merkwürdige Geschichte ist.
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Der Verkauf
dieser Liegenschaft hat uns im Aufsichtsrat der Innsbrucker Immobilien GesmbH &
Co KG (IIG) einige Male beschäftigt, weil
wir natürlich auch wussten, was ausgegeben wurde und wie viel von potentiellen
InteressentInnen angeboten wurde.
Das jetzt vorliegende Angebot ist das absolute Bestangebot. Die anderen liegen
€ 100.000,-- bis € 200.000,-- darunter.
Deshalb müssen wir mit dem Angebot zufrieden sein. Es stimmt, dass man das,
was man ausgegeben hat, nicht mehr hereinbekommt. Es ist gut, wenn wir es jetzt
GR-Sitzung 24.2.2011
verkaufen, (im Aufsichtsrat der Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co KG {IIG}
haben wir uns sehr lange damit beschäftigt) denn aufgrund der sehr teuren Sanierungs- und Umbaukosten bei diesem Haus
- es steht unter Denkmal- und Stadt- und
Ortsbildschutz - würde das sehr teuer
werden.
Wenn die Innsbrucker Immobilien
GesmbH & Co KG (IIG) vermieten würde,
müsste sie laufend auf so viel Geld verzichten, dass es sich einfach nicht rechnet. Es ist ein Haus, in dem aufgrund der
rechtlichen Situation nur der Richtwertmietzins verlangt werden darf, da es kein
Wohnungseigentum ist. Wenn es mehrere
Wohnungen gibt, darf man maximal € 5,99
abzüglich 10 % - wie es im Gemeinderat
beschlossen wurde - verlangen. Das ist
niemals kostendeckend auf eine Finanzierung von vielleicht fünfundzwanzig Jahren
für die Sanierungskosten.
Dabei ist es besser, mit dem Ganzen jetzt
Schluss zu machen und zu verkaufen, bevor der Verlust noch größer wird.
GR Ing. Krulis: Die Aussage der Wohnungsstadträtin kann ich nur unterstreichen. Wir müssen froh sein, wenn wir diese "Hütte" wieder los bekommen.
Im Jahre 1999 habe ich mich zu diesem
Ankauf sehr kritisch geäußert. Der Kauf
war eine rein politische Entscheidung.
Damals hat man es damit begründet, dass
es sich möglicherweise rechnen könnte.
Dort wurden auch Grabungsarbeiten und
ein Wettbewerb durchgeführt. Einen Großteil der Kosten hat der Denkmalschutz
übernommen. Finanzdirektor Dr. Hörnler
weiß darüber besser Bescheid. Tatsache
ist jedoch, dass es leer gestanden ist und
in Wirklichkeit der Großteil des Hauses
nicht genutzt wurde.
Wenn man weiß, wie viel man in ein solches Haus investieren muss - unabhängig
vom Denkmalschutz und Stadtkern- und
Ortsbildschutzgesetz (SOG); es bringt
auch Vorteile, da man finanzielle Mittel erhält - ist es trotzdem eine sehr mutige Inangriffnahme eines solchen Projektes. Die
meisten Investoren, falls sie nicht gerade
in diesen Standort verliebt sind, würden
das Geld lieber woanders investieren.