Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_01-Jaenner.pdf
- S.29
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etwas ist, das die öffentliche Hand zu bezahlen hat. Man soll in diesem Bereich
wenigstens in aller ersten Ansätzen in
Richtung Kostenwahrheit gehen. Wir sind
immer noch im 10 % Bereich. Das ist ein
Ansatz, der notwenig und sinnvoll ist, die
Leute zu einem - nämlich auch aus ökonomischer Sicht - rationalem Verhalten zu
bewegen. Auf die Art und Weise sollten
auch Steuerungsmechanismen in die
Hand bekommen werden, die für eine
künftige Verkehrspolitik erforderlich sind.
GR Ing. Krulis: GR Federspiel hat mich
doch etwas herausgefordert, nachdem er
nun nach einigen Jahren im Tiroler Landtag drei Monate vor der Gemeinderatswahl
wieder zurück kehrt und alles verändern
will.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das sind
alles alte Hüte, die er vorbringt.)
Wir haben heute einen Tagesordnungspunkt, der natürlich nichts mit deinen Wünschen und Ideen aus der früheren Zeit,
GR Federspiel, zu tun hat. Visionär ist das
alles nicht GR Federspiel, denn das wurde
in anderen Städten teilweise probiert und
dann nicht eingeführt.
Die Ausführungen von StR Dr. Gschnitzer
hinsichtlich der Aufhebung der Kurzparkzone am Samstagvormittag stimmen natürlich. Wir haben das alles früher gehabt.
Die Angestellten sind mit dem Auto in die
Innenstadt gefahren und haben dort geparkt. Die Wirtschaftskammer Tirol hat das
selbst untersucht und damals festgestellt,
dass das nicht funktioniert. Wir benötigen
die Abstellplätze für die Kunden.
Man hat jetzt verschiedene Möglichkeiten.
Bis 9.00 Uhr wird keine Kurzparkzone verlangt. Eine Stunde kann man in der Tiefgarage am Samstag gratis Parken. Wir
haben dadurch an der Oberfläche Stellplätze. Das dient den Kaufleuten und dem
Kunden am meisten.
Hinsichtlich der Dauerparkplätze darf ich
an die Park & Ride Situation, die wir versucht haben, erinnern. Dieser Versuch ist
kläglich gescheitert. Jetzt kann man sagen, dass die Anbindung der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GesmbH (IVB) zu wenig attraktiv war oder
was immer. Es ist ein Faktum, solange die
Leute die Möglichkeit haben und wissen,
GR-Sitzung 26.1.2006
sie könnten irgendwo noch zehn Meter
näher beim Zentrum einen Abstellplatz
finden, fahren sie dorthin und suchen
diesen auf. Wenn das nicht der Fall ist,
dann wird noch weiter Parkplatz gesucht.
Es wäre viel wichtiger Rudi, wenn du noch
die letzten Monate im Tiroler Landtag verwendest, um möglichst viele Initiativen zu
setzen, dass die Pendler möglichst attraktiv mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die
Stadt fahren können. Es sollten auch die
Tarife günstiger werden, denn dort hängen
wir im Vergleich zu Vorarlberg nach. Wenn
man Park & Ride Plätze baut, ist es auch
nicht intelligent, wenn wir global denken.
Ich nenne jetzt global und meine damit in
Tirol, dass heute einer, der in einem Tal
lebt nicht mit einem Auto bis an den Stadtrand fahren sollte, sondern nur bis zum
nächstmöglichen öffentlichen Verkehrsmittel und dann umsteigen kann.
Das wären intelligente und visionäre Lösungen und nicht solche, dass in irgendeinem Wohngebiet, wo derzeit Stellplätze
frei sind, gesagt wird, dass wir in den
Stadtteilen Saggen, Pradl oder in
Kranebitten, Straßenzüge zu Dauerparkzonen erklären. Gute Nacht, ich möchte
sehen, was dort dann die Bewohner sagen, wenn die keine Stellplätze für ihre
Anwohnerparkkarten finden.
Wir sollten - hier gebe ich dir sicher Recht
Rudi, jetzt drei Wochen vor der Wahl kann
ich dir nur sagen, dass Populismus normal
ist und zum Geschäft dazu gehört - nach
der Wahl, denn das wäre korrekter und
fair, eine Evaluisierung des Verkehrskonzeptes durchzuführen, denn das ist ja nie
wirklich passiert. Wir haben dann mittlerweile bis dorthin die ganze Stadt sowieso
so weit umgebaut, dass auch viele Veränderungen nicht mehr möglich sind. Daher
sollten sich alle Fraktionen an einer derartigen Überarbeitung beteiligen.
Zu einer Evaluisierung gehören auch wirklich visionäre Ideen. Diese beginnen nicht
am Stadtrand, sondern es sollte ganz Tirol
einbezogen werden. Daran sollten wir alle
zielstrebig arbeiten, dann bekommen wir
auch eine bessere Luft. Den Feinstaub
hast nicht du, GR Mag. Kogler, erfunden,
denn du verursachst diesen genauso wie
viele andere. Ich glaube, dass wir hier alle
verantwortungsbewusst vorgehen müs-