Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_08-Oktober.pdf
- S.14
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wieder in ihre Heimat zurück. Auch von
der Stadt Innsbruck sind immer wieder im
Austria Center Studenten an der Universität, die das so genannte Amerika-Jahr dort
absolvieren. Es gibt dort eine Ausstellungsgalerie, wo wir Innsbrucker und Tiroler Künstler entsenden auch im Austausch mit selbigen in der Galerie Andechs. Das ist eine hervorragende Partnerschaft.
Was ist in New Orleans passiert? Am
29.8.2005 hat man den Hurrikan "Katrin"
erwartet. Unsere 40 Studenten wurden
rechtzeitig von Prof. Günther Bischof - das
ist ein gebürtiger Vorarlberger, der schon
lange in Amerika unsere Studenten, aber
natürlich auch die Amerikaner betreut informiert, dass sie sicher aus der Stadt
begeben sollten. Die meisten sind mit
ihren amerikanischen Freunden zu deren
Familien hunderte von Kilometern weit
entfernt von New Orleans gefahren und
haben natürlich gedacht, dass nach drei
Tagen alles wieder in Ordnung ist. Dem
war nicht so. Die Studenten sind in den
amerikanischen Familien mit einer überbordenden Gastfreundschaft aufgenommen worden und sind wochenweise dort
geblieben, weil keine Rückkehr möglich
war.
Wir haben in einer Sofortaktion gemeinsam mit dem Rektor Univ. Prof. Dr. Gantner Manfried, eine Professorin nach New
Orleans geschickt, die Bargeld bei sich
hatte. Wir hatten von allen Studenten die
E-Mail-Adressen und auch die Adressen,
wo sich diese aufhalten. Das war für unsere Familien äußerst wichtig, weil sich
natürlich alle große Sorgen gemacht
haben. Es ist keiner zu Schaden gekommen. Nachdem die Studenten gedacht
hatten, sich nur für drei oder vier Tage zu
entfernen, war natürlich besondere Hilfe
notwendig, dass diese sich mit dem notwendigsten eindecken konnten. Teilweise
sind die Unterkünfte alle verschwunden.
Alles, was dort an persönlichen Besitzgegenständen zurückgelassen wurde, gab
es nicht mehr.
Diese Soforthilfe von € 15.000,-- von der
Stadt Innsbruck ist sofort erfolgt und
wurde weiter durch die Universität Innsbruck und das Land Tirol aufgestockt. In
der Folge hat sich ergeben, dass der Rektor der Universität New Orleans im Baton
GR-Sitzung 20.10.2005
Rouge sofort ein Notbüro oder eine Ausweiche aufgeschlagen hat und unsere Studenten, von denen eigentlich keine nach
den ersten Schreckenswochen nach Hause zurückkehren wollten, in anderen Universitäten in Georgia und in Louisana untergebracht. Das läuft bestens.
Schlechter war es für die Studenten dort,
die nicht alle untergekommen sind. Es war
die Universität diejenige, die zuerst zehn
und jetzt sind es schon zwölf Studenten
herübergebeten hat. Wir haben hier für
das erste Wintersemester Mäzene gesucht. Auch die Stadt Innsbruck hat zwei
übernommen, wie auch die Hypo Tirol
Bank und auch das Land Tirol. Es sind alle
bereits versorgt und in Gastfamilien untergekommen. Ich glaube, dass das gut anläuft. Ich habe die ersten bereits bei der
Benefiz des Sonntagsbrunches gesehen.
Diese fühlen sich hier sehr wohl und
hoffen, dass sie länger bleiben können,
was man sehen wird.
Ich darf in diesem Zusammenhang der
Innsbrucker Bevölkerung herzlich danken,
die an den diversen Benefizveranstaltungen mit Geld und mit ihrer Präsenz ihr Mitgefühl ausdrücken. Auch die Künstler, die
bei den Versteigerungen ihre Werke zur
Verfügung stellen, möchte ich erwähnen.
Ich habe im Stadtsenat schon gesagt,
dass der Bürgermeister von New Orleans,
der dortige Rektor und auch die Vertrauenspersonen rührige Briefe geschrieben
und uns gedankt haben. Daran wird man
weiter arbeiten müssen.
Ich darf noch weiters darauf hinweisen,
dass aus unseren Reihen, Peter Perlot,
das ist der bekannte Hortleiter des Schülerhortes Kaysergartens ein allerletztes
Konzert der "Dixi-Trains" im Gasthaus
Steden am 28.10.2005, um 20.00 Uhr,
veranstaltet. Dessen Reinerlös wird die
Stadt Innsbruck verdoppeln. Das ist aus
unseren eigenen Reihen noch einmal eine
Kraftanstrengung. Peter Perlot hat mich
herzlich gebeten, dass ich das im Gemeinderat noch einmal verkünde, weil
man das sonst schwer unter die Leute
bringt.