Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_08-Oktober.pdf
- S.29
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oder Neubau der Hungerburg in diversen
Unternehmungen beschäftigt. Wir haben
eine Länge an Überlegungen als Firma
getroffen, aber auch gemeinsam mit
Architekten und mit den hier ansässigen
Betreibern der Hungerburgbahn. Wir
haben uns viele Gedanken darüber
gemacht, was das Beste sein wird.
Wenn man in der Vergangenheit das eine
oder andere Mal in der Zeitung gelesen
hat, dass gewisse Seilbahnpioniere der
näheren oder weiteren Umgebung das
Konzept, das hier verwirklicht werden soll,
in Frage stellen, dann lassen Sie mich
dazu einige Überlegungen unsererseits
anführen, warum wir gerade zur
Standseilbahn gekommen sind und nicht
ein anderes Konzept gewählt haben.
Das häufigst erwähnte Konzept wäre eine
Umlaufbahn. Von der Logik her ist dieses
Argument natürlich tiefgreifend. Man
könnte sagen, dass das bewährt ist, weil
damit rundherum Sessel-, Schlepplifte,
Einseilgondelbahnen und Zweiseilkabinenbahnen betrieben werden und das ist
ein über viele Jahrzehnte gutes System
mit einer kontinuierlichen Beförderung der
Passagiere und ähnliches. Lassen Sie
mich dazu nur zwei Argumente anführen:
So ein System lebt davon, dass es Tragoder Zugseile hat, die durch Stützen
abgefangen werden müssen. Wann immer
man das Argument oder die grundlegende
Voraussetzung einer zentrumsnahen
Anbindung als Kernpunkt herausgreift, ist
es ganz einfach, sich vorzustellen, dass
wir über den Rennweg fahren und dann
den Inn überqueren müssen, aber dazu
sind Stützen notwendig. Diese Stützen
müssen irgendwo stehen und diese sind
nicht so niedrig, wie man vielleicht denken
möchte. Es gibt gewisse Vorschriften, wie
nahe man sich bei einer befahrenen
Straße oder wenn wir den Inn überqueren,
dem Boden nähern darf.
Hier müsste man über bewohntes Gebiet
eine Trasse führen. Es ist mit so einem
Umlaufsystem etwas nicht möglich, was
mit einer Standseilbahn sehr einfach zu
realisieren ist. Man kann damit keine
Kurven fahren. Es ist auch sehr komplex
auf derselben Strecke bergauf und bergab
zu fahren, weil diese Umlaufsysteme die
unangenehme Begleiterscheinung haben,
dass viele vertikale Richtungswechsel
GR-Sitzung 20.10.2005
viele Stützen benötigen. Viele Stützen
benötigen viele Zugseiltragrollen und viele
Zugseiltragrollen erzeugen unheimlich viel
Reibung. Reibung ist Energie und das ist
Geld.
Abgesehen vom Umweltaspekt, dass man
hier, in einer Stadt einen Stützenwald nicht
verträglich hineinbauen kann, ist auch zu
bedenken, dass die jetzigen Pylonen bei
der Innbrücke in etwa nur halb so hoch
sind, als sie bei einem Umlaufbahnsystem
sein müssten, um den Inn und die
anschließenden Wohngebiete in einer
verträglichen Höhe zu überqueren.
Ein weiterer Grund, warum wir diese Idee,
die auch in unseren Köpfen herumgeschwirrt ist, verworfen haben, ist der
Grund des öffentlichen Verkehrsmittels
wie Dipl.-Ing. Wessiak ausgeführt hat. Wir
stellen uns unter einem öffentlichen
Verkehrsmittel natürlich nicht vor, dass wir
maximal zu sechst in einer kleinen Kabine
sitzen können. Wenn sechs Personen in
einer Kabine sitzen ist es nicht mehr
möglich einen Kinderwagen und einen
Rollstuhl zu transportieren. Wir stellen uns
darunter schon eine gewisse Geräumigkeit
vor. Aber selbst, wenn wir mit so einer
kleinen Kabine zufrieden wären, verlangt
so ein öffentliches Verkehrsmittel eine
gewisse Betriebssicherheit unter Wetterbedingungen wie z. B. stärkeren Wind. In
Innsbruck gibt es aber doch häufig Föhn
und andere unliebsame Eigenschaften, die
eine Gondelbahn sehr rasch an die Grenzen ihrer Betriebsfähigkeit bringen.
Ein öffentliches Verkehrsmittel sollte
sicherlich nicht bei einem Wind von
50 km/h oder 60 km/h zum Einstellen
gezwungen sein. Wir haben also gesagt,
dass so eine Gondelbahn diesen Anforderungen nicht gerecht werden könnte und
zwar nicht in einem Ausmaß, das wir als
Hersteller erfordern würden.
Dipl.-Ing. Wessiak hat auch die Bergung
und den ausreichend breiten Bergesteg
über die ganze Strecke erwähnt. Mit der
Gondelbahn wären wir 30, 40, 50 oder
60 m über Grund. Wir hätten nicht eine
Kabine mit Wagenbegleiter, sondern wir
hätten auf die gesamte Strecke verteilt in
etwa 40 Kabinen, je nach Größe der Einzelkabinen. Diese müssten im Ernstfall
alle separat geborgen werden. Mindestens