Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_08-Oktober.pdf
- S.30
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vier davon, würden über dem Inn zu
stehen kommen. Man kann sich daher
vorstellen, dass es im Ernstfall nicht
einfach wäre, rasch, effizient und befriedigend Hilfe zu leisten. Das ist ein weiterer
Grund, warum wir von dem Gedanken
einer schwebenden Überquerung oder
Erreichung der Hungerburg Abstand
genommen haben.
Ein weiterer Grund ist der Platzbedarf. Wir
fahren unterirdisch. Wenn die Baustelle
beendet ist, sieht man über hunderte
Meter hinweg nichts mehr. Das ist ein
architektonisches Markzeichen beim
Congress Innsbruck und dann nichts
mehr. Man sieht dann wieder ein architektonisches Markzeichen, nämlich eine
Innbrücke. Dann sieht man die Technik,
wie sie beim Alpenzoo Innsbruck - Tirol
herauskommt, wo man den Wagen, das
Fahrzeug sieht. Man sieht es auch
wunderbar von der Station Hungerburg,
wenn sich der Wagen der Station nähert.
Was wäre bei einer Gondelbahn? Diese ist
oberirdisch. Im Minimum die Ausmaße
10 m breit 30 m lang. Mindesthöhe des
Einschnittniveaus sechs Meter über dem
Grund. Dazu kommen weitere sechs
Meter Höhe für die Station als solche. Man
benötigt für die einzelnen Kabinen eine
Abstellmöglichkeit. Eine Halle ungefähr
20 m breit und 30 m lang. All das waren
Argumente, warum wir dann letztlich nach
langer Überlegung gesagt haben, warum
wir nicht die Standseilbahn in eine
ernsthafte Betrachtung einbinden? Uns
war von Haus aus schon klar, dass es
keine einfache Lösung sein kann, da die
Strecke äußerst anspruchsvoll ist. Wir
haben diesen Weg dann trotzdem
eingeschlagen und eine technische
Lösung dafür gefunden, um die Punkte
zentrumsnahe Anbindung, eine optimale
Erschließung des Alpenzoos Innsbruck Tirol, Anschluss Hungerburg sowie an die
beiden Sektionen Pendelbahn zu realisieren.
Welche Vorteile hat die Standseilbahn?
Sie hat den Vorteil, dass man mit einem
Wagenbegleiter einen sicheren, jederzeit
überwachten, Betrieb führen kann. Sie
bietet die Sicherheit eines schienengebundenen Fahrzeuges mit dem einfachen
Ein- und Aussteigen. Die Bahn bleibt
immer in der Station stehen, egal wie viel
GR-Sitzung 20.10.2005
Zeit jemand zum Ein- und Aussteigen
benötigt, weil er vielleicht mit einer
mehrköpfigen Familie, mit einem Rollstuhl,
mit einem Kinderwagen unterwegs oder
gehbehindert ist usw. Der Wagenbegleiter
beobachtet den Personenwechsel und
bestimmt, wann die Bahn abfährt. Wenn
man bei einer Gondelbahn nicht schnell
einsteigt, gibt es ein Problem und es kann
passieren, dass man nicht zeitgerecht
mitkommt bzw. nicht so bequem ein- und
aussteigen kann, wie man es gerne hätte.
Ein weiterer Punkt ist natürlich die Anzahl
der geforderten Zwischenstationen. In der
Ausschreibung war es zwingend vorgeschrieben, den Alpenzoo Innsbruck - Tirol
anzubinden. Hier bietet sich die Lösung
der Standseilbahn mit einer einfachen
Zwischenstation, die einfach anzufahren
ist, bestens an. Bei einer Gondelbahn
würde das Stationsbauwerk ein Vielfaches
an Baulänge und Bauhöhe ausmachen.
Zur Sicherheit: Bei der Standseilbahn
können wir durchaus den Sicherheitsstandard erwarten, der bei anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zu erzielen ist. Wir
haben Brandschutzeinrichtungen, eine
Selbstlösch-Anlage, bei den technischen
Teilen im Bedienstand oder in dem
elektrotechnischen compartment, wo die
gesamte Elektronik und Steuerung
untergebracht ist. Wenn dort die Temperatur einen gewissen Schwellenwert
übersteigt, wird eine automatische
Löscheinrichtung ausgelöst. Es gibt eine
Notbremseinrichtung, die im Falle eines
Seilrisses oder einer unkontrollierten
Übergeschwindigkeit das Fahrzeug an
jedem Streckenpunkt sicher zum Stehen
bringt.
Weiters gibt es eine Sprecheinrichtung, wo
die Bahnaufsicht jederzeit mit beiden
Fahrzeugen kommunizieren kann. Die
Fahrzeuge können untereinander durch
ihre Wagenbegleiter kommunizieren.
Jedes Abteil kann vom Wagenbegleiter
angesprochen werden. Somit können
Verhaltensmaßregeln für den Ernstfall
weitergegeben werden. Die Fahrzeuge
sowie die Stationsbereiche sind mit einer
Videoeinrichtung ausgerüstet, sodass der
gesamte Ablauf jederzeit von einer
Überwachungsperson kontrolliert werden
kann. Die bereits erwähnten Notausstiege
gewährleisten auch einen nicht zu weiten