Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2011

/ Ausgabe: 2011_06-Maerz.pdf

- S.39

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gibt. Die einzige Ausnahme besteht in der
Stadt Lienz.
Natürlich braucht es in diesem System von
verschiedensten Angeboten ohne Zweifel
auch stationäre Einrichtungen. Wir wünschen uns diese alle mit bestimmten Qualitäten. Der Vorschlag von der SPÖ, sich
mit dem Thema Demenz auseinander zu
setzen, ist sehr unterstützenswert. Es ist
wünschenswert, sich mit alternativen,
neuen Konzepten zu beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass man das ohnehin will
und dass man natürlich gerne externe ExpertInnen hereinholt, um nicht betriebsblind zu werden. Ich nehme an, dass wir
das alle wollen.
Fassen wir diese Abänderungs- und Zusatzanträge zusammen und versuchen,
die ausgestreckte Hand der Innsbrucker
Grünen nicht zurückzuweisen.
GR Kritzinger: Es ist eine Tatsache, dass
man im Laufe der Jahre immer wieder
neue Erkenntnisse im Baubereich und auf
dem Gebiet der Betreuung, Pflege und
Versorgung gefunden, gesucht und angewendet hat.
Ich erinnere mich, dass wir gemeinsam mit
der Frau Bürgermeisterin ein Wohn- und
Pflegeheim besichtigt haben, in welchem
sich ein Rundgang befand. Dieser war für
demenzkranke Personen, welche den
ganzen Tag im Kreise gehen und glauben,
dass sie immer in neuen Gebieten wären.
Solche Debatten, wie sie heute geführt
werden, sind erfreulich, weil man doch viel
Neues schöpft und der Gemeinderat damit
bekundet, welch großes Interesse er hat.
Es geht um die Reduzierung der Kosten.
Das ist ein sehr wichtiges Thema. Die
Möglichkeit, zu Hause zu bleiben, ist hier
ein ganz wichtiger Faktor. Auch LR
Dr. Tilg ist auf dem richtigen Wege und die
Stadt Innsbruck wird ihn mit voller Kraft
unterstützen.
Bgm.-Stellv. Gruber übergibt den Vorsitz
an Bgm.-Stellv. Kaufmann.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ich bedanke mich
sehr herzlich für diese offene Diskussion
und werde auf einige Punkte eingehen,
damit man sieht, dass es eigentlich keine
GR-Sitzung 24.3.2011

Anträge, sondern den guten Geist benötigt, wie es GRin Mag.a Schindl-Helldrich
beschrieben hat.
Diese Woche wurde in der Steuerungsgruppe für die Evaluierung der stationären
Pflege im Landhaus (dort gibt es eine Reihe von ExpertInnen) über die Zukunft der
Pflege in unserem Land gesprochen.
Die Debatten, welches Ziel wir verfolgen
müssen, gehen mir zu langsam bzw. in die
falsche Richtung.
LR Reheis gab vor, dass die Pflege in den
nächsten Jahren für das Land Tirol mit
den entsprechenden Steigerungsraten
kostenneutral € 160 Mio jährlich kosten
darf. Die Steigerungsrate von stationären
als auch ambulanten Pflegefällen beträgt
400 %.
Man kann auch sagen, dass man mehr
Geld für die Pflege in die Hand nimmt. Ich
wäre auch dafür und es ist wichtig, dass
der Bund jetzt einen Schritt gesetzt hat.
Wir müssen uns mit diesen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, wenn wir
über die verschiedensten Varianten der
Pflege der Zukunft diskutieren.
Wir wissen ganz genau, dass wir ohne
Stärkung der ambulanten und mobilen
Pflege nicht auskommen werden. Im Moment fehlen uns dazu noch die Instrumente. Wenn wir über die Zukunft der Pflege
sprechen, müssen wir uns überlegen, wie
wir die mobile und ambulante Pflege stärken. Das ist für viele nicht leistbar und es
fehlen noch die Finanzierungsmechanismen des Systems. Dabei stoßen wir in der
Debatte, wie es weiter gehen sollte, an die
Grenzen.
Ich sage das deshalb, damit man, wenn
man hochtrabend über verschiedenste Varianten, denen ich sehr offen gegenüberstehe, diskutiert, nie vergisst, dass alles
auch eine soziale und finanzielle Komponente hat.
Wie sollte man das alles, was man sich
wünscht, bezahlen? Das hat weniger mit
der Qualität zu tun, sondern damit, dass
man nur einen Blick für das Reale bewahrt. Es ist unbestritten, dass man aufgrund der steigenden Zahlen den Bedarf
nach stationärer Pflege hat.