Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2011

/ Ausgabe: 2011_06-Maerz.pdf

- S.79

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42.4

I-OEF 38/2011
Innsbrucker Kommunalbetriebe
AG (IKB), Ausstieg aus dem
Atomstrombezug, Ausarbeitung
eines Konzeptes (GRin
Mag.a Schwarzl)

GRin Mag.a Schwarzl: Ich stelle folgenden
dringenden Antrag:
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt
Innsbruck als Mehrheitseigentümer der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
appelliert an den Vorstand der Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB), umgehend
ein Konzept auszuarbeiten, um ihren
Atomstromanteil (derzeit besteht der
Strommix, den die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG {IKB} Privat- und Geschäftskundinnen bzw. -kunden anbietet,
zu mindestens 7,7 % aus Atomstrom) zu
reduzieren bzw. gänzlich aus dem Atomstrombezug auszusteigen.
(GR Ing. Krulis: Lasst doch endlich das Innkraftwerk bei Telfs zu.)
Lieber Martin es war absehbar, dass Du
mit dem Argument kommst. Wenn Du die
Debatte jetzt schon haben willst, dann führe ich sie liebend gerne. Der Inn besteht
nicht nur aus dem Abschnitt Sonderschutzgebiet Rietzer Innauen. Die Inflexibilität der Innsbrucker Kommunalbetriebe
AG (IKB) hat dort Millionen Euros in den
Sand gesetzt. Wenn man dort ein paar
hundert Meter weiter hinauf oder weiter
herunter gegangen wäre, dann würde die
Sache ganz anders aussehen.
(GR Ing. Krulis: Dort, wo die Anhänger der
Innsbrucker Grünen wohnen, haben wir
den größten Energieverbrauch in ganz Innsbruck.)
Ja Martin, diese Studie erwähnst Du jetzt
schon zehn Jahre und irgendwann gehört
diese evaluiert.
Frau Bürgermeisterin als Eigentümervertreterin wird ersucht, dieses Anliegen des
Gemeinderates mit Nachdruck an die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB)
heranzutragen und um Vorlage eines entsprechenden Ausstiegskonzeptes zu ersuchen.
Mag.a Schwarzl e. h.

GR-Sitzung 24.3.2011

Dieser Antrag betrifft eine schon lange
wichtige, aktuell sehr traurige Sache. Angesichts der Ereignisse in Japan und dem
europaweit Gott sei Dank ernsthaft diskutierten Ausstieg aus der Atomkraft, ist natürlich ein Handeln vor Ort, wo immer das
möglich ist, notwendig.
Es geht vor allem auch um den Strommix
der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG). Die
Daten sind von der Homepage der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB). Das
sind die offiziellen Daten. Ich gehe davon
aus, dass der Atomstromanteil ein höherer
ist, weil im Strommix der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) die Pumpspeicherkraftwerke aus heimischer Wasserkraft, die bei
uns genutzt werden, verbucht sein dürften.
Es gibt aber Einzelverträge mit E.ON AG,
wo wir sauberen Wasserkraftstrom exportieren und billigen Atombandstrom importieren. Das sind diese Tauschgeschäfte.
Daher habe ich in meinem Antrag angeführt, dass der Atomstromanteil bei mindestens 7,7 % liegt, vermutlich dürfte der
Prozentsatz etwas höher sein. Um dieses
eine Prozent auf oder ab geht es aber
nicht.
Ich denke mir, dass die Energiepolitik vor
einer Wende steht. Wir werden die Energiepolitik mit dem Energieentwicklungsplan (IEP), den wir bald im Gemeinderat
diskutieren, auf Grund unserer Möglichkeiten, die wir haben, einleiten. Ich weiß
nicht, wer gestern das Weltjournal über
den Atommüll gesehen hat, wie dieser gelagert bzw. nicht gelagert, sondern im
Meer über Jahre versenkt wurde.
Ich glaube, dass wir alle miteinander auch
eine Verantwortung für nachfolgende Generationen haben, nämlich bis zu
200.000 Jahren. Wir müssen die Weichen
jetzt stellen. Wie das Beispiel Japan zeigt,
je schneller desto besser.