Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_02-Feber.pdf

- S.43

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2007_02-Feber.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2007
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 107 -

Christkindleinzug durchführen können.
(Beifall)
Wenn ich an die Igler Bergweihnacht
denke, so ist das eine schöne Veranstaltung. Auch der Christkindleinzug wird von
den Kindern und Eltern gerne besucht.
Obwohl ich nicht in der Organisation tätig
bin, habe ich mir oft gedacht, dass der
Christkindleinzug viel Geld kostet.
Vielleicht könnte man einmal schauen, ob
man diesen nicht vielleicht anders bzw.
günstiger machen könnte.
Wir sollen jedoch bei unseren Werten und
Traditionen in Innsbruck bzw. in Tirol
bleiben. Danke! (Beifall)
GR Mag. Kogler: Wir setzen voll und ganz
auf den mündigen Bürger und insbesondere auf die Schülerinnen bzw. Schüler, die
dort freiwillig mitmachen können. Es muss
jeder Schülerin bzw. jedem Schüler
freigestellt sein, ob sie bzw. er beim
Christkindleinzug mitmachen möchten,
was sicherlich voll und ganz umgesetzt
wird.
Es wird immer von viel Geld gesprochen.
Ich finde den Betrag in der Höhe von
€ 35.000,-- in der Relation zu anderen
Veranstaltungen nicht gerade bescheiden,
aber man muss denjenigen, die den
Christkindleinzug mit diesem Geld
umsetzen, die Gratulation aussprechen.
Was die Vereinsstruktur, GR Grünbacher,
betrifft, bin ich voll und ganz Deiner Meinung. Das habe ich im Gemeinderat schon
oft bekundet. Ich muss StR Mag. OppitzPlörer zu dieser tollen Veranstaltung
gratulieren.
GR Mag. Fritz: Zum Unterschied von GR
Mag. Kogler muss ich einen wirklich
liberalen Standpunkt vertreten. Ich sage
schlicht und ergreifend - auch wenn es
den Mitgliedern der ÖVP vielleicht nicht
gefallen wird -, dass es in einer pluralistischen demokratischen Gesellschaft nicht
Aufgabe der öffentlichen Hand ist,
christliche oder sonst irgendwelche
religiösen Werte zu vermitteln.
Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Hand
€ 35.000,-- zur Inszenierung von Befindlichkeit auszugeben. Es ist auch nicht
Aufgabe der öffentlichen Hand, das Tiroler
Christkind gegenüber dem amerikanischen
Santa Claus, oder wen immer, zu verteidiGR-Sitzung 22.2.2007

gen. Ich habe großen Respekt vor den
religiösen Überzeugungen jedes einzelnen
Menschen. In unserer Gesellschaft leben
aber Menschen von verschiedener
religiöser oder gar keiner religiösen
Überzeugung, die ich alle gleich respektiere.
(Bgm. Zach: Diese müssen ja nicht zum
Christkindleinzug gehen.)
Natürlich müssen sie nicht hingehen, aber
es kommt noch ein Punkt hinzu. Ich
wiederhole es noch einmal: Es ist in einer
demokratischen Gesellschaft nicht
Aufgabe der öffentlichen Hand, christliche
Werte zu vermitteln, sondern staatsbürgerliche Werte und Demokratie.
GR Ing. Krulis: Ich lasse mich selten von
GR Mag. Fritz provozieren - im Bauausschuss tut er das auch nicht -, aber in
diesem Fall möchte ich ganz klar Folgendes sagen: Wir leben in einem Land, in
dem es sehr viele Katholiken gibt.
Ich glaube, man sollte auch bei aller
Pluralität den Mut haben, sich in Glaubensfragen ganz klar dazu bekennen,
dass wir ein christliches Land sind.
(Beifall)
(GR Mag. Fritz: Wir sind eine demokratische Republik und kein christliches Land.)
Das ist jetzt Deine Ansicht, aber ich
möchte noch einmal betonen, dass man
sich für das Eingestehen für christliche
Werte und Darstellungen, die in diesem
Zusammenhang gemacht werden, nicht
verstecken muss. Ich bin in diesem Fall
über die Aussagen von GR Mag. Fritz
entsetzt.
Ich finde es interessant, dass wir eine
solche Diskussion zwei Tage nach
Faschingsende führen und Weihnachten
eigentlich noch weit entfernt ist. Wir haben
uns seinerzeit als ÖVP, wo es um die
große Startsubvention gegangen ist, sehr
kritisch ausgesprochen. Ich glaube aber,
dass der Christkindleinzug mittlerweile
sehr an Qualität und auch an Intimität
gewonnen hat. Die großen Besucherzahlen beweisen es auch, dass die Leute
freiwillig zu diesem Chistkindleinzug
gehen, weil sie diese Atmosphäre haben
wollen.