Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf

- S.56

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2006_03-Maerz.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2006
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 217 -

dann braucht man keinen Architekturwettbewerb auszuschreiben. Lassen wir uns
doch überraschen, was die vielen kreativen Köpfe herausbringen. Dann haben wir
eine Entscheidungsmöglichkeit und
wissen, was gut und gescheit ist, was wir
bauen können oder auch nicht. Stimmen
wir diesem Bebauungsplan doch zu!
(Beifall von Seiten der Fraktion "Für
Innsbruck")
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski: Ich
möchte die Aufgeregtheit wieder ein
bisschen beseitigen und zum wahren
Kern, dem Bebauungsplan, zurückkehren.
Hinsichtlich der Bemühungen um das
Kaufhaus Tyrol, bin ich das erste Mal im
Jahr 1994, wo ich zum Bezirksobmann der
Wirtschaftskammer Tirol gewählt wurde,
befasst worden. Damals hat in der
Wirtschaftskammer Tirol unter Beisein des
damaligen Eigentümers des Kaufhauses
Tyrol, einem bekannten Architekten, eine
denkwürdige Versammlung stattgefunden,
in der drei große Projekte für die MariaTheresien-Straße vorgestellt wurden.
Dieser Architekt hat die Reihenfolge so
skizziert, dass er zuerst das Kaufhaus
Tyrol, dann die Hörtnagl-Passage und
dann die Rathaus-Garage errichtet.
Wir wissen also von dem Projekt Kaufhaus
Tyrol - ich zumindest bewusst - seit dem
Jahr 1994. Seit dieser Zeit stellen wir
Überlegungen an, wie wir den kernstädtischen Bereich attraktiver gestalten und
wie wir dort besser gegenüber dem
internationalen Trend hinsichtlich der
Ausdünnung der Innenstädte konkurrieren
können.
Damals sind wir schon zu dem Schluss
gekommen, dass eine weitere Belebung
der Innenstadt auch damit zusammenhängt, dass wir dadurch keine passenden
Formate an Geschäftsflächen in der
Innenstadt haben. Wenn sich jemand in
der Innenstadt ansiedeln wollte, musste er
bisher an den Stadtrand gehen, da er im
historischen Stadtkern keine entsprechende Fläche vorgefunden hat.
Das Beispiel Rathaus-Passage hat uns
gezeigt, was eine Mischung von einem
Frequenzbringer und Fachhandelgeschäften bringen kann. Die Hörtnagl-Passage
hat uns ebenfalls gezeigt, dass es auch
dort Möglichkeiten gibt. Die VorgangsweiGR-Sitzung 30.3.2006

se des Investors vom Kaufhaus Tyrol
zeigt, dass er dort genau diese Prinzipien
berücksichtigen will.
Wir wollen heute die Voraussetzungen
schaffen, dass ein Projekt verwirklicht
werden kann, welches ich für die Zukunft
der Stadt Innsbruck für außerordentlich
wichtig halte, weil eine Stadt nur lebt,
solange der Stadtkern lebt. Das ist wie bei
einem Apfel, denn der fault auch zuerst
beim Kerngehäuse und wenn dieses faul
ist, merkt man es irgendwann einmal an
den Rändern. Das ist Punkt eins.
Der Punkt zwei betrifft die Fassadengestaltung. Wenn man sich heute die Rathaus-Passage und den Eingang in der
Maria-Theresien-Straße ansieht, glaube
ich, kann uns niemand vorwerfen - das hat
auch noch niemand getan -, dass man
hinsichtlich der Gesamtgestaltung eine
unsensible Vorgangsweise mit der MariaTheresien-Straße gewählt hat.
Wenn wir heute in der Ausschreibung
Wettbewerbsbedingungen vorlegen, die
an sich schon für den Zweck, der dahinter
liegt, sehr restriktive Vorgangsweisen sind,
weil die Gliederung der Fassade in weiten
Teilen vorgeschrieben und festgelegt wird,
wie die Eingangssituation usw. sein soll,
dann kann uns auch niemand vorwerfen,
dass wir mit dieser Art der Vorgangsweise
unsensibel wären. Ich glaube, wir sind gut
daran beraten, dass wir das, was wir hier
begonnen haben konsequent weiter
fortsetzen, da es für die Gesamtstadt
wichtig ist.
In einem möchte ich StR Dr. PokornyReitter widersprechen. Sie hat gesagt,
dass die Innenstadt stirbt. Die Innenstadt
stirbt immer nur in Wahlkampfzeiten, da
Polemiken aufgebracht werden. Wenn
man mit offenen Augen durch die Innsbrucker Innenstadt geht, sieht man, was sich
in den letzten Jahren entwickelt und was
sich im Umfeld der Rathaus-Passage
durch die Investitionen verändert hat.
Wenn man sich ansieht, was im Bereich
der Anichstraße allein durch die Neugestaltung der Straße in der Zwischenzeit
passiert ist und was dort in Hinkunft noch
passieren wird, kann man feststellen, dass
solche Veränderungen immer einen
weiteren Kreis ziehen und damit auch den
gesamten Kernbereich weiter beleben.