Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf
- S.74
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wirtschaften und wer sich bei uns wirtschaftlich ansiedeln darf.
Diese Diskussion, die wir heute führen, ist
ähnlich gelagert. Natürlich gilt es die Vorund Nachteile abzuwiegeln. Ich würde es
auch nicht so sehen, dass es darum geht,
zwischen Übeln abzuwägen, sondern
zwischen Vor- und Nachteilen.
Ich habe bei meiner Zustimmung im
Stadtsenat schon einige Bedenken gehabt
und auch Vorbehalte angemeldet.
Natürlich ist das eine massive Konkurrenz
aller Sportgeschäfte in der Stadt Innsbruck. Das ist überhaupt keine Frage.
Natürlich wird auch Kaufkraft abgezogen.
Ich glaube nicht, dass dort dann nur
ausschließlich die Bevölkerung von
Innsbruck-Land und die Südtiroler
einkaufen gehen. Es werden dort viele
einkaufen, die sonst auch in der Innenstadt einkaufen. Daher werden vielleicht
auch einige Arbeitsplätze weniger. Wenn
man aber den Saldo hinsichtlich der
Arbeitsplätze und den Saldo hinsichtlich
der Kaufkraft bildet, dann glaube ich
schon, dass zumindest die Hälfte oder
zwei Drittel der Arbeitsplätze, die bei der
Firma Eybl entstehen werden, doch ein
Nettogewinn sind. Es werden dadurch
zirka um fünfzig oder sechzig Arbeitsplätze mehr geschaffen. Natürlich wird auch
zusätzliche Kaufkraft dort gebunden.
Damit muss man diesem Projekt auch
wirtschaftspolitisch zustimmen, bei allem
Risiko für die Innen- und Altstadt. Es
wurde auch schon gesagt, dass man mit
qualifizierter Beratung und mit Nischenpolitik usw. entgegen wirken muss. Das
geschieht jetzt auch schon.
Hinsichtlich der Bauhöhe sehe ich das
relativ offen. Wir haben zwar damals für
die gesamte Rossau eine Bauhöhe
vorgesehen. Eine Bauhöhe kann dort aber
auch nicht so ein Evangelium sein, denn
das ist für mich eher ein bisschen eine
Orientierungshilfe. Dort ist das besonders
deshalb verträglich, weil das Gebäude vor
dem Hang stehen kann und deshalb von
dem Hang abgedeckt wird. Wenn eine
etwas höhere Bauhöhe errichtet wird,
dann wird, wenn die Qualität des Baukörpers gut ist, das auch erträglich sein. Hier
ist natürlich schon ein Wermutstropfen,
dass wir keinen Architektenwettbewerb
GR-Sitzung 30.3.2006
haben. Das muss ich sagen, das ist
zweifellos ein Nachteil. Ich würde meinen,
wenn die Firma Eybl diese Höhe haben
will, dann sollte man sagen, dass als Preis
dafür ein paar Architekten eingeladen
werden sollten, damit die Gestaltung
dieses Baukörpers eine besondere
Qualität hat. Das könnte ich mir durchaus
vorstellen.
(Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski: Das ist
bereits zugesagt.)
Ursprünglich habe ich gemeint, dass es
das nicht gibt. Wenn das zugesagt ist,
dann kann man durchaus auch damit
leben, dass auch unter Umständen eine
etwas höhere Zonierung vorgesehen wird.
Ich glaube, dass unter dem Strich
zusätzliche Kaufkraft gebunden wird und
damit wird aus der Sicht der Stadt
Innsbruck, wenn es um Arbeitsplätze und
wenn es insbesondere auch um Steuern
geht, ein klares Ja zu sagen sein.
GR Willi: Wir haben heute den glücklichen
Zufall, dass wir vier Tagesordnungspunkte
vorher über die Innenstadt, insbesondere
über das Kaufhaus Tyrol gesprochen
haben. Ich darf ein paar Zitate aus dieser
Diskussion bringen. Die Frau Bürgermeisterin hat gesagt, dass wir heute den
internationalen Trend der Ausdünnung der
Innenstädte haben.
(Bgm. Zach: Aber nicht in der Stadt
Innsbruck, das habe ich dazu gesagt, bitte
nichts verdrehen.)
Ich zitiere, dass Sie gesagt haben, dass
wir den internationalen Trend der Ausdünnung der Innenstädte haben. Weiters
haben Sie, Frau Bürgermeisterin gesagt,
wie wichtig es ist, dass wir einen Frequenzbringer in die Innenstadt bekommen.
Weiters wurde von Ihnen Frau Bürgermeisterin vorgebracht, dass eine Stadt nur
lebt, wenn der Stadtkern lebt und dass der
Apfel von innen fault. Es wurde von Ihnen
auch die hohe Dichte im Handel betont.
GR Ing. Krulis hat bei der ganzen Geschichte gesagt, dass wir wissen, dass es
weh tut. Alle haben also ein Plädoyer
abgegeben, wie wichtig es ist die Innenstadt zu stärken und zu betonen, wie
wertvoll dieses Kaufhaus ist.