Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf

- S.78

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Tirol in der Schublade etwas weiter oben
oder weiter unten, das ist jetzt egal. In
diesem Papier steht ganz klar, bevor nicht
die Umlandgemeinden einen finanziellen
Vorteil, sprich Ausgleich spüren werden,
wird es diese Kooperation nicht geben,
sondern man hat eine beinharte Konkurrenz beim Keilen um jeden Betrieb und um
jeden Einwohner, sprich die Volkszählung
und der Geldrückfluss aus den Ausgleichsmitteln. Daher sind das alles
unsere Konkurrenten. Das sind nicht nur
mehr die Gemeinden Rum und Völs,
sondern auch die Gemeinden Lans und
Mils haben ein großes Gewerbegebiet und
jeder keilt um diese Betriebe.
Schmerzen tut uns heute noch, dass die
Firma ILF Beratende Ingenieure ZT
GesmbH nach Rum abgesiedelt ist. Ich
muss schon sagen, in einer dörflichen
Struktur auf der grünen Wiese so einen
Bau hinzustellen, das hätten wir in Hötting
auf einem Hügel auch zusammengebracht. Da ist das Rückgrat der Landesplanung notwendig, dass so etwas nicht
genehmigt wird. Hier können wir nicht
konkurrenzfähig bleiben, wenn letzen
Endes Bauerngrund - Ackerland an der
Ortseinfahrt für eine Firma umgewidmet
wird. Damit haben wir den Betrieb
verloren, obwohl man sich bemüht hat,
diesen zu halten.
Deshalb muss ich sagen, dass wir in der
Diskussion fair bleiben sollen. Es ist mir
ein guter Investor im Stadtgebiet lieber.
Bei der IKEA-Abstimmung wart ihr nicht
geschlossen dagegen, denn man hat sehr
wohl überlegt, ob man die Firma IKEA
verlieren soll. Es hat auch aus dem
Bereich der Liste "Für Innsbruck" massive
Widerstände gegeben. Ich denke an die
Diskussion über das Cineplexx-Kino in
Wilten, da war die Abstimmung bis zum
Ende 21 : 19. Es waren damals auch nicht
alle dafür.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie
mich damals die Innenstadtwirtschaft fast
gesteinigt hat, wie ich ein Plädoyer für die
SoWi gehalten habe, dass das ein neues
wirtschaftliches Zentrum werden könnte.
Das wollte man damals nicht haben.
Heute kann sich keiner mehr vorstellen,
dass dort eine Kaserne gestanden ist und
dieser Bereich einer der attraktivsten in
GR-Sitzung 30.3.2006

der Stadt Innsbruck geworden ist. Gott sei
Dank haben wir dieses Gebiet.
Zusammenfassend möchte ich sagen,
dass wir beides benötigen. Das eine
schließt das andere nicht aus. Wir
benötigen sicher auch Magneten, um
überregional Leute und Kunden anzuziehen. Ich bin froh, wenn die Südtiroler zu
uns kommen. Beim IKEA kaufen nicht nur
Südtiroler ein. Mittlerweile sagen viele aus
dem Bereich Garmisch, dass es feiner ist,
nach Innsbruck zu fahren, als in München
irgendwo auf der Tangente zu stehen und
nach zwei Stunden Stau zum IKEA zu
gelangen. Der Kunde von München
kommt auch gerne in die Altstadt herein
und genießt die Infrastruktur, die wir dort
insgesamt anbieten können.
Daher ist beides notwendig. Wenn es uns
gelingt, den Konnex der Vorteile der
Attraktivität der Innenstadt mit den
Randlagen durch gute Anbindungen usw.
zu verbinden, ist das sehr sinnvoll. Wenn
jemand am Stadtrand Möbel oder Sportartikel kaufen und sich anschließend nicht
mit dem Auto ins Zentrum quälen will,
sondern eine attraktive Verbindung sucht,
dann haben wir alle etwas davon.
Denken wir nicht nur schwarz - weiß, denn
es wird noch viel härter kommen. Das ist
erst ein Teil dieses Wettkampfes, denn die
Ressourcen und die Reserven, die jeder
hat, werden viel geringer werden. Es wird
dann sicher die Kooperation funktionieren,
wenn das Geld einmal so knapp werden
sollte, dass die Kommunen zusammenarbeiten müssen. Das bezieht sich nicht nur
auf Wohnungen und auf Betriebsansiedelungen, sondern das wird auch auf die
soziale und die Bindungsstruktur ausweichen. Es gibt schon genügend Beispiele in
anderen Ländern, wo am Ende der
Entwicklung nicht mehr der Gemeinderat
alleine steht, sondern dass es schon
Regionalregierungen gibt, wie im Großraum von Ontario mit der Hauptstadt
Toronto. Es gibt dort schon gemeinsame
Parlamente, die diese Entwicklung
steuern. Davon sind wir aber noch weit
weg.
Versuchen wir hier doch eine faire
Diskussion zu führen und freuen wir uns,
dass wir den Investor haben. Gegen eine
tollere Architektur hätte ich nichts einzu-