Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_05-Mai.pdf
- S.13
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bei allen Baustellen, die wir in den letzten
Jahren in der Stadt Innsbruck gehabt
haben, noch 7,5 km mehr Aufgrabungen
vorstellt, dann sieht man, dass das sicher
eine positive Sache ist, wenn das nicht
passiert.
be AG (IKB) im Jahr 2003 erstellt hat.
Dieses Sanierungskonzept setzt auf
Zustandsbewertungen, beginnend ab dem
Jahr 1999 bis zum Jahr 2005, auf.
Zustandsbewertung heißt, dass man mit
Kameras durch die Kanalisation fährt und
diesen Zustand systematisch erhebt. Wir
haben ungefähr ein Netz von 250 km
Länge und davon ist ein Viertel des
Netzes - ungefähr 60 km - in irgendwelcher Form zu sanieren. Natürlich gibt es
eine Reihung nach Prioritäten bzw. nach
Kostenoptimierung. Man kann das nicht
von heute auf morgen machen, sondern
wir haben uns einen Zeitraum von dreißig
Jahren vorgenommen, beginnend mit dem
Jahr 2004 bis zum Jahr 2033. Dafür sollen
pro Jahr etwa € 1 Mio bis € 1,5 Mio
aufgewendet werden. Wir sprechen hier
von Gesamtkosten in der Höhe von zirka
€ 51 Mio.
Bislang wurden für die Kanalsanierungen
€ 5 Mio ausgegeben. Beim vorliegenden
Bild sieht man einen Schacht am Südring,
wo dieser Liner verschwindet und
daneben ist ein Container, wo er gelagert
ist. Einen Tag bzw. zwei Tage später ist
das Ganze weg und daher ist das wie eine
fliegende Baustelle.
Unsere Strategie dabei ist, dass wir den
Sanierungszeitpunkt so timen und nicht
warten wollen, bis der Kanal zusammenbricht, denn dann würde es Sanierung Neubau heißen. Wir versuchen zu dem
Zeitpunkt, wo der Kanal zwar beschädigt
ist und zu bröckeln beginnt, mit grabenlosen Methoden, zum Beispiel Schlauchlining-Methoden, den Kanal zu sanieren.
Kanalumlegungen:
Diese grabenlosen Methoden sind in den
letzten zehn- bzw. fünfzehn Jahren massiv
entstanden und haben sowohl hinsichtlich
der Kosten - das ist ungefähr ein Drittel
der Kosten für einen Neubau - als auch
der Schnelligkeit der Methoden dieser
Sanierung tolle Vorteile. Es kann sein,
dass man pro Tag eine Länge von 200 m
bis 300 m Kanalsanierung macht. Sonst
würde man für eine solche Länge drei
Monate brauchen.
Auch hinsichtlich der Verkehrsabwicklung,
der Zufahrt zu den einzelnen Gebäuden
haben die grabenlosen Methoden Vorteile.
Der Nachteil bei dem System ist, dass
man nicht so lange warten darf, bis der
Kanal kaputt ist. Wenn größere Teile
einbrechen ist es zu spät und man muss
ausgraben.
Der bisherige Umsetzungsstand in diesem
Bereich ist beachtlich. Vom Jahr 2004 bis
zum Jahr 2007 wurden in der Stadt
Innsbruck ungefähr 7,5 km Kanäle nach
dieser Methode saniert. Wenn man sich
GR-Sitzung 15.5.2008
Diese Inlinersanierung ist in der Regel
eine Technik für kleine Querschnitte. Bei
großen, begehbaren Kanälen bleibt nichts
anderes übrig, als diese von innen her zu
sanieren, was eine recht mühsame Arbeit
ist. Nach einer solchen Sanierung schaut
der Kanal wie am vorliegenden Bild
dargestellt aus. Das ist im Übrigen ein
Kanal, der auch in dieser ersten Initiative
beschrieben worden ist.
Die Kanalumlegungen werden durch
städtebauliche Vorhaben ausgelöst. Die
Problematik hier ist, dass diese nicht
längerfristig planbar sind, weil wir sie nicht
kennen. Sie haben immer eine hohe
Priorität, weil sie in Städtebaumaßnahmen
eingebunden sind. Es ist klar, dass wir
Ressourcen binden, die auch Geld kosten,
ohne, dass damit eine große Wertschöpfung verbunden ist.
Hier verfolgen wir jene Strategie, indem
wir versuchen, diese städtebaulich
notwendigen Vorhaben mit Anpassungs-,
Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen der Kanalisation zu kombinieren. Es
hat in der Vergangenheit einige Beispiele
gegeben, sei es dieser Speicherkanal am
Rennweg, den man parallel zur "Hungerburgbahn-Neu" verlegt hat, oder Maßnahmen in der Maria-Theresien-Straße
usw., wo diese Kombination und das
Zusammenspiel ganz gut gelungen ist.
Das vorliegende Bild zeigt den neuen
Speicherkanal am Rennweg, den bereits
einige Mitglieder des Gemeinderates
besichtigt haben.