Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_01-Jaenner.pdf
- S.13
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Es besteht jedoch das Problem, dass dieser neue Querschnitt auf dieser Brücke im
Moment nicht funktioniert. Das zweite
Problem ist, dass die unterstellenden
Stahlträger aufgrund der damaligen Kosten- und Wirtschaftlichkeitsgründen einen
unterschiedlichen Abstand haben. In der
Mitte sind sie näher zusammengerückt als
im Außenbereich. Dort befinden sich die
Gleisanlagen. Verschiebt man die Straßenbahn in Richtung Randlage, kommen
die Straßenbahngleise genau dort zu liegen, wo die Stahlträger einen breiteren
Abstand haben. Das geht auch nicht.
Es gibt verschiedene Varianten, die untersucht wurden. Der erste Vorschlag ist, die
Betonplatte zu verstärken. Wenn diese
nach oben hin verstärkt wird, muss eine
Höhenanpassung der gesamten Nivellette
der Straßenbahn gemacht werden. In weiterer Folge führt dies unweigerlich zu einem größeren Umbau im Bereich der
"Rhombergpassage" in der Amraser Straße.
Es gibt mehrere solcher Randbereiche, die
im Falle einer Erhöhung der Betonplatte
zwecks Angleichung der Nivellette angepasst werden müssen. Dies ist nicht erforderlich, wenn die Schienenoberkante auf
derselben Höhe beibehalten wird.
Wir haben auch untersucht, ob eine zusätzliche Bewehrung oben in die Betonplatte nachträglich eingebracht werden
kann. Dazu müsste das Tragwerk abgebaut, die bestehende Bewehrung freigelegt, zusätzliche Bewehrung eingelegt und
damit die Tragfähigkeit erhöht werden.
Dies hat aber einerseits eine leichte Erhöhung des Niveaus zur Folge, andererseits
reicht die Tragkraft der Stahlträger durch
die erhöhte Eigenlast der Brücke nicht
mehr aus.
Es stellt sich die Frage, ob unterhalb der
Betonplatte Lamellen aufgeklebt werden
können. Dasselbe Prinzip kommt gerade
im Bereich Lohbach-Gießen zum Einsatz.
Dort wird eine geringe Menge an Lamellenbewehrung unterhalb der Betonplatte
eingeklebt, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. Das kann auf der Unterseite der Friedensbrücke nicht gemacht werden, da die
Einbindelänge hier - wie unser Statiker
festgestellt hat - nicht vorhanden ist. AufGR-Sitzung 26.1.2012
geklebte Lamellen sind als Lösung auch
nicht möglich.
Ein Absenken der Tragwerksoberkante,
um die ganze Brücke herunter zu senken
und damit auch die Stahlträgern herunter
zu setzen, ist mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, der mit einem Neubau
vergleichbar ist. Das hat den Nachteil,
dass in den Hochwasserbereich der Sill in den Freibordbereich - weiter eingeschnitten wird.
Dieser Ausbau kann nur während der Niederwasserperiode durchgeführt werden.
Wir müssen versuchen aus Wirtschaftlichkeitsgründen, Gründen der Zeitökonomie
und aus Gründen der Verkehrsbelastung,
nur eine Niederwasserperiode als Bauzeit
heranzuziehen. Das ist zeitlich sehr knapp
und die Bauarbeiten müssen dabei sehr
gestrafft ablaufen. Das erfordert einen
sehr großen, vorgefertigten Anteil der Arbeiten. Diese Randbedingung ist für die
Sanierung nachteilig.
Ein Verstärken der Stahlträger kann zusätzlich ausgeführt werden. Das Problem
dabei ist, dass dies sehr unwirtschaftlich
ist. Es sind nicht geschweißte oder gewalzte Stahlträger, sondern genietete. Die
Stahlträger müssten alle ausgebaut und
zerlegt werden. Das ist sehr zeitaufwendig
und kann in einer Niederwasserperiode von Oktober bis März - nicht bewältigt
werden. Der Querverbund muss in diesem
Fall geschützt und verbessert werden und
man muss trotzdem den Korrosionsschutz
auftragen. Das müsste erst in fünf bis
zehn Jahren geschehen, wenn die bestehende Konstruktion beibehalten wird.
Es wäre besser, wenn der Korrosionsschutz direkt im Werk aufgebracht wird
(siehe Emile-Béthouart-Steg). Dort haben
wir den Korrosionsschutz des Tragwerkes
unter definierten industriellen Bedingungen, die einen besseren Auftrag des Korrosionsschutzes gewährleisten, auch im
Werk gemacht. In diesem Fall würde die
Brücke in diesen vier Wochen, in denen
der Korrosionsschutz aufgetragen wird,
nicht zur Verfügung stehen. Diese vier
Wochen wären also verlorene Zeit.
Das sind grundsätzlich die wesentlichen
Rahmenbedingungen. Diese sind das Ergebnis der Untersuchungen, die wir gemacht haben. Wir haben uns diese Unter-