Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2005

/ Ausgabe: 2005_09-November.pdf

- S.30

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2005_09-November.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2005
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1430 -

Ich verstehe die Haltung der Innsbrucker
Grünen hier nicht. Ich verstehe die Haltung, dass man die Wertigkeit des Theaters besonders hervorgehoben hat, aber
wenn wir nichts unternehmen, wird es das
"Theater an der Sill" nicht mehr geben.
Sicherlich wäre es besser, wenn wir nicht
unter Zeitdruck entscheiden müssten.
Ich sehe insgesamt den Kaufpreis, wobei
ich sagen muss, das dies kein Schnäppchen ist. Wir haben heute auf der Tagesordnung einen Punkt des Bau- und Projekt-Ausschusses über ein anderes kleines
Projekt, das sich gegenüber dem "Theater
an der Sill" befindet.
Dort haben wir eine Baumassendichte von
2,3. Wenn man den Kaufpreis auf eine
ähnliche Baumassendichte umlegt - das
wird dort wahrscheinlich nicht gehen -,
kann man trotzdem sagen, dass man für
einen freifinanzierten Wohnbau sicher
einen Preis erhält, wo die Differenz,
vielleicht das Minimum ist, das es uns wert
sein muss, das "Theater an der Sill" zu
erhalten.
Daher hat sich unsere Fraktion nach eingehenden Beratungen und Diskussionen
im Klub klar für die Erhaltung des "Theaters an der Sill" ausgesprochen. Das ist an
diesem Standort aber nur möglich, wenn
man zu diesem Grundstücksgeschäft ein
klares "Ja" ausspricht. Anders kann man
dieses Theater nicht sichern.
Mich schmerzt es, dass die Breinößlbühne
schließt. Die Breinößlbühne war ein gutes
Volkstheater im Zentrum von Innsbruck.
Wenn ich mich an die Exlbühne erinnere,
so waren wir in Europa das Zentrum des
deutschsprachigen Theaters, auch des
Volkstheaters. Es wäre schön, wenn wir
das in Zukunft wieder sein könnten. Aus
dem Innsbrucker Kellertheater, das natürlich eine ganz andere Sparte im Theater
abdeckt, gehen zum Beispiel sehr viele
gute Leute hervor.
Für Visionen, hier generell diese kleine
Theaterstruktur in möglichen anderen
Standorten, in anderen Stadtteilen, im selben Stadtteil oder in naheliegenden Stadtteilen dieses derzeitigen Standortes zu
stärken, soll man einfach offen sein und
alle Gestaltungsmöglichkeiten nützen, die
sich im Zuge von verschiedenen Planungsüberlegungen ergeben. GrundsätzGR-Sitzung 17.11.2005

lich muss man sagen, dass dieser Kauf
kein Schnäppchen ist, aber der Eigentümer seinen Preis haben möchte.
Hätten wir etwas anderes gewollt, hätten
wir vor Jahren im Zusammenhang mit dem
Örtlichen Raumordnungskonzept
(ÖROKO) hier eine andere Widmung vorsehen können. Wir hätten eine Sonderflächenwidmung machen und damit den
Standort sichern können.
Das ist aber nicht passiert, weil man damals nie gedacht hat, dass der Eigentümer das Grundstück verkaufen möchte,
was ja sein legitimes Recht ist. Der Eigentümer wird wissen, was er letzten Endes
für dieses Grundstück am freien Wohnungsmarkt von den Bauträgern erzielen
kann.
Abschließend noch einmal viel Lob und
Gratualtion zum "Theater an der Sill" für
die bisher geleistete Arbeit. Wir wollen
diese Arbeit für die Zukunft sichern. In den
nächsten Jahren wird dieser Standort normal weiter operieren können. Sollte man
mit dem "Theater an der Sill" in Zukunft
andere gemeinsame Pläne hinsichtlich
Verbesserungen usw. haben, müsste das
im engsten Konsens mit der derzeitigen
Theaterleitung erfolgen.
Unter Anbetracht dieser Umstände,
werden wir diesem Geschäft die Zustimmung geben. (Beifall)
GR Hafele: GR Mag. Schindl-Helldrich hat
gesagt, das könnte ein Präzedenzfall sein.
Ich habe das von den Innsbrucker Grünen
beim Treibhaus nicht gehört, wobei ich
nicht das eine mit dem anderen vergleichen möchte, obwohl es um ganz andere
Zuschüsse gegangen ist.
In dieser Diskussion wird immer der Preis
angesprochen. Ich habe mir heute erlaubt,
bei vier Firmen, welche diese Liegenschaft
kennen, anzurufen. Von diesen vier Firmen waren drei sofort bereit, den geforderten Kaufpreis zu bezahlen. Also kann
das kein solch überhöhter Preis sein.
Ich habe heute im Gemeinderat den Konsens gesehen, dass jeder das "Theater an
der Sill" erhalten bzw. weiterführen möchte. Man kann jetzt nicht damit spekulieren,
dass man vielleicht da oder dort einen
Grund hätte und etwas bauen könnte.