Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 04_Protokoll_26.04.2018.pdf

- S.27

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 04_Protokoll_26.04.2018.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2018
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 176 -

men zwischen dem Westen und Russland
unblutig enden muss. Darüber sind wir hoffentlich alle einig. Daher wird es eine Streitbeilegung in irgendeiner Form benötigen.
Dass diese ohne Vermittlung stattfinden
kann, schließe ich aus.
Dabei hat Österreich übrigens eine parteiübergreifende gute Tradition und kann etwas anbieten. Auf dieser Schiene bleibe ich.
Es ist übrigens auch die Rolle eines Parlaments bzw. des Europäischen Parlaments
(EP), die Gesprächsebene zu suchen. Parlament kommt von miteinander reden. Das
ist immer der erste Schritt, Konflikte zu lösen und mein Zugang zu dieser durchaus
schwierigen Lage, in der wir uns heute befinden, im Bewusstsein, dass auch hier von
manchen Mitgliedstaaten im östlichen Teil
der Europäischen Union (EU) eine schärfere Gangart eingefordert wird. Wir positionieren uns als Österreich gut, wenn wir uns in
der Vermittlerrolle betätigen. Dafür haben
wir heute mehr Grund und Chance als lange
Zeit vorher.
Zum Thema Wolf habe ich mit meinem sehr
netten und unterstützenden Kollegen aus
Südtirol im Europäischen Parlament (EP),
Dr. Dorfmann, Kontakt. Ich habe ihn bereits
darauf angesprochen. Auch in meinem
Heimatbundesland wurde von Seiten derer,
die sich mit Flora und Fauna auskennen,
dieses Thema gebracht. Ich habe gelernt,
dass im Westen die Situation noch viel
schneller virulent werden kann, da die
Landwirtschaft anders strukturiert ist und es
viele Almen gibt. Deshalb ist dort der Schaden, den Wölfe anrichten, viel größer.
Das Sicherheitsthema spielt auch eine Rolle. Auf dieser Basis halte ich mich an
Dr. Dorfmann, der in Brüssel eine breite
Konferenz einberufen hat und die Inhalte
und Argumente, die dazu notwendig sind,
aufbringt. Ich schließe mich hier an.
StR Gruber, Deine Wortmeldung zeigt mir,
dass dieses Thema richtig ist und es ganz
wichtig ist, hier ausgewogen zu bleiben. Jede/jeder möchte Artenvielfalt. Hier bin ich
breiter als manche/manch andere/r und sage, dass jede Art ihren Lebensraum benötigt. Wir werden uns damit beschäftigen
müssen, wo dieser ist und wie dicht er im
Fall der Wölfe besiedelt sein kann.
Wir gefährden letztlich nicht nur Arbeitsplätze, Wirtschaft und Landwirtschaft, sondern
GR-Sitzung 26.04.2018

auch Menschen, die um den Preis der Artenvielfalt mit einem Sicherheitsrisiko leben.
Wir müssen sicherstellen, dass Menschensiedlungen nicht gefährdet werden. Das ist
der Zugang dazu.
GR Onay: Herr Abgeordneter, ich möchte
gerne zum Thema Kebap anhaken. Sie haben gesagt, dass Kebap ungesund sei. Ich
zähle mich selbst auch zu dieser gefährdeten Gruppe, da ich es sehr gerne esse.
Wenn ich in Innsbruck Kebap esse, frage
ich immer, woher das Fleisch kommt. Ich
erhalte dann zur Antwort, dass es aus Tirol
stamme. Weiters frage ich auch nach dem
Metzger.
Ich finde, was zuerst sehr humoristisch angefangen hat, ist doch ein ernstes Problem.
Hauptsächlich aus deutschen Medien bekomme ich immer wieder mit, wie Rinder
unter brutalsten Bedingungen von Deutschland in die Türkei transportiert und dort nicht
gerade liebevoll zu Tode gestreichelt werden.
Vor Kurzem hat die Landwirtschaftskammer
(LK) veröffentlicht, dass 45 % des gesamten
Tiroler Rinderexports in die Türkei geht.
Schauen wir uns unsere Viehtransporte an.
Sobald irgendwo jemand halal hinaufschreibt, regt sich die FPÖ sofort auf. Zu
oben erwähnten Transporten habe ich in Tirol von ihnen jedoch überhaupt nichts gehört. Ich finde, dass das wirklich ein ernstes
Problem ist. Wir legen Wert auf Regionalität
und fördern eigentlich mit unseren Bauern
den brutalen Viehtransport in die Türkei, wo
die Tiere geschächtet werden und das
Fleisch - wahrscheinlich wiederum für Kebap - zu uns zurückgeliefert wird. Für mich
ist es immer wichtig, woher das Tier kommt
und wer es schlachtet.
Gibt es dazu aus Ihrer Sicht Überlegungen
oder kann sich die einzelne Tirolerin und
der einzelne Tiroler dagegen wehren, damit
die Tiroler Rinder diesen Lauf nicht mitmachen müssen? Kann man sich hier irgendwo beschweren oder setzen Sie sich dafür
ein bzw. war das überhaupt schon Thema?
Sie haben auch mit dem Thema Sicherheit
zu tun. Es wird viel über Fluchtursachen gesprochen. Gleichzeitig sehen wir, dass es
im Norden Syriens immer wieder Thema
war, dass europäische Länder dort mit Waffenlieferungen Gewinne erzielen und
Kriegsherde schaffen. Ich habe auch ande-