Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 04_Protokoll_26.04.2018.pdf
- S.32
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richtig geschrieben und die nicht sachlich,
sondern boshaft sind, einzugehen. Ich sage
das auch für jene, die neu in den Gemeinderat einziehen werden und heute anwesend sind. Wie wir am Stammtisch die Aufgabe zu diskutieren haben, welches Mittel
das beste gegen Populismus ist, haben wir
auch in social media die Aufgabe, diese
Gesprächsebene zu suchen.
Ich bin gegen Verbote und Einschränkungen und dafür, dass durch etablierte Medien
entwickelte Inhalte extra ausgewiesen werden. Es ist gewissermaßen ein Anreizsystem, es mit einer Farbe oder einem Haken
zu versehen, damit man sieht, dass es eine
Journalistin bzw. ein Journalist recherchiert
hat und durch den Filter eines echten Mediums gegangen ist. Das ist es eigentlich,
was die Pressefreiheit einmal ausgemacht
hat. Ansonsten - surprise surprise - ist es
nicht nur positiv, dass jede/jeder mitdiskutieren und gleichzeitig Herausgeberin, Herausgeber, Journalistin, Journalist und Medium sein kann. Das birgt auch Gefahren.
Der Buchdruck war eine große neue Technologie (game changer). Ich neige dazu, zu
sagen, der Buchdruck hat als Technologie
die Menschheit nicht am richtigen Fuß getroffen, denn wir konnten nicht damit umgehen. Ich würde sagen, dass der Buchdruck
den 30-jährigen Krieg und furchtbare Verwerfungen und blutige Zeiten mitverursacht
hat. Die Digitalisierung ist mindestens ein so
großer game changer wie der Buchdruck.
Hoffen wir doch und arbeiten daran, dass
wir es ohne schlimme Verwerfungen schaffen, mit dieser neuen Technologie umzugehen.
Ich wollte mit diesem Beispiel niemanden
plagiieren. Wenn jemand diesen Gedanken
schon jemals hatte, habe ich vielleicht einen
Weg, der nicht zu 100 % falsch ist. Ich habe
mir das gedacht, weil Sie schmunzeln. Das
ist mein Zugang zu social media. Darüber
könnten wir uns ewig verbreitern, da es uns
auch in der Politik ganz stark betrifft.
StR Gruber: Es ist gut, dass GR Müller dieses Thema bringt. Er sollte jedoch nicht so
tun, als ob die anderen unwichtig wären, nur
weil er sich mit der Thematik des Wolfs
nicht auskennt. Man kann nicht sagen, dass
das eine wichtig und das andere unwichtig
sei.
GR-Sitzung 26.04.2018
Aufgrund unseres Freizeitverhaltens und
der Enge in unserem Land besteht durch
den Wolf nicht nur für Nutztiere, sondern
auch für die Menschen eine Gefahr. Die
Steuerzahlerin und den Steuerzahler kostet
es Millionen von Euro, wenn wir die Almwirtschaft sichern möchten.
GR Müller ist jetzt gerade nicht im Raum.
Man sollte ihm das zu diesem Thema, das
auf uns zukommt, ausrichten. Wir wissen,
dass im Stubaital Wölfe gesichtet wurden,
es in Südtirol bereits große Probleme gibt
und eine große Thematik vorliegt. Die Biber
sind ein anderes Thema.
GR Kritzinger: Ich möchte kein eigenes
Referat halten, sondern nur eine Frage stellen. In Tirol und auch in den Medien spricht
man von Seiten der Politik oft über das
Thema Tirol/Südtirol/Trentino, das uns doch
Gedanken macht. Vielleicht könnten Sie
darüber etwas sagen. Gibt es für diese Region eine Zukunft, spricht man darüber in
Brüssel bzw. hört man etwas?
Mag. Mandl: Vielen Dank für die Fragestellung. Wenn wir so gemütlich beieinander
sind, erlaube ich mir, einen Witz zu erzählen, zu dem was StR Gruber vorhin gesagt
hat. Es war eine richtige Wortmeldung und
ich glaube, dass wir alle aufgefordert sind,
alles was Bürgerinnen und Bürger an uns
herantragen, ernst und wichtig zu nehmen,
wie es auch die Bürgerinnen und Bürger
machen. Das heißt nicht, dass wir alles genau so entscheiden müssen, denn das können wir gar nicht.
Neben dem Diskutieren ist nach meinem
Dafürhalten ein wichtiges Mittel gegen Populismus, dass wir nicht glauben, selbst zu
bestimmen, was wichtig und unwichtig ist.
Damit wollte ich mich aber nicht in die Debatte des Innsbrucker Gemeinderats einmischen, sondern es als generelles Statement
verstanden wissen.
Ich erzähle nun den Witz mit einem männlichen Bürgermeister, damit keine falschen
Vergleiche angestellt werden:
"Ein Bürgermeister sitzt neben seinem Amtsleiter im Amt. Es kommt eine Elternvertreterin der Schule und sagt, dass das Schulgebäude gelb angestrichen gehöre. Der Bürgermeister sagt, dass sie eigentlich recht
hätte. Dann kommt der Elternvertreter einer
anderen Klasse zum Bürgermeister und