Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil1.pdf
- S.38
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tung, um den Wohnbedarf zu decken, seit
mehr als zwölf Jahren höre.
Der Wohnbedarf wird mit Binnenverdichtung
nicht gedeckt. Es reicht nicht. Wir müssten
uns dazu entschließen, neue Gebiete weiter
zu öffnen und neue Wohngebiete zu widmen. Ich glaube, dass das die große Aufgabe im Örtlichen Raumordnungskonzept
(ÖROKO) ist. Ich weiß, dass die Menschen
gerne in den kleinen Verdichtungsanlagen
wohnen, wo drei, fünf oder zehn zusätzliche
Wohnungen sind. Wir können in der Stadt
Innsbruck, die so wächst und wo eine große
Nachfrage besteht, diesen Bedarf nicht decken.
Wenn ich immer höre, dass wir bei der Erschließung eines Grundstückes darauf achten müssen, ob es sozial und ökologisch
verträglich ist, eine gute Nutzungsvereinbarung hat, die Infrastruktur gegeben ist bzw.
was man dort alles bauen muss, um dieses
Wohngebiet zu erschließen, wünsche ich
mir wirklich eine Gleichbehandlung von Eigentums- und Mietwohnbau.
Ich glaube, dass Sie sich alle an die Debatte von vor zwei Monaten erinnern, wo es um
den Verkauf des städtischen Grundstückes
in Kranebitten an zwei private Bauträger
ging. Wir wissen alle, dass wir dort eine
Straße bauen müssen, um dieses Gebiet zu
erschließen. Wahrscheinlich wird auch eine
bessere, öffentliche Erschließung notwendig
sein. Wenn dort viele Wohnungen entstehen, benötigt es eine höhere Frequenz beim
öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Es benötigt natürlich auch einen größeren
Kindergarten. Wenn es um Eigentumswohnbau geht, hat man meiner Erinnerung nach
nicht wirklich darauf hingewiesen, dass hier
einige Infrastrukturkosten auf die Stadt Innsbruck zukommen. Dieses Bekenntnis
wünsche ich mir auch beim sozialen Mietwohnungsbau. (Beifall)
GRin Mag.a Yildirim: Die Diskussionen sind
doch relativ schnell bei einem Kapitel angelangt, wo ich mich recht spontan veranlasst
fühle, einige Worte dazu zu sagen.
Ich finde in der Stadt Innsbruck hat die Integration für ZuwanderInnen eine sehr gute
Entwicklung genommen, wenn man zurückblickt, was in den letzten sechs bis sieben
Jahren passiert ist. Einige Meilensteine
konnten wir bereits in der vergangenen Legislaturperiode legen und es ist schön zu
GR-(Budget-)Sitzung 13.12.2012
sehen, welche Blüten es trägt. Mein Ansatz
und Zugang zu dieser Frage ist die Akzeptanz. Im Grund genommen steht über allem
die gegenseitige Akzeptanz, Toleranz und
der gegenseitige Respekt.
Integration muss man natürlich auch auf
vielen und mehreren Ebenen sehen. Hauptpunkt ist der Weg über die Bildung. Heute
hatten wir bereits im Rahmen der Eingangsdebatte die Möglichkeit, kurz anzuschneiden, wie wichtig es ist, im Bildungsund Schulwege Chancengleichheit zu ermöglichen. Hier bin ich sehr zuversichtlich,
dass wir mit neuen AkteurInnen wichtige
und wesentliche Schritte in die richtige Richtung unternehmen werden.
Ganz wichtig ist, dass die Bevölkerung, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit, zu einer
Sprachgruppe oder ethnischen Gruppe tatsächlich sieht, dass sie/er eine/ein gleichwertige/gleichwertiger BürgerIn dieser Stadt
ist. Das geht dann, wenn sich Menschen
nicht ungerechtfertigt oder ungleich behandelt fühlen. Ich denke, dass wir die Chancengleichheit im Bildungswege, in weiterer
Folge in der Arbeitswelt und auch in der
Politik, sehr hoch halten müssen. Natürlich
können wir nicht alles beschließen. Ich denke, die richtigen Signale zu zeigen und zu
setzen, ist sehr elementar und wichtig.
Ich denke, dass wir hoffentlich auch im
Rahmen unseres Arbeitsprogramms in den
folgenden Jahren mehrere Schwerpunkte
umsetzen können, dass sich die Gesamtbevölkerung in verschiedenen Bereichen
(Verwaltung) widerspiegelt. Ich denke mir,
dass es vertrauensaufbauend und schaffend ist, überall dort, wo sie sich in den
verschiedensten Verwaltungsbereichen
wiedersieht bzw. widerspiegelt. Es fördert
auch den sozialen Zusammenhalt.
Einige gute Projekte sind bereits avisiert
und werden auch umgesetzt. Ganz wichtig
finde ich, den Schwerpunkt auf dieses tatsächliche Empfinden von Gleichwertigkeit
der Menschen zurückzubringen. Weil es in
der Eingangsdebatte sehr kurz kam, möchte
ich noch einmal wiederholen, dass mit dem
Bildungsweg natürlich der soziale Aufstieg
und in Folge auch die bessere Eingliederung in die Mittelschicht - Integration - erfolgen kann.
Wir haben die Realität, dass bereits über
mehrere Generationen in der Vergangenheit