Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 2006_08-Oktober.pdf

- S.103

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- 634 -

jenen Ländern, die im Europarat vertreten
sind. Das ist etwas, was wir für die Stadt
Innsbruck pushen wollen.
Es wäre wohl traurig, wenn wir diese
Mindestanforderungen an Gleichberechtigung und gleichzeitig Förderung nicht zu
Stande bringen. Wir wissen alle, dass
diese Gleichberechtigung für die Gleichwertigkeit und die Gleichstellung noch
kommen kann, wenn wir entsprechend
fördern, weil das sonst noch 1.000 Jahre
benötigt. Diesbezüglich haben wir vor
vielen Jahren im Gemeinderat schon von
der positiven Diskriminierung gesprochen.
Das heißt, dass man bei Postenvergabe
etc. Rücksicht nimmt.
Ich glaube, dass wir das schon lange
haben. Wir haben unser Frauenreferat und
mit unserer Gleichberechtigungsdame
wird bei jeder Ausschreibung, bei jeder
Postenbesetzung und beim Zugang zu
Fortbildungen, doch nicht der Hauch von
irgendetwas zu sehen sein, wo wir einen
Nachholbedarf haben. In der Förderung
gehen wir weiter. Ich sage aber, dass wir
bereits an einer Grenze angelangt sind,
wo mir gelegentlich Männer auch bei
unseren Mitarbeitern ein Unbehagen
zeigen, das sie mir auch erklären.
Wir konnten das aber alles ausreden. Das
war die "Innsbrucker Charta".
StR Mag. Schwarzl: Ich wehre mich
schon ein bisschen dagegen, so zu tun,
als ob wir, weil das jetzt "Innsbrucker
Charta" heißt und von der Frau Bürgermeisterin als erste sozusagen als Gastgeberin des Rates der Gemeinden und
Regionen Europas (RGRE) unterzeichnet
wurde, selber nichts damit zu tun hätten,
sondern Entwicklungshilfe in den Mitgliedsstaaten des Europarates leisten
müssten. Das Ansinnen, damals noch von
GR a. D. Linser eingebracht, heißt, dass
als Ausfluss dieser Charta auch die
Einrichtung eines eigenständigen Frauenreferates, nämlich losgelöst vom derzeitigen Referat für Frauen, Familie und
Senioren, eingerichtet werden soll. Das ist
wohl eine klassische Forderung im Sinne
des Punktes vier der Charta, in dem es
heißt, dass die Beseitigung von Geschlechterstereotypen von grundlegender
Bedeutung ist, weil wir die Zuordnung von
Frauen, dann gleich auch zu Familie und
GR-Sitzung 19.10.2006

Senioren genau als solches geschlechterstereotyp erachten.
Daher ist der Ausfluss aus der Charta
unser Antrag, dass ein eigenständiges
reines Frauenreferat installiert werden soll,
weil die Interessen von Frauen nicht
unbedingt nur mit den Interessen von
Familien und Senioren und dann auch
gleichzeitig mit der Pflege der alten
Menschen zu tun hat.
StR Mag. Oppitz-Plörer: Ich möchte mich
den prinzipiellen Ausführungen der Frau
Bürgermeisterin anschließen. Weiters
möchte ich noch einmal etwas betonen:
Wenn es um die Einrichtung von einem
eigenen Frauenreferat oder einem
eigenen Frauenausschuss im Bereich der
Verwaltung oder des Gemeinderates geht,
haben wird darüber immer wieder
diskutiert. Ich denke, dass wir einen Weg
gegangen sind, der dadurch gekennzeichnet ist, dass wir handeln und nicht reden.
Für mich fällt die Einrichtung eines neuen
Ausschusses nicht in die oberste Priorität.
Wir haben die Ausschüsse der letzten
Periode auf diese Periode enorm ausgeweitet. Es geht jetzt gerade in den
Fraktionen dadurch eine gewisse Belastung einher, dass alle Sitze inklusive
jedem Ersatzmitglied zu besetzen sind.
Das ganz bewusst vor dem Hintergrund,
dass wir in der Stadt Innsbruck sehr viel
erreicht haben. Das sind die zwei Schienen und wir werden uns hier aus ideologischer Sicht einfach nicht treffen.
Ich bin seit sechs Jahren im Gemeinderat
und habe diese Diskussion immer wieder
mit Interesse verfolgt. Für mich war immer
der Weg - den hat die Frau Bürgermeisterin vorgezeichnet und der zieht sich durch
Verwaltung, durch die Personaleinstellung
und die Fortbildung in den Einrichtungen in Richtung familienfreundliche Stadt, die
natürlich auch den Frauen und Männern
zu Gute kommt. Wir haben gehandelt und
nicht nur in der Theorie über Ausschüsse,
über Konzepte und über Arbeitskreise
gearbeitet, wo man fordert, was dann
irgendwann umgesetzt wird. Es ist hier
einiges umgesetzt worden und das sieht
man auch an der Zusammensetzung des
Gemeinderates. Es sind hier die Anliegen
in einem Ausmaß umgesetzt worden, dass
man nicht behaupten kann, wenn man