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Jahr: 2005

/ Ausgabe: 2005_01-Jaenner.pdf

- S.133

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Natürlich brauchen wir Denkmalschützer und Konservatoren und natürlich
müssen diese eine Rolle in der Stadtentwicklung spielen, aber nicht die
einzige und bestimmende. Es ist Aufgabe "Bestehendes" zu erhalten, aber
die Zukunft können sie nicht ausschließlich mitbestimmen. Wie schon erwähnt, sollte man sich im Feber 2005 in der Ausstellung in der Taxisgalerie
ansehen, wozu unsere Architekten fähig sind und wofür sie in der ganzen
Welt berühmt sind. Diese Architekten müssen wir heute bauen lassen.
Die Schutzzone, die in diesem Antrag der Republik Österreich
eingereicht wurde, umfasst mehr als 750 Gebäude und die Pufferzone umfasst 4.500 Gebäude. Insgesamt mehr als 5.000 Gebäude würden unter einer bestimmten Art von konservatorischem Schutz stehen und das sind
nicht nur Gebäude aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Wahrscheinlich wissen nicht alle, dass unsere berühmte Fassade oder Stadtsilhouette in Mariahilf, wo man so schön über den Inn schaut, aus dem 19. Jahrhundert
stammt. Die Häuser sind im Kern mittelalterlich, aber sie wurden alle im
19. Jahrhundert um einen Stock aufgestockt und haben eine neue Fassade
erhalten.
Man muss einmal nachsehen, wie viele Häuser in der Altstadt,
die einen Baukern aus dem Mittelalter haben und auf einer mittelalterlichen
Parzelle stehen, im 19. oder 20. Jahrhundert teilweise radikal umgebaut
bzw. erneuert worden sind. Gerade in diesem Zusammenhang ist es ein wesentlicher Unterschied zu dem, was in der Stadt Graz passiert ist. Nachdem
die Stadt Graz den Antrag gestellt hat und dann auch das Prädikat Weltkulturerbe bekommen hat, ist die Stadt mit ihrer modernen Architektur, also
inklusive der Neubauten von o. Univ. Prof. Arch. Dipl.-Ing. Günther Domenig aus dem späten 20. Jahrhundert, zum Weltkulturerbe erklärt worden.
Der Antrag der Stadt Innsbruck hört aber in seiner Dokumentation in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts auf, als wäre nachher nichts
mehr Erwähnenswertes passiert. Als gäbe es nichts, was das Innsbrucker
Bürgertum in seiner Entwicklung nach den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts noch zur Baukultur bzw. zur Baugeschichte beigetragen hätte. So
kann es nicht gehen, denn das ist wirklich ein großer Schaden für die Stadtentwicklung bzw. ein zu hohes Risiko.

GR-Sitzung 27.1.2005