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Jahr: 2012

/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf

- S.38

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lutioniert hat, wird viel zu wenig Augenmerk
geschenkt. Auf dessen Arbeit hat die Intendantin Brigitte Fassbänder gut aufbauen
können und darauf kann jetzt auch Intendant Johannes Reitmeier bauen.
Ohne der Tätigkeit von Prof. Helmut Wlasak
näher treten zu wollen, hat Intendant Dominique Mentha das Tiroler Landestheater
jung gemacht. Man kann nicht sagen, dass
in das Tiroler Landestheater nur diese und
jene Menschen gehen. Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt die Abo-Tage aus dem
Ober- bzw. Unterland. Die Busse bringen
die Leute aus dem Ober- bzw. Unterland
und das ist eine bestimmte Gruppe von
Personen.
Es gibt das Jugend-Abo und das JugendAbo-Plus, welches für acht Vorstellungen
nur € 57,-- kostet. Diese Vorstellungen entsprechen eher dem jugendlichen Geschmack. Ich besuche das Westbahntheater Innsbruck und die Remise der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GesmbH (IVB), wo auch Stücke aufgeführt
werden. Beim Tiroler Landestheater bin ich
eher nachlässig. Nicht, weil ich zu dieser Art
der Kultur keinen Zugang habe, sondern
weil ich ein wenig anders gepolt bin.
Es wird immer das Wort Tradition hochgehalten. Es stellt sich die Frage, was Tradition eigentlich ist? Was verstehst Du,
GR Hitzl, unter Tradition? Wir haben in der
Stadt Innsbruck auch eine Tradition der Lyrik von Georg Trakl bis Barbara Hundegger.
Wir haben eine große Tradition in alter Musik. Sind die "Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik" Tradition? Diese Begriffe herauszugreifen und nebeneinander zu stellen,
stimmt für mich schon lange nicht mehr.
Die Blasmusik ist für mich keine Tradition.
Das ist eine große Ausbildungsstätte für
junge Musikerinnen und Musiker. Ich kenne
viele Jugendliche, die bei der Blasmusikkapelle Allerheiligen in den Bereich der Blasmusik eingestiegen sind. Diese kommen vor
Weihnachten zum Aufspielen vor die Haustüre und treten bei den Klangspuren
Schwaz - Tirol - Festival zeitgenössischer
Musik in einer Percussion Formation mit
zeitgenössischer Musik auf.
Kulturpolitik machen heißt, spartenübergreifend denken, aber auch alte Zöpfe im Denken abzuschneiden. Hier wird Tradition zur
Moderne und zum Zeitgenössischen. Hier

verschwimmt alles. Daher verwehre ich
mich gegen die Bezeichnung als Traditionsoder zeitgenössischer Vereine. Alles baut
aufeinander auf und geht ineinander über.
Einmal gibt es dort und einmal gibt es woanders einen Schwerpunkt. Davon lebt eine
pulsierende Kultur in einer Stadt wie Innsbruck.
StR Mag. Fritz: Das trifft sich jetzt zeitlich
sehr gut, denn ich wollte ganz kurz und eher
flapsig auf die Minikontroverse, die sich hier
zwischen GRin Reisecker und StR Gruber
aufgebaut hat, eingehen.
Aus meiner Sicht, meinem Alter und meinem sozialen Milieu ist Stermann & Grissemann im Treibhaus Innsbruck Traditionskultur und "Schuhplattler" eher eine exotische
Alternativkultur. Ein anderes städtisches Milieu sieht das wieder anders. Ich möchte
damit sagen, dass wir die Sachen nicht gegeneinander stellen sollten. Bleiben wir bei
der Aussage von GRin Dr.in Moser bei ihrem
Einleitungsstatement, dass wir eine ungeheure Vielfalt haben. Sorgen wir dafür, dass
dies so bleibt und dass die verschiedenen
Mosaiksteine stärker als bisher in einem Dialog zusammenkommen.
GR Onay: Ich möchte kurz auf die Ausführungen von GR Newerkla eingehen, dass
die Jugendlichen die Wände voll schmieren.
Diese Debatte führen wir bereits seit Jahren
mit GR Federspiel. Wir sollten das nicht
gutheißen, was ich auch nicht tue, aber
wichtig ist, dass wir wahrnehmen, dass sich
die Jugendlichen verschiedene Formen suchen, um sich auszudrücken.
Wenn wir sagen, dass uns die GraffitiWände nicht gefallen und wir diese beseitigen, dann beginnen genau zu diesem Zeitpunkt die Schmierereien. Stattdessen hat
sich die Stadt Innsbruck einen anderen Weg
überlegt. Auf der Innsbrucker Homepage
sind die legalen Graffiti-Wände angeführt.
Dort können die Jugendlichen ihre Kunst
und ihre Jugendkultur ausleben. Das finde
ich super.
Wenn ich das als Kultur bezeichne, dann
heiße ich das nicht gut, sondern nehme es
wahr. Ich denke, dass die Jugendlichen allgemein Kommunikationsformen benötigen.
Dies müssen jugendgerechte Instrumentationsmittel und Kanäle sein, denn dies ist
auch eine Form von Kultur.

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2012 (Fortsetzung der am 13.12.2012 vertagten Sitzung)