Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2012
/ Ausgabe: 2012_14-DezemberBudget-Teil2.pdf
- S.62
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terinnen macht. Diese haben eine ganz
wichtige technische und soziale Funktion in
Wohn- sowie Schul- und Kindergartengebäuden. Es gibt jetzt Schulungen, wie man
bestehende, teilweise alte Heizanlagen, mit
Hand warten, betreuen und regulieren kann
- ohne, dass man Umwelttechnik studiert
haben muss -, dass enorme Energieeinsparungen möglich sind.
Eine Hauptschule in Kirchbichl hat diesen
Prozess schon absolviert und hatte, ohne
die Heizung zu erneuern, in einem Jahr ein
Einsparpotenzial von 50 %. In einer anderen Schule hat man bemerkt, dass von einem Jahr auf das nächste der Energieverbrauch um 100 % gestiegen ist. Nach Überprüfung hat man bemerkt, dass der alte
Hausmeister, der sich mit der Heizung auskannte, in Pension gegangen ist. Der neue
Hausmeister wurde nicht eingeschult und es
erfolgte daher auch keine Regulierung. Die
doppelte Energiemenge ist einfach ins Leere verpufft.
Das sind kleine, aber wichtige Maßnahmen.
Wir benötigen für die Umsetzung unserer
Klimaschutzziele jede bzw. jeden einzelnen.
Alle können dazu einen Beitrag leisten. Wir
müssen den Menschen nur das Instrumentarium und das Know-How in die Hand geben.
Zum Thema Verkehr: Es ist unbestritten,
dass der Individualverkehr (IV) einer der
teuersten und unökonomischsten Fortbewegungsmöglichkeiten ist. Es muss eine
Tonne Blech bewegt werden, um durchschnittlich eine Person im Innsbrucker
Stadtverkehr durchschnittlich 1,5 km weit
von A nach B zu bewegen. Es ist eine
Milchmädchenrechnung, dass das keine
besonders ökonomische und schon gar keine besonders ökologische Art der Fortbewegung ist.
Wir müssen heute nicht mehr über das Regionalbahn- und Straßenbahnsystem für
den Tiroler Zentralraum sprechen, denn wir
werden dieses per Lokalaugenschein aufsuchen. Das ist die beste Form einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen und noch
dazu sozial verträglichen Fortbewegungsform. Meine Vision ist, dass in drei Jahren
die Bevölkerung der Stadt Innsbruck zum
Kundencenter der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB) gehen kann, um eine Mobilitätskarte zu holen.
Das ist dann kein Center der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn
GesmbH (IVB), sondern ein Mobilitätskundinnen- bzw. -kundencenter. Von dieser
kann man abbuchen lassen, ob man den öffentlichen Verkehr (ÖV), ein Taxi oder ein
S-Bahn-Ticket bezieht. Davon sind möglichst Taxiflotten betroffen, die auf e-mobility
umgestellt werden, denn gerade die Flotten
wären ideal dafür, auf Elektromobilität umgestellt zu werden.
Zudem kann man sich auch in eines der
Leihfahrräder aus unserem System einloggen. Jede bzw. jeder hat eine ökologische
Mobilitätskarte und kommt damit komfortabel, schnell und pünktlich von A nach B. Es
soll für jede Strecke das maßgeschneiderte
Verkehrsmittel geben. Zudem wird es auch
Fahrten geben, bei denen man das Auto
verwendet. Allerdings soll der private Autoverkehr ökonomisch und ökologisch effizient
eingesetzt werden.
Damit komme ich zu "Innsbruck Mobil 21":
Das Verkehrsproblem der Stadt Innsbruck
werden wir nie alleine lösen, denn der Modal Split ist in der Stadt Innsbruck ohnehin
schon sehr gut. Die Pkw-Zulassungsrate ist
in der Stadt Innsbruck wesentlich geringer,
als im Umland. Wir benötigen Angebote für
die Pendlerinnen und Pendler. Dazu ist der
Großraum notwendig. Mit dem Projekt
"Innsbruck Mobil 21" startet das erste Mal
der gelungene Versuch. Wir haben zwei zuständige Landespolitiker und zuständige
Beamte des Landes Tirol im Boot der Steuerungsgruppe um ein Verkehrskonzept zu
erarbeiten. Dieses sollte auf den Zielsetzungen Ökologie, Umwelt und Gesundheit Lebensqualität aufbauen und für den Zentralraum Innsbruck entwickelt werden. Das
ist die Voraussetzung dafür, dass unsere
Träume für die Stadt Innsbruck in Sachen
Mobilität wahr werden.
Es gäbe noch viele andere Themen, auf die
ich jetzt aber verzichte. Man sollte sich immer auf das Wesentliche konzentrieren, wo
man das Meiste herausholen kann.
Es freut mich sehr, dass es jetzt keinen
Verkehrs- und Umweltschutzausschuss
mehr gibt, sondern einen Ausschuss für
Energie, Umwelt und Mobilität. So etwas
macht Sinn, weil die Themen Mobilität,
Energie und Ökologie untrennbar miteinander verbunden sind. Ich denke an
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2012 (Fortsetzung der am 13.12.2012 vertagten Sitzung)