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Jahr: 2011

/ Ausgabe: 2011_07-April.pdf

- S.12

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hen die Reduktion und die Anteile der
Energieträger, die sich verschieben.
Was heißt das jetzt für den Klimabereich,
den Klimaschutz und das viel diskutierte
Feinstaubthema? Das interessante ist,
dass wir versucht haben, die Szenarien
aufgrund der vorher genannten Faktoren
zu entwickeln. Was ist der beste Mix und
wie können wir den noch verbleibenden
Verbrauch am besten abdecken? Wir haben die Berechnungen angestellt, was es
für CO2 und Feinstaub bedeutet. Das Vorbildszenario ist das einzige Szenario, wo
sich die Feinstaubsituation tatsächlich
verbessert. Die 0,1 % sind ein theoretischer Wert, der konstant bleibt.
Beim Business as Usual-, beim Minimalund auch beim Autarkieszenario (hier
steigt der Biomasseanteil noch etwas)
würde sich der Feinstaubanteil und damit
auch die Sanierungsgebietsbelastung
bzw. Belastung der BürgerInnen erhöhen.
Aus den Berechnungen ergibt sich automatisch, dass sich der zusätzliche Feinstaub aus größeren Biomasseanlagen
durch die Reduktion des Gesamtverbrauches reduziert.
In der Spalte "CO2" sieht man deutlich den
Effekt in Bezug auf den Klimaschutz. Es
ist beinahe ein Unterschied von 60 % gegenüber dem, wenn so, wie bis jetzt, weitergefahren würde, und über 40 % im Vergleich zum Ist-Zustand. Das Klimabündnisziel ist damit natürlich noch nicht
erfüllt.
Wie kann man den Energieverbrauch senken und was bedeutet das für den/die einzelne/n BürgerIn? Man sieht hier die Qualität der Gebäude in der Zwischenkriegszeit und in der Nachkriegszeit. Wenn man
die Neubauten, den Sanierungsstandard
und die von der Wohnbauförderung vorgeschriebenen 36 kWh/m2a aneinanderreiht, ist das Haus so klein, dass man es
nicht mehr sieht. Die jetzigen Neubauten
brauchen im Durchschnitt ein Drittel bis
ein Viertel des Verbrauches. Es gibt Passivhäuser und noch wesentlich bessere
Gebäude.
Was bedeutet das für die gesamte Stadt
Innsbruck? Wir haben bereits darauf Bezug genommen. Die Steigerung der Sanierungsrate auf 5 % ist notwendig. Das beGR-Sitzung 14.4.2011

deutet, dass in den fünfzehn Jahren
3,4 Mio m2 der gesamten 6,3 Mio m2 Nutzfläche zu sanieren wären.
Wir haben versucht, die Kosten zu berechnen. Dazu erhielten wir unter anderem
von der Innsbrucker Immobilien GesmbH
& Co KG (IIG) sehr gutes Datenmaterial.
Die Summe scheint im ersten Moment
sehr hoch. Wenn man sie in Relation
setzt, reduziert sich das schnell. Trotzdem
sind es € 832 Mio, die durch Sanierungen
in der Stadt Innsbruck bis zum Jahre 2025
investiert werden müssten.
Den größten Anteil haben die beiden
Wohnbauträger Innsbrucker Immobilien
GesmbH & Co KG (IIG) mit 770.000 m2
und die "Neue Heimat Tirol" Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
GesmbH (NHT) mit 805.000 m2.
Die gleiche Rechnung wurde auch für die
erneuerbaren Energieträger erstellt. Das
sind € 213 Mio. In Summe würde die Gesamtinvestition in der Stadt Innsbruck in
diesen fünfzehn Jahren zirka € 1 Mrd betragen. Dadurch kommt man von
2,7 TWh/a auf 2,1 TWh/a.
Was bringt das den BürgerInnen? In der
Stadt Innsbruck gibt es eine durchschnittliche Wohnnutzfläche von 75 m2. Bei einer
Wohnung mit 100 m2 Nutzfläche in einem
Gebäude, welches nach 1991 gebaut
wurde, betragen die Heizkosten (Ölpreis
Stand März 2011) € 1.100,-- pro Jahr.
Nach der Sanierung mit den durchschnittlich angenommenen Werten käme man
auf ein Drittel bis ein Viertel dieser Kosten.
Das sind € 27,-- pro Monat.
Dem/der Bürger/in kommt nicht nur die
Reduktion der Kosten zugute, sondern
auch der Komfort und die Behaglichkeit
der sanierten Gebäude. Der Wert der Immobilien würde deutlich steigen.
Die Stadt Innsbruck würde durch die Reduzierung des Zukaufes fossiler Energieträger jährlich € 100 Mio sparen, welche für andere Bereiche genützt werden
könnten.
Sie alle wissen, dass der Baubereich und
das Baunebengewerbe eine der arbeitsintensivsten Bereiche sind. Durch die Sanierungsrate von 5 % und die Investitionen in
erneuerbare Energieträger ergeben sich