Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_09-Juni.pdf
- S.59
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 464 -
Entwicklung kann auch so funktionieren,
dass sie als Lärmschutz dienen kann.
Über diese Dinge sollten wir uns einmal
unterhalten. Bei der baulichen Entwicklung
geht es nicht nur um eine Komfortverbesserung oder um eine Beschleunigung
der Bodenabwicklung, sondern das kann
man auch anders andenken.
Gerade in einem Betrieb, wie dem Flughafen, der zu 100 % von fossiler Energie
abhängig ist, ist es wichtig, besonders
langfristig zu denken. Univ. Prof. Dipl.Ing. Dr. Wolfgang Streiter an der Technik
für erneuerbare Energie hat bei seiner
Antrittsvorlesung über seine Energiestrategie für Österreich, die er für die Bundesregierung ausgearbeitet hat, Folgendes
erklärt: In zehn bis zwanzig Jahren wird es
in Europa keine Kurzstreckenflüge mehr
geben, weil diese zu teuer sein werden.
Wenn das Flugbenzin entsprechend der
fossilen Knappheit besteuert und dadurch
teurer wird, werden sich die Kurzstreckenflüge nicht mehr auszahlen. Von Innsbruck
nach Wien oder sogar von Innsbruck nach
Frankfurt zu fliegen, wird sich nicht mehr
rentieren. Wir werden nie ein Überseeflughafen werden, weil wir von der Topografie
her keine Jumbos landen und starten
lassen können, es sei denn, diese entwickeln sich einmal zu Senkrechtstartern.
Der Flugverkehr wird sich mit der Fossilknappheit verändern. Die Bahn wird für
Kurzstrecken wieder wettbewerbsfähiger
als jetzt.
Daher denke ich, dass es Sinn macht,
wenn ein Flughafen einen Masterplan hat.
Die Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH
(TFG) muss einmal darüber nachdenken,
dass die Entwicklung so nicht weiter
gehen wird. Die energiewirtschaftlichen
Bedingungen werden sich ändern. Das hat
nichts mit der Finanzkrise zu tun. Man
sollte darüber nachdenken, wie man mit
der Situation umgehen wird. Das ist weder
ein Plan über fünf, noch über zehn Jahre,
sondern eher für fünfzehn oder zwanzig
Jahre. Diese Zeit wird aber schneller
kommen, als uns lieb ist. Ich möchte dann
aber nicht hören, dass ich das war. Nicht
mehr und nicht weniger möchte ich.
Eines möchte ich auch noch sagen: Der
Flughafen von Innsbruck mag in vielerlei
Hinsicht vorbildlich sein, weil von der
GR-Sitzung 16.6.2011
Topografie her nicht viel anderes möglich
ist. In einem Bereich ist der Flughafen
aber nicht vorbildlich. Es gibt kaum mehr
einen europäischen Flughafen, wo nicht
vom Verursacher finanzierter passiver
Lärmschutz bei den Anrainerinnen bzw.
Anrainern bezahlt wird. Kein Flughafen,
oder kann mir jemand einen Flughafen
nennen? Der Flughafen von Innsbruck
vertröstet sich immer noch auf die letzten
Fristen im Umgebungslärmschutzgesetz.
Beim Flughafen Wien wäre das auch erst
im Jahr 2008/2009 notwendig geworden.
Dieser hat es aber bereits im
Jahr 2004/2005 gemacht. Wir hätten das
im Zusammenhang mit der Innverlegung
auch machen können, dass im Gegenzug
bei den Anrainerinnen bzw. Anrainern
investiert wird. Das war damals kein
Thema.
Ich möchte daher, dass diese Seite auch
erwähnt wird. Generell gebe ich GR
Ing. Krulis Recht, dass die Fortschreibung
des Vorhandenen richtig und transparent
für die Eigentümerin und damit auch für
die Öffentlichkeit wäre. Der Flughafen hat
nichts zu verbergen, daher soll man es
auch auf den Tisch legen.
GR Grünbacher: Zur Geschäftsordnung!
GRin Mag.a Schwarzl, das ist untergriffig.
Ich habe weder von Charakterlosigkeit,
noch von sonst etwas gesprochen. Ich
habe lediglich versucht, Intentionen zu
deuten. Von Charakterlosigkeit habe ich in
diesem Haus noch nie gesprochen und
das werde ich auch nie tun, da mir das
nicht zusteht und ich das auch nicht
mache.
GR Haller: Von dem Betrag in der Höhe
von € 35 Mio, die GRin Mag.a Schwarzl in
ihrem Antrag nennt, werden € 29,9 Mio
rein für die Sicherheit ausgegeben. Der
Flughafen Wien möchte eine dritte Landebahn und tut alles, damit er diese bekommt. Dies richtet sich auch gegen die
Regionalflughäfen.
Wir wollten die Innverlegung beim Flughafen Innsbruck nicht. Das war eine Auflage der Internationalen Zivilluftfahrtbehörde (ICAO - International Civil Aviation
Organisation). GRin Mag.a Schwarzl weiß
von der letzten Sache genau, warum der
Flughafen noch nicht freiwillig bezahlen
kann. Es ist ein Gerichtsverfahren von