Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf

- S.24

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- 631 -

wirklich etwas zu sagen haben und auch
etwas davon verstehen, diskutieren.
(Bgm.in Zach: Es ist ja heute HR Dr. Juen
im Gemeinderat anwesend. Mehr kann
man nicht machen.)
Ich habe HR Dr. Juen jetzt Fragen gestellt,
aber es ist nicht mehr Inhalt dabei
herausgekommen, als er bei seiner
Präsentation schon gesagt hat.
Was in der ganzen Diskussion über dieses
Museum völlig ignoriert wird, ist der
Gesamtblick auf die vielen Museen, die wir
in unserer Stadt haben. Man muss nur auf
irgendeine Tourismus-Homepage der
Stadt Innsbruck gehen und schauen, wie
viele Museen wir eigentlich haben. Das
beginnt beim Apothekermuseum Winkler
in der Altstadt und geht bis zum Zeughaus
Innsbruck.
Dann müssen wir uns den personellen,
finanziellen, baulichen und inhaltlichen
Zustand sowie die Besucherstruktur dieser
Museen ansehen. Es gibt gute Statistiken
über die Besucherzahlen, wobei für mich
diese in der Kultur nie das allein ausschlaggebende sind. Die Besucherzahlen
sind aber markant, dass zum Beispiel im
Tiroler Volkskunstmuseum in den 80erJahren noch über 100.000 Besucherinnen
bzw. Besucher waren und jetzt liegen wir
bei 50.000 bzw. 60.000 Besucherinnen
bzw. Besuchern pro Jahr. Das sagt auch
etwas aus.
Im Zeughaus Innsbruck beschäftigen wir
uns mit der Geschichte Tirols; von der
prähistorischen Geschichte bis in die Zeit
der Weltkriege und danach. Wir beschäftigen uns mit der Ur- und Frühgeschichte
Tirols im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Auch haben wir viele kleine
Museen, die sich mit Nischen aus der
Tiroler Geschichte beschäftigen. Das
Stadtarchiv - Stadtmuseum beschäftigt
sich mit der Stadtgeschichte, das Museum
Goldenes Dachl setzt sich mit einer
prominenten geschichtshistorischen
Epoche des Landes Tirol, nämlich mit
Kaiser Maximilian, auseinander.
Jetzt soll am Bergisel ein Museum
entstehen, welches sich auch mit der
Tiroler Geschichte beschäftigt. Das hat für
die anderen musealen Einrichtungen in
der Stadt Innsbruck Konsequenzen. Es
GR-Sitzung 18.10.2007

sollte einmal darüber diskutiert werden,
welche Konsequenzen das für das
Zeughaus Innsbruck hat und was mit
diesem Museum langfristig geplant ist.
Zwar wird alles Mögliche gemunkelt, aber
es wird nie offen bzw. transparent darüber
gesprochen. Welche Bedürfnisse haben
andere Museen, damit sie vielleicht ein
besseres inhaltliches Konzept usw. haben
können?
Das sind Überlegungen, die in der
kulturpolitischen Debatte, wenn es um ein
neues Museum mit großem Zuschuss
geht, zu führen sind. Ich sehe es nicht ein,
dass bei der Eröffnungsrede der Ausstellung von Walter Kreutz im Stadtarchiv Stadtmuseum ganz offiziell mitgeteilt
werden muss, dass man diesmal bei der
Bildpräsentation auf die 3D-Präsentation
verzichten musste, da nicht genug Geld
vorhanden gewesen ist. Eine solche
Präsentation hätte € 10.000,-- gekostet.
Am Bergisel, wo man eigentlich nicht
sagen kann, was dort hinaufkommen soll,
spielt das Geld eigentlich keine Rolle
mehr. Das muss man in einem kulturpolitischen Gesamtzusammenhang betrachten
und benennen; auch wenn es der Mehrheit des Gemeinderates nicht passt. Ich
denke, dass wir dazu da sind, diese Dinge
auf den Punkt zu bringen und auf den
Tisch zu legen.
Ähnlich verhält es sich beim Tiroler
Volkskunstmuseum. Im Akt steht lapidar
€ 1 Mio Zuschuss der Stadt Innsbruck für
Umbau und Adaptierung. In keiner Zeile ist
erwähnt, in welche Richtung die Adaptierung gehen soll. Das Tiroler Volkskunstmuseum ist hinsichtlich der Sammlungsstücke europaweit eines der bedeutendsten Museen. Die Art der Präsentation ist
einfach nicht mehr attraktiv.
Ich war am Wochenende im Tiroler
Volkskunstmuseum und habe versucht
herauszufinden, was man mit diesem
Museum inhaltlich vorhat. Eine Heizung
und einen Lift einzubauen ist zwar wichtig,
aber das kann es wohl nicht gewesen
sein. Die Leiterin des Tiroler Volkskunstmuseums hat mir mitgeteilt, dass das jetzt
alles über den Geschäftsführer der Tiroler
Landesmuseen-Betriebsgesellschaft, den
ich aber nicht erreichen konnte, geht. Es
gibt inhaltliche Überlegungen für das