Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf
- S.26
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unsere Kritik. (Beifall von Seiten der
Innsbrucker Grünen)
GR Kritzinger: Ich bedaure es sehr, dass
eine führende Kraft der Innsbrucker
Grünen nicht mehr Verständnis für unser
Land Tirol und für unsere Geschichte hat.
Schon im Tiroler Landtag war damals ein
stundenlanger Vortrag über die Geschichte Tirols zu hören, wovon sich die Landtagsabgeordneten nicht sonderlich
beeindrucken haben lassen. Ich hoffe
sehr, dass im Gemeinderat eben dasselbe
passiert.
Wir führen eine kulturpolitische Debatte
auf die ich mich beschränke. Ich brauche
niemandem mehr die Geschichte lernen,
denn wir Tiroler kennen unsere Geschichte. Die Frau Bürgermeisterin hat zu Beginn
dieser Debatte erwähnt, dass ein Architekt
gesagt hätte, dass die Stadt Innsbruck,
deren Wappen eine Brücke trägt, keine
schöne Brücke hat. Das stimmt nicht,
denn in der Stadt Innsbruck gibt es auch
schöne Brücken, die zwar nicht mit der
Brücke in Regensburg zu vergleichen
sind, welche glücklicherweise im Krieg
verschont geblieben ist.
Durch diese kulturpolitische Tat haben wir
eine gewaltige Brücke zwischen der
Vergangenheit und der Moderne gebaut.
Die Bergisel-Sprungschanze ist für viele
Menschen beinahe ein Symbol geworden,
obwohl es damals gewaltige Gegner
gegeben hat. Der Bergisel hat nicht nur für
die Nordtiroler, sondern auch für die
Südtiroler, das Trentino und für jeden, der
Innsbruck besucht, eine große historische
Bedeutung. Die erste Busfahrt, die in
Innsbruck unternommen wird, führt auf
den Bergisel. Dort wird den Leuten voller
Stolz die Stadt Innsbruck gezeigt und dazu
gehört natürlich auch, dass am Bergisel
noch einiges, wie das Riesenrundgemälde
usw., adaptiert wird.
Wenn man sich die Pläne ansieht, so ist
das wirklich eine großartige Tat, zumal
Innsbruck der Hauptgewinner dieser
ganzen Bautätigkeit ist. Natürlich ist das
ganze Land Tirol stolz auf den Bergisel,
aber der Hauptgewinner im finanziellen
und materiellen Bereich ist wirklich die
Stadtgemeinde Innsbruck. Jeder müsste
dafür dankbar sein.
GR-Sitzung 18.10.2007
Ich bin davon überzeugt, dass ein Großteil
der Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker
diese Meinung teilt. Man soll sich freuen
und dankbar sein, dass etwas errichtet
wird, das über die Grenzen hinaus
Anklang findet. Wir können auf diese
Weise etwas von unserem Selbstbewusstsein demonstrieren.
Zu mir hat ein ehemaliger Landeshauptmann von Oberösterreich, wie wir über
Geschichte gesprochen haben, Folgendes
gesagt: Wenn man eine Geschichte
darlegt, muss man eine Bezugsperson
haben. Wir haben damals über Andreas
Hofer geredet. Er hat gesagt, dass die
Oberösterreicher keinen Andreas Hofer
haben, worauf ich ihm geantwortet habe,
dass sie Josef Fadinger haben, der beim
Bauernaufstand mitgewirkt hat.
Das Symbol damals, das Selbstbewusstsein der Tiroler und die Identität unseres
Landes, sind irgendwo auch mit dem
Bergisel verbunden. Deshalb können wir
mit Recht und mit voller Zustimmung zu
diesem Projekt "Ja" sagen. (Beifall)
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Manches wird
dadurch, wenn man es immer wieder
behauptet, nicht wahrer; auch wenn man
es oberlehrerhaft darstellt und immer
wieder behauptet und immer wieder spielt.
Es ist vielleicht bedauerlich, wenn man im
Laufe der Zeit dahinter kommt, dass man
so manche Dinge ein bisschen überlegter
angehen und darstellen hätte müssen.
Manchen tut es vielleicht Leid, weil sie die
Chance gehabt hätten mitzubestimmen,
aber in gewisser Weise zu feig dazu
waren. (Beifall)
Ich bedanke mich bei den Vertretern des
Landes Tirol, HR Dr. Juen und HR Dipl.Ing. Probst, dass sie uns heute im
Gemeinderat in diesen Prozess eingebunden haben, der für die Innsbruckerinnen
bzw. Innsbrucker und für mich mit der
Entstehung eines neuen Stadtteiles
vergleichbar ist. Er ist für mich wie auch
für die Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker
mit der wesentlichen Einbindung und
Ausweitung der Geschichte des Landes
Tirol und der Stadt Innsbruck vergleichbar.
Wenn ich die Zusammensetzung der
Arbeitsgruppe sehe, weiß ich, dass sehr
viel Fachkompetenz vorhanden ist und sie
etwas Modernes schaffen will und nicht,