Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2007

/ Ausgabe: 2007_08-Oktober.pdf

- S.49

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Neu" finanziert hat, jetzt vielleicht wegen
€ 100.000,-- oder € 200.000,-- ein Risiko
eingehen, wo es möglicherweise vielleicht
sogar zur Einstellung eines Bahnbetriebes
kommen könnte. Nachher sagt man dann,
wie kann man nur, hätte man doch usw.
Ich habe es mir sicher nicht leicht gemacht
und bin durch meine private Ausbildung
sehr viel mit Grundstücken allgemeiner Art
befasst. Nach Abwägen der Vor- und
Nachteile ist das ein Rechtsgeschäft, das
zwar für die Stadt Innsbruck momentan
kein "Schnäppchen" ist, da hier ein stolzer
Preis gezahlt wird, aber langfristig
gesehen ist es sicher eine Option, hier
gesamthaft mit dem Gebiet irgend etwas
zu machen. Vielleicht sind das Ideen, die
wir heute noch gar nicht im Kopf haben
oder vielleicht brauchen wir dieses
Grundstück einmal als Tauschgrundstück
für etwas anderes. Das alles wissen wir
heute noch nicht.
Ich möchte aber nicht, dass wir vielleicht
am Ende der Fertigstellung eines Jahrhundertprojektes ein Risiko eingehen, wo
möglicherweise der Betrieb in irgendeiner
Art und Weise gefährdet ist. Aus diesem
Grund glaube ich, sollte man diesem
Rechtsgeschäft zustimmen.
Wir haben diesbezüglich innerhalb der
Fraktion lange und harte Diskussionen
geführt und haben uns die Entscheidung
nicht leicht gemacht. Heute sind wir sogar
in der Mittagspause hinaufgefahren und
haben uns das gesamte Gebiet noch
einmal angesehen, da wir der Meinung
waren, dass man sich dieses Geschäft
sehr gut überlegen muss. Letzen Endes
sind wir zu dem Schluss gekommen, dass
wir diesem Rechtsgeschäft die Zustimmung geben sollen.
Ich weiß nicht, warum die Innsbrucker
Grünen in der letzten Zeit hinsichtlich aller
Großprojekte eine fundamentale oppositionelle Rolle einnehmen. Es wäre schön,
wenn die Innsbrucker Grünen - auch
langfristig gesehen - Mit-Baumeister bei
Projekten sein würden. In zehn oder
zwanzig Jahren, wenn dort das gesamte
Gebiet zusammenhängend positiv
entwickelt ist, werden die Innsbrucker
Grünen im Nachhinein sagen, dass das
doch eine tolle Sache war. Momentan sind
die Innsbrucker Grünen auf einem
GR-Sitzung 18.10.2007

Oppositionskurs, den man einfach
akzeptieren muss, denn das ist auch
demokratisch.
Wir sind aktiv bei diesen Projekten dabei
und wollen, dass in der Stadt Innsbruck
etwas bewegt wird. Egal, ob das die
Bergisel-Sprungschanze oder die "Hungerburgbahn-Neu" ist. Es gehört auch ein
gewisser Mut dazu, Dinge umzusetzen.
Nein zu sagen ist immer leichter, denn
dann hat man keine Konsequenzen zu
tragen. Die Konsequenzen trägt immer die
Mehrheit, die für große Projekte stimmt.
(Beifall)
GR Dr. Rauch: Ich möchte einen Gesichtspunkt einbringen, der im Gemeinderat nicht bekannt sein kann, aber eventuell
für das Abstimmungsverhalten in der
einen oder anderen Weise eine Bedeutung hat.
Das Tauschgrundstück, das die Familie
Wild bekommen wird, hat ursprünglich der
Familie Rauch gehört. In den 40er-Jahren
ist ein Projekt des Mühlauer Wasserkraftwerkes entstanden. Man hat der Familie
Rauch angetragen, man möge diese
Grundstücke haben und das war in dieser
Zeit natürlich immer mit einem Federstrich
zu erledigen.
Das ist in den 40er-Jahren nicht geschehen, sondern im Jahr 1952 hat die
Stadtgemeinde Innsbruck diese Grundstücke zu einem allerdings sehr geringen
Preis gekauft. Ein geringer Preis gemessen daran, dass es für die Familie Rauch
immer Villengrundstücke gewesen sind
und ich überzeugt davon bin, wenn es
nicht zu diesem Verkauf gekommen wäre,
wären diese Grundstücke auch schon von
allen möglichen Cousinen bzw. Cousins
von mir verbaut.
Die Stadt Innsbruck hat aber nicht das
gesamte damals übernommene Grundstück tatsächlich für das Mühlauer
Wasserkraftwerk gebraucht. Sie hat sich
ein Restgrundstück behalten und - wenn
ich es jetzt pointiert und überspitzt sagen
darf - es unter dem Vorwand, dies für die
Infrastruktur zu benötigen, billig aneignen
können, ohne es dafür genutzt zu haben.
Wenn nun dieses Grundstück jetzt als
Tauschgrundstück für etwas verwendet
wird, was der Öffentlichkeit und aus