Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 04-Protokoll_23.04.2015_gsw.pdf
- S.10
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In Tirol ist es seit dem Jahr 2010 so, dass
es eine 2 %ige Verzinsung gibt, für die wir
uns in der Stadt Innsbruck auch einsetzen.
Bei einer 2 %igen Verzinsung des Eigenmittelkapitals bedeutet das, dass der Grundkostenanteil von der monatlichen Bruttomiete € 0,86 beträgt. Das ist durchaus ein geringer Anteil.
Am freien Markt kostet ein Quadratmeter
Wohnfläche gern € 1.100,--. Dort wird der
Grundkostenanteil der Miete nach den gleichen Sätzen mit € 1,76 widergespiegelt.
Wenn wir von einer Verzinsung mit 3,5 %
ausgehen würden, läge man bei über € 3,--.
Es ist oft so, dass sich die Grundkosten mit
über € 3,-- pro Quadratmeter in der Monatsmiete niederschlagen. Das stellt für die
Mieterinnen bzw. Mieter eine immense Belastung dar.
Wenn wir auf städtischen Grundstücken
bauen, sind die Kosten reduzierbar. Der
Betrag von € 0,90 pro Quadratmeter spricht
für sich, dass dies ein richtiger und wichtiger
Weg ist und der Bevölkerung der Stadt
Innsbruck hilft, mehr Geld im "Tascherl" zu
haben. Wir können dann dementsprechend
die Wirtschaft steigern, wie wir heute noch
einige Tagesordnungspunkte später bei den
Anträgen des Stadtsenates sehen werden.
Wir stellen uns ein langfristiges und nachhaltiges Planen in dieser Angelegenheit vor.
Wir können gerne bis zum Ende der Funktionsperiode 2018 planen und anschließend
sagen, dass wir das Ziel, leistbares Wohnen
zu erreichen, geschafft haben oder nicht.
Wir werden es nie für alle schaffen.
Wichtig ist, die Chance des Örtlichen
Raumordnungskonzeptes (ÖROKO) jetzt zu
nützen und nachhaltig bis ins Jahr 2025 zu
planen. Wir benötigen eine mutige Widmungspolitik mit mehr städtischen Gründen,
die als Bauland gewidmet werden. Vorbehaltsflächen für sozialen Wohnbau sind
notwendig, um der Bevölkerung der Stadt
Innsbruck entgegenzukommen.
Wenn wir diese Schritte nicht setzen, werden die Bewohnerinnen bzw. Bewohner
hohe Mieten zahlen. Dies macht sie sicher
nicht glücklich, daher sehe ich es in unserer
Verantwortung, diese mutigen Schritte in
den nächsten Monaten und Jahren anzugehen, damit wir uns nach dem Jahr 2025
positiv entwickeln können. Nur so können
GR-Sitzung 23.04.2015
wir nachhaltig für leistbares Wohnen sorgen.
Dr. Stemeseder: Ich darf mich zunächst bei
der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) für dieses reizende Thema
bedanken. Dieses Thema reizt ungeheuer
zum selber Nachdenken und zum Vorschläge machen.
Also lade ich Euch jetzt dazu ein, weil wir
durch die Übertragung der "Aktuellen Stunde" via Freies Radio Innsbruck (Freirad 105,9) zumindest ein Publikum haben
und vielleicht wird auch in der Zeitung die
eine oder andere Zeile geschrieben.
Ich werde mich von Euch wieder verabschieden, denn ich muss etwas von meinem
Zeitvermögen sparen, damit ich die ganzen
Ideen, die jetzt kommen, noch begrüßen
und Euch meine sieben Punkte sagen kann,
wie dieses Problem gelöst werden könnte.
GR Federspiel: Ich habe jetzt nur gehört,
dass GR Dr. Stemeseder sieben Punkte
angesprochen hat, diese aber nicht aufgezählt hat. Das Thema an sich, dass nur
städtische Grundstücke günstiges Wohnen
ermöglichen, wäre vernünftig. Ich frage
mich, wieso ausgerechnet GRin Reisecker
dazu spricht, wenn doch die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) so viele
Jahre im Land Tirol und der Stadt Innsbruck
damit beschäftigt war und es im Großen
und Ganzen wenig weit gebracht hat.
Wenn man sich die letzten Aussagen der
Sozialdemokratischen Partei Österreichs
(SPÖ) genau ansieht, wo sie auf städtischem Grund Wohnungen bauen wollen,
dann bin ich etwas konsterniert. Ausgerechnet ein Wohngebiet in Igls wird ins Auge gefasst, wo 300 Wohnungen mit zirka
800 bis 900 Personen gebaut werden sollten. Es ist allerdings bekannt, dass dort
keine Infrastruktur vorhanden ist und man
ein eigenes Dorf errichten müsste.
So etwas Unsinniges und schlecht Durchdachtes habe ich selten gehört; weder von
der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) im Land Tirol, noch in der
Stadt Innsbruck.
Dass die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) selbst in der Stadtregierung
sitzt, dürften die Mitglieder wahrscheinlich
vergessen haben. Da die Gemeinderatswahlen vor drei Jahren stattfanden, nehme