Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2015

/ Ausgabe: 04-Protokoll_23.04.2015_gsw.pdf

- S.57

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35.

Behandlung eingebrachter Anträge der Sitzungen des Gemeinderates vom 19.03.2015

35.1

I-OEF 19/2015
Ortstafeln, Anbringen des Wortlautes "Stadt Innsbruck" auf den
Hinweiszeichen eines Ortsgebietes (GR Grünbacher)

Der von GR Grünbacher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingebrachte Antrag
wird von Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer à limine
zurückgewiesen. Er fällt nicht in den eigenen Wirkungsbereich.
Es ist keine Glaubensfrage. Ich mache das
in diesem Falle nicht gerne, da ich das inhaltliche Anliegen teilen kann. Ich denke,
das Anliegen selbst ist noch nicht erledigt.
Ich wurde von MD Dr. Holas und MMag.
Dr. Joos darauf hingewiesen, dass es nicht
in den eigenen Wirkungsbereich fällt.
35.2

I-OEF 20/2015
Kindergärten und Pflichtschulen,
Förderung von gehörlosen und
schwer hörgeschädigten Kindern
durch geeignete Betreuungs- bzw.
Lehrpersonen, Entwicklung eines
Modellprojektes in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der
Gehörlosenvereine und Sign Tirol
(GRin DIin Sprenger)

GRin DIin Sprenger: Im gegenständlichen
Antrag geht es um die Förderung von gehörlosen und schwer hörgeschädigten Kindern durch geeignete Betreuungs- bzw.
Lehrpersonen, die die Gebärdensprache
beherrschen.
Kürzlich habe ich mit MMag. Reinelt von
Sign Tirol gesprochen. Er hat mir mitgeteilt,
dass er in der Vergangenheit im Kindergarten im Olympischen Dorf unterrichtet hat. Im
ersten Jahr war das überhaupt nicht möglich. Es gab dort ein gehörloses bzw.
schwer hörgeschädigtes Kind. Durch den
Kontakt zu Dr.in Zabernig, Amtsvorständin
der Mag.-Abt. V, Kinder- und Jugendbetreuung, gelang es, in diesem Kindergarten
ab dem zweiten Jahr gewisse Betreuungsund Unterrichtsstunden zu integrieren. Es
waren wöchentlich ein bis zwei Stunden.
Natürlich hat es einen gewissen Anlauf beGR-Sitzung 23.04.2015

nötigt und das Kind war das Jahr vorher
ohne diese Betreuung. Wichtig ist natürlich,
dass man es - wie bei jeder Sprache - von
Beginn bzw. klein auf lernt, da es dann viel
leichter fällt, andere Sprachen und die
Schriftsprache zu lernen.
Im Bereich der Stadt Innsbruck ist in der
Kinderkrippe am Mitterweg derzeit ein Bub
im Alter von eineinhalb Jahren, der schwer
hörgeschädigt bzw. gehörlos ist. Das wird
unter demselben Begriff subsummiert. In
Neu-Rum gibt es Zwillinge. Es ist durchaus
so, dass hier Bedarf gegeben ist. In der
Gemeinde Mils ist diese Schule vorhanden,
welche allerdings die Gebärdensprache
nicht unterrichtet. Wenn man so will, ist das
eigentlich eine abenteuerliche Geschichte,
denn es ist so, als würde man einem Blinden die Brailleschrift wegnehmen und sagen, dass er es vom hören, lesen und sich
das Schreiben irgendwie ausdenken sollte.
Ungefähr so geht es den gehörlosen Menschen. Lippenlesen ist ein marginaler Prozentsatz, wie viel dort abgelesen werden
kann. Natürlich benötige ich irgendeine
Grundsprache, die ich einmal erlernt habe,
damit ich überhaupt ein Sprachgefühl entwickle. Deshalb ist es so massiv wichtig,
hier eine Lösung bzw. ein Modellprojekt in
Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landesverband der Gehörlosenvereine und Sign
Tirol zu erreichen. Die Idee wurde von
MMag. Reinelt auch aufgeworfen, da es
Integrationskindergärtnerinnen gibt und man
diese vielleicht auch dazu bringt, die Gebärdensprache zu erlernen. Sie fahren von
Kindergarten zu Kindergarten bzw. Schule
zu Schule und könnten dort mit Gebärdensprache entsprechend unterrichten bzw.
behilflich sein.
Darüber hinaus hat er mich auch noch informiert, dass sie einen Gebärdendolmetscher haben, der jetzt auch eine pädagogische Ausbildung als Kindergärtner an der
Kettenbrücke absolviert. Dieser sollte im
Jahre 2017 mit der Ausbildung fertig sein.
Es ist nicht einfach, Menschen zu finden,
die Gebärdensprache sprechen und auch
eine pädagogische Ausbildung haben.
In meinen Augen ist es sehr wichtig und mir
ein Herzensanliegen, hier möglichst gemeinsam irgendwie behilflich zu sein, um
diesen Menschen einen Zugang zu Bildung
und guter Kommunikation zu ermöglichen