Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 04-Protokoll_24_04_2014_gsw.pdf
- S.16
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künfte in der Fünfsterne-Kategorie zu bezahlen.
Daher frage ich, wo geht die Richtung jetzt
eigentlich hin? Irgendwann wird sich die
Branche Gedanken machen müssen, was
sie selber will. Es kann ja nicht sein, dass
man die Zuständigkeit, Gäste zu bringen,
immer bei der öffentlichen Hand - bei der
Stadt Innsbruck oder beim Gemeinderat sieht. Wir können Rahmen schaffen, aber
nicht alles alleine regeln.
Wenn man eine UnternehmerIn ist (und die
Hotellerie gehört zu den Unternehmen),
dann wird man auch selber etwas unternehmen müssen! Ich muss ja meine KundInnen ebenfalls selbst suchen! Ich kann
auch nicht meinen 39 KollegInnen im Gemeinderat vorwerfen, dass sie mir keine
KundInnen bringen!
Zum Abschluss fällt mir noch etwas Wichtiges ein, betreffend den Stadtteil Igls. Das
war einmal ein Vorzeigeort im Tourismus.
Dort war einer der größten ReiseveranstalterInnen der Welt angesiedelt - Thomson
Holidays. GR Federspiel wird das vielleicht
noch etwas sagen. Das Büro gibt es schon
lange nicht mehr.
In den 1960er- oder 1970er-Jahren kannte
man in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) zwei Orte in Tirol. Das waren Igls
und Kitzbühel. Heute kennt man Igls überhaupt nicht mehr. Thomson Holidays hat
sein Büro zugesperrt und ist woanders hingezogen. Das war eine Agentur, die uns
Gäste im großen Ausmaß hergebracht hat.
Wenn man sich heute anschaut, was in Igls
touristisch los ist, so ist klar, dass uns auch
eine neue Pendelbahn auf den Patscherkofel keinen einzigen zusätzlichen Gast bringen wird. Man kann damit die Freizeit für
die Einheimischen attraktiver gestalten und
die Sommerauslastung ankurbeln. Aber wir
werden sicher mit dem Patscherkofel keine
TouristInnen anlocken können. Mit fallen
hundert andere Skigebiete ein, wo man hingehen kann, wenn man bewusst dem Skisport frönen möchte.
Wenn ich mir die Hotellerie von Igls vergegenwärtige - die Pensionen gibt es nicht
mehr. Da waren BauträgerInnen am Werk
und an ihrer Stelle sind Wohnungen entstanden. Der Tourismus dort oben wurde
kaputt gemacht. Aber bitte nicht sagen,
GR-Sitzung 24.04.2014
dass das die öffentliche Hand war! Denn
dort waren genug TouristikerInnen, die alle
von sich behauptet haben, den Tourismus
geboren zu haben und sich auszukennen.
Das ist nun das Ergebnis und es ist wirklich
traurig, was da passiert ist. Das ist ein Negativbeispiel, wohin sich der Tourismus
entwickelt.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.
StR Gruber: GRin Mag.a Schwarzl hat die
künftige Entwicklung des Tourismus angesprochen. Viele der aktuellen Zahlen hängen tatsächlich nicht mit uns alleine, sondern (wie GR Buchacher schon korrekterweise erwähnt hat) mit internationalen wirtschaftlichen und touristischen Entwicklungen zusammen. Das ist unbestritten.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch
einmal dem Tourismusverband Innsbruck
und seine Feriendörfer (TVB) danken - in
den letzten Jahren und Jahrzehnten hat er
eine hervorragende Arbeit gemacht! Durch
ihn wurde die Basis dafür geschaffen, dass
wir touristisch auf positiven Tatsachen und
Entwicklungen aufbauen können.
GRin Mag.a Schwarzl hat sehr weit in die
Zukunft geblickt und gemeint, es würde sich
sehr viel verändern. Ich möchte allerdings
die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) bitten,
sich einmal mit den konkreten touristischen
Entwicklungen auseinanderzusetzen. Ich
kann mich noch an die Mission der GRÜNEN in den 1990er-Jahren erinnern, wo
man gegen Schneekanonen in unserem
Land mobil machte. Wenn wir allerdings
keine hätten, dann gäbe es viele Arbeitslose
und in den Skigebieten keine Wertschöpfung mehr.
Daher freut mich das Bekenntnis, wenn
GRin Mag.a Schwarzl heute sagt, dass der
Tourismus eine wichtige Säule des wirtschaftlichen Lebens in Tirol und in der Stadt
Innsbruck ist. Diese Bekundung ist nun dokumentiert und ich bedanke mich bei der
Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) für
die Themenauswahl der Aktuellen Stunde!
Früher hat es ja bei einigen Parteien gewisse Berührungsängste gegenüber dem Tourismus gegeben. In der Wirtschaftskrise hat