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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 04-Protokoll_24_04_2014_gsw.pdf

- S.27

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die MitarbeiterInnen und das künstlerische
Personal von Festivals überhaupt der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Das ist
keine Thematik der Geschäftsführerin alleine, sondern auch eine Angelegenheit der
Gesellschaft und des Aufsichtsrates.
Die Kosten, die jetzt rückgestellt werden,
hängen damit zusammen, dass das Opernpersonal offenbar doch sozialversicherungspflichtig ist. Soviel ich weiß, sind
KünstlerInnen, die nur für einen Veranstaltungsabend auftreten, ausgenommen. Diese Regelung war lange in Schwebe und es
hat auch einige Änderungen gegeben.
Durch die Klärung des Sachverhalts sind
die Beiträge nun fällig geworden.
Ich bitte nur noch einmal darum, die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als das
zu beurteilen, was sie sind, nämlich ein wesentlicher Bestandteil der "alpin-urbanen"
Lebensmarke Innsbruck. Sie sind nicht
wegzudenken. Zur Frage der Synergien mit
der Tiroler Landestheater & Orchester
GmbH bis zur Eingliederung teile ich die
Meinung von Frau Bürgermeisterin. Über
eine Kräftebündelung, vielleicht im Marketingbereich oder Ähnlichem, kann man aber
durchaus reden. Soweit mir bekannt ist,
wird es eine Arbeitsgruppe geben und ich
bin gespannt, was dabei herauskommt.
Meine Stimme gehört den Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik GmbH als
selbstständiges Kulturunternehmen. Aber
über das, was man gemeinsam gut oder
besser machen kann, darüber soll man immer reden.
GR Dr. Stemeseder: Ich weiß nicht, was im
konkreten Fall schiefgelaufen ist und warum
die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH in so einer Schräglage ist. Weltweit sieht man aber, dass das Thema
Hochkultur eine defizitäre Geschichte ist.
Was die Situation der KünstlerInnen, der
MusikerInnen, OpernsängerInnen betrifft,
dazu gibt es sogar eine Facebook-Gruppe.
Sie sind in einem prekaristischen Ausnahmezustand!
Vor fünfzehn Jahren war ich in der Stadt
Kitzbühel bei einem privaten Opernkonzert.
Da sind zwanzig "G"stopfte" gesessen. Ich
habe mich dorthin verirrt. Nach dem Konzert
haben sie dem Sänger ein bisschen ein
Trinkgeld gegeben. Er hat dann gemeint,
dass wir in Europa noch in einem Paradies
GR-Sitzung 24.04.2014

leben, denn in Amerika gäbe es keine
Opernhäuser mehr. Also wo solle er singen?
Wenn ich eine Karte für die Bayreuther
Festspiele möchte, dann muss ich sie heute
kaufen, damit ich im Jahr 2018 einen Platz
bekomme. Verbinde ich das Thema Hochkultur mit meinen Freunden aus der Metal
Musik, dann hätten wir auf einmal wieder
zahlende KundInnen. Das müsste man machen!
Die Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, hat diesen Gedanken aufgegriffen. Sie wollte ein Projekt
mit Till Lindemann von der Band Rammstein machen. Er schreibt sensationelle Lyrik. Sie hat ihren Vater, Wolfgang Wagner,
gebeten, sich das anzuhören. Wenn ich
heute eine Karte für ein Konzert von
Rammstein kaufen möchte, so rechne ich
mit ca. € 45,--. Leider zahlt man dann aber
das Zehnfache, weil spekuliert wird. Das ist
auch bei AC/DC und anderen RockGruppen der Fall.
Das war nur ein Gedanke, wie man Hochkultur auch in Verbindung mit sehr populärer Metal Musik bringen könnte. Ich könnte
für Euch so etwas in der Stadt Innsbruck
organisieren - aber wer will das schon? Ende! Aus, Maus, Nikolaus!
GR Mag. Abwerzger: Wir haben uns nie
gegen die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als solche ausgesprochen. Sie
sind wichtig und kulturell wertvoll. Wenn
man sich die Zahlen vor Augen führt und
das Ganze begutachtet, darf man aber
schon eine gewisse Kritik an der Führung
und an der Art der Führung äußern, das ist
opportun. Man muss nicht immer gleich sagen, dass die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) gegen die Festwochen wäre!
Dagegen verwahre ich mich und das ist absoluter Blödsinn!
Im Jahr 2013 gab es einen Bilanzverlust der
Gesellschaft von € 670.000,--. Der Zuschuss der Stadt Innsbruck beträgt nun
€ 230.000,--. Das sind ja nicht nur ein paar
Tausend Euro, Frau Bürgermeisterin! Auch
die dauernden Vergleiche mit der Hypo Alpe-Adria-Bank AG sind nicht angebracht!
Bei € 670.000,-- Verlust und einer Subvention von € 230.000,-- von ein paar Tausend
Euro zu sprechen, das ist ein bisschen eine