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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 04-Protokoll-20-05-2020.pdf

- S.20

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- 257 -

und hart, aber wir haben das Beste daraus
gemacht und wir sind wieder gut daraus
hervorgegangen.
Wir gehen stark aus dieser Krise heraus.
Als Stadt wird es unsere Aufgabe sein, dafür Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen.
Wir müssen zeigen, dass wir hinter unserer
Bevölkerung, hinter unseren Kulturschaffenden, aber auch hinter unseren Unternehmen stehen. Es ist unsere Aufgabe, Signale
zu senden, um im Miteinander nach vorne
zu schauen.
Das wird zum einen sein, dass auch wir uns
überlegen müssen, wo wir UnternehmerInnen, aber auch ArbeitnehmerInnen unterstützen können, wenn Bund und Land das
nicht genügend tun. Wir müssen Chancen
schnell ergreifen, um Investitionen möglich
zu machen und damit die Konjunktur zu beleben - wie das mit der Altstadtbaustelle bereits geschehen ist.
Ja, die Zeit nach der Coronakrise wird mit
oder ohne Impfstoff eine andere sein. Das
haben solche Zeiten an sich und daraus
wird man lernen und neue Wege finden. Ich
glaube, dass der entscheidende Satz der
ist: Es ist unsere Aufgabe als Stadt zu sagen, dass es eine andere Zeit wird, wir aber
alles dafür tun, damit es keine schlechtere
wird.
GRin Mag.a Seidl: Starke Menschen, starke
Stadt! Ich habe zuerst gedacht, dass das
ein sehr breites Thema ist und man sehr
viel auch von der eigenen politischen Einstellung verpacken kann. Dann habe ich
darüber nachgedacht, was das für mich bedeutet. Was sind überhaupt starke oder
schwache Menschen und wieso reden wir
immer nur von starken Menschen? Wieso
ist nicht jemand, der als schwach bezeichnet wird, auch ein Teil unserer Stadt?
Meiner Meinung nach sind das Wesen jeder
Stadt die Menschen, die dort leben. Wir
können viel zur Verfügung stellen und viel
Räume schaffen, in denen sich Leben und
Arbeit entwickeln können. Jedes Flair einer
Stadt ist nur dann etwas Besonderes, wenn
die Menschen, die dort leben, in ihrer Eigenverantwortung und in ihrem Leben diese
Stadt mitgestalten.
Je vielfältiger, je toleranter und je mehr von
Akzeptanz und Respekt dieses Stadtleben

GR-Sitzung 20.05.2020

geprägt ist, desto lebendiger kann auch unsere Stadt werden. Ich habe in den letzten
zwei Monaten sehr viele Dinge erlebt, die
mich begeistert haben, aber auch viele
Dinge, die wir aus dieser Krise besser nicht
mitnehmen sollten.
Ein paar Punkte möchte ich nun erwähnen.
Als besondere Stärke ist mir bei vielen BürgerInnen der Stadt Innsbruck, im Land Tirol,
aber auch in Österreich und auf der ganzen
Welt, aufgefallen, dass wir im Bereich Innovation sehr stark sind. Die Innovationskraft
und die Kraft der neuen Ideen, die sich aus
dieser Krise und aus dieser Situation heraus
entwickelt haben, war sehr groß. Viele haben ihr Geschäftsmodell komplett umgestellt, weil sie ihrer Grundlage beraubt wuden. Damit konnten sie auch in dieser Krise
einiges wieder gutmachen.
Ich habe erlebt, dass Regionalität wieder
eine Wertschätzung erfahren hat, die ihr
lange Zeit nicht entgegengebracht wurde.
Das finde ich sehr wichtig und das sollten
wir in die Zukunft mitnehmen. Auch wir als
Stadt sollten uns darum bemühen, dieses
Thema auszubauen und zu stärken.
Ich habe bemerkt, dass der Zusammenhalt
sehr gut funktioniert. Das Thema Solidarität
ist nicht auf einer politischen Ebene gepachtet, sondern das begleitet Menschen. Vielleicht liegt es daran, dass wir sehr solidarische Wesen sind und alleine nicht weit
kommen.
Wir haben auch erlebt, dass wir uns auf die
Grundversorgung in Österreich verlassen
können. Das bedeutet, dass wir ein System
haben, das auch in der Stadt Innsbruck ausgezeichnet funktioniert. Wir können uns tatsächlich darauf verlassen, dass uns, was
die Grundversorgung betrifft, die Sorge zum
aktuellen Zeitpunkt sehr spät treffen wird.
Die großen Schwächen, die ich gesehen
habe - und hier gebe ich GR Onay recht -,
sind, wie das Thema Kunst und Kultur und
alles, was damit zusammenhängt, von der
Bundesregierung behandelt wurde: Wie der
letzte Wurmfortsatz, den man irgendwann
einmal behandeln muss, wenn der ganze
Körper sonst nichts mehr hat.
Das finde ich sehr traurig und es ist schade,
dass die Demonstration gerade jetzt in diesem Augenblick stattfindet, weil ich sonst