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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 04-Protokoll-20-05-2020.pdf

- S.39

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- 276 -

Im nächsten Monat feiern wir "Pride-Month".
In der Stadt Innsbruck wurde beschlossen,
dass Anlaufstellen für Menschen, die wegen
ihrer Sexualität diskriminiert werden, auf der
Homepage veröffentlicht werden. Die Stadt
bekennt sich dazu, dass wir eine Gesellschaft sind, in der Menschen aufgrund ihrer
sexuellen Orientierung nicht diskriminiert
werden dürfen.
Auf der anderen Seite vergeben wir aber
eine Jahresförderung von € 7.000,-- für diesen Verband. Ich bin schockiert darüber,
dass z. B. die SPÖ dafür stimmt und sich
der Gleichstellungsbeauftragte für Homosexualität seiner Stimme enthält. GR Lechleitner hat sich auch enthalten.

Ausschuss, aber auf meiner Liste steht dagegenstimmen - genau aus diesem Grund
und hauptsächlich auch wegen des traditionellen veralteten Familienbilds, das tatsächlich nicht mehr der Realität entspricht.
Abgesehen davon wird vom Katholischen
Familienverband sehr aktiv gegen Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung vorgegangen - auch in Sitzkreisen
usw. Deswegen kann ich diesem Ansuchen
natürlich zu 100 % nicht zustimmen und
werde dagegen sein.
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.Stellv.in Mag.a Schwarzl.

(GR Lechleitner: Nein!)
Jemand von den GRÜNEN hat sich auf jeden Fall enthalten. Ich frage mich, wie man
sich bei so etwas enthalten kann, wenn man
bei diesem Thema sensibilisiert ist.

Bgm. Willi: Lieber GR Onay! Ich bin Mitglied der katholischen Kirche - Du der islamischen Glaubensgemeinschaft.

Da braucht es keine Zebrastreifen in verschiedenen Farben, wenn ganz klar unterstützt wird, dass Menschen aufgrund ihrer
sexuellen Einstellung diskriminiert werden.
Warum hat sich da jemand von den GRÜNEN enthalten? Das gibt es ja gar nicht! Auf
der Homepage bin ich dann fündig geworden. Nun verstehe ich es.

Ok, egal! Wenn wir beginnen, auf der
Homepage jeder Organisation, die einen
Antrag stellt, zu schauen, ob alles, das dort
steht, mit allen Grundsätzen des Staates
vereinbar ist, werden wir nicht mehr fertig.
Ich bin ein Freund der Meinungsvielfalt.
Wenn jemand bei uns um eine Subvention
ansucht, schaue ich mir an, was diese Organisation im Großen und Ganzen so
macht.

Die ehemalige Sozial-Landesrätin Dr.in Baur
ist bei diesem Verein im Vorstand! Was die
NOVOMATIC AG wirtschaftspolitisch ist, ist
der katholische Familienverband gesellschaftspolitisch. (Unruhe im Saal)
Nur, weil die eigenen Leute im Vorstand sitzen, kann man bei einer solchen Diskriminierung nicht einfach wegschauen. Mir persönlich und uns als Alternative Liste Innsbruck (ALI) ist es egal, ob die Diskriminierung von Grün, von Rot, von Blau oder woher auch immer kommt. Gerade in einer
Stadt wie Innsbruck ist sie abzulehnen - entschieden abzulehnen!
Nach Durchsicht der Akten und der Homepage fordere ich Sie auf, solange sich diese
Organisation aktiv zur Diskriminierung bekennt und sich nicht davon distanziert, sollten wir als Stadt Innsbruck entscheiden,
diese Organisation nicht mehr zu fördern.
Ich bin hier ganz klar dagegen.
GRin Mag.a Seidl: GR Onay, vielen Dank für
Dein Engagement. Ich selbst bin nicht im
GR-Sitzung 20.05.2020

(GR Onay: Nein! Ich bin ohne Bekenntnis!)

Ich kenne natürlich den Katholischen Familienverband und seine Arbeit in den Pfarren.
Es passiert da sehr viel Gutes im sozialen
und zwischenmenschlichen Bereich, wie
Kinderbetreuungen, Angelegenheiten, die
SeniorInnen betreffen, Familienhilfen usw.
Du behauptest, dass der Katholische Familienverband diese Zeilen geschrieben hat.
Wenn ich anfangen würde, auf den Homepages der islamischen Glaubensgemeinschaft oder irgendeiner anderen nachzuschauen, was dort alles steht, würde ich sicher eine Stelle finden, die nicht in Ordnung
ist. Da werden wir nicht mehr fertig.
Ich bitte darum, eine gewisse Großzügigkeit
und Pluralität walten zu lassen, da es sonst
wirklich eng wird und wir haben nur noch
Leute, die nichts anderes tun, als zu
schauen, ob jemand alles richtiggemacht
hat. Dann ist der erhobene Zeigefinger das