Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 04-Protokoll-20-05-2020.pdf

- S.40

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- 277 -

Hauptmittel des Gemeinderates. Das kann
es nicht sein.

Es gibt in den Religionsgemeinschaften
sehr viele Menschen, die Gutes tun.

Ich will, dass geschaut wird, was solche Organisationen machen. Wenn wir finden,
dass wertvolle Arbeit gemacht wird, die es
wert ist, unterstützt zu werden, bitte, machen wir das. Daher bitte ich hier um eine
gewisse Großzügigkeit, auch wenn vielleicht
der eine oder andere Satz meine Zustimmung auch nicht findet. Man muss das
große Ganze sehen und nicht den Splitter
im Auge des Anderen suchen, wenn man
selbst das Brett vor dem Kopf hat.

StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Es ist ein starkes Stück von Dir, GR Onay! Der Katholische Familienverband ist einer von ganz
vielen Organisationen. Hier möchte ich GRin
Mag.a Seidl berichtigen - eine Familie mit
Vater, Mutter und Kindern, in Österreich, Tirol und in der Stadt Innsbruck ist noch
nichts Abnormales und kein Minderheitenprogramm! (Beifall)

Bgm. Willi übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl.
GR Lukovic, BA MA: Ich würde gerne um
eine getrennte Abstimmung zu Punkt 6 bitten, da ich sehr vielem zustimmen kann,
was GR Onay gesagt hat. Nicht alle der
GRÜNEN sehen das so bei diesem Punkt.
GR Onay: Ich verwehre mich gegen Pauschalzuschreibungen. Nur weil ich aussehe,
wie ich aussehe und heiße, wie ich heiße,
bin ich keine offizielle Vertretung des Islam.
(Gelächter)
Dass das von GRÜNER Seite kommt, finde
ich ja noch einmal wilder - sehr ungewohnt
wild.
Eingangs habe ich gesagt, dass ich ohne
Religionsbekenntnis bin, aber alle Weltanschauungen und Spiritualitäten respektiere,
solange sie Gutes tun. Ich mache keinen
Unterschied, ob etwas vom Islam, Christentum oder von jemandem ohne Bekenntnis
kommt. Diskriminierung ist Diskriminierung.
Die Stellschrauben einer Stadt sind eben
die Förderungen, die wir so auch in unsere
Gesellschaftspolitik hineinbringen können.
Deshalb bin ich entschieden dafür: Keine
Toleranz für Intoleranz - egal, welche Religionsgemeinschaft das betrifft. Hier betrifft es
keine eine Religionsgemeinschaft, da ich
die katholische Kirche kenne. Hier geht es
um eine Organisation, die auf ihrer Homepage klar zu Diskriminierung aufruft. Diese
Organisation soll sich davon distanzieren.
Ich möchte aber auch nicht, dass nun alle
Religionen wegen einer Organisation in Mitleidenschaft gezogen werden, wie es
Bgm. Willi gemacht hat.
GR-Sitzung 20.05.2020

Ich glaube, dass man das auch einmal sagen darf. Ich unterstelle GR Onay eine gewisse Intoleranz anderen Lebensformen gegenüber. Es kann nicht sein, dass man auf
einer Homepage, in einem Jahresbericht
oder in einer Unterlage, von vorn bis hinten
nach dem sucht, was einem gerade nicht
passt. Dass hier zur Diskriminierung aufgerufen wird, ist maßlos übertrieben und überzogen und dem gesamten Aufgabenbereich
fern, den der Familienverband abdeckt.
Er deckt sehr viel ab und beschäftigt sich
auch mit Fortbildungsmöglichkeiten, mit Angeboten, um Familien zu stärken, und bemüht sich um das Zusammenleben verschiedener Generationen. Das wird in einer
Stadt wie Innsbruck auch erlaubt sein. Mir
kommt manchmal vor, dass wir uns mit vielen Menschen beschäftigen, die auch eine
Unterstützung brauchen und verdienen. Mir
ist die Parkbank genauso recht wie der Tag
im Stadtpark Rapoldi - keine Frage, aber
auch ein Familienverband hat eine Daseinsberechtigung und wird mit seinem Programm nicht Deiner Zensur unterliegen,
was er anbietet, was er tut und welche Meinungen er hat.
Vielleicht wäre es gut, das Gespräch zu suchen, und vielleicht ist es dann so, dass der
Verband sagt, dass er diese Stellen von der
Homepage nimmt. Vielleicht ist dort die
Sensibilität noch nicht so vorhanden, wie Du
es Dir vorstellst, GR Onay. Aber einfach
hinauszuposaunen und sie in ein Eck zu
stellen, ist bei dem Angebot, das der Familienverband für die Menschen in dieser
Stadt und in diesem Land bietet, bei weitem
nicht gerechtfertigt. Ich biete gerne an, darüber ein Gespräch zu führen, da ich mit dieser Organisation viel in Kontakt bin. Das
würde ich als Familienstadträtin anbieten.
Es braucht beides.