Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 04-Protokoll-25-04-2019_gsw.pdf
- S.13
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Auch mit anderen Ressourcen muss sparsam umgegangen werden und deswegen ist
Energieraumplanung, das heißt, achten auf
Energieeffizienz bei Wettbewerben, eine
wesentliche Aufgabe der Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration.
Es bringt uns nichts, nur zu beschließen
oder davon zu träumen - dass wir im Jahr
2050 aus Öl und Gas ausgestiegen sein
werden und kein zusätzliches Co2 mehr produzieren. Das beginnt bereits jetzt und deswegen sollten keine Ölheizungen mehr in
neu gebauten Wohnanlagen genehmigt
werden, da es sie sonst im Jahr 2050 immer
noch geben würde.
Der vorausschauende Umgang mit den
knappen Energieressourcen ist auch Teil
der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, wie der soziale
Zusammenhalt. Es braucht nicht nur Institutionen, sondern auch öffentliche Räume,
Begegnungsflächen, Stadtteilzentren und
Ähnliches. (Beifall)
Wir bauen an der sozialen Stadt für alle und
für alle Generationen. Das macht die Mag.Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und
Integration, jetzt, früher schon und auch in
den nächsten Jahren.
GRin Heisz: Stadtplanung fair und Nachhaltig sind zwei schöne Wörter. Ich habe mich
gefragt, was die KollegInnen der FPÖ - Rudi
Federspiel (FPÖ) mit diesem Titel für die
"Aktuelle Stunde" möchten. Diese Frage
hätte ich mir sparen können, denn das
blaue Mantra kommt spätestens nach drei
Sätzen zum Vorschein.
Mich erinnert der monothematische Zugang
zu allen Fragen und Herausforderungen, mit
denen wir es in der Stadt Innsbruck zu tun
haben, ein wenig an den Kultroman von
Douglas Adams "The riche high to sky to
the galaxy", auf Deutsch: "Per Anhalter
durch die Galaxis".
Alle, die dieses Buch kennen, wissen, dass
es darin einen Supercomputer gibt, der in
einer Rechenzeit von mehreren Millionen
Jahren eine Antwort auf die Frage: "Nach
dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden versucht und dabei die
sinnbefreite Antwort nach 42 Jahren herauskommt."
GR-Sitzung 25.04.2019
Die Antwort, die die FPÖ auf sämtliche Fragen nach dem Leben, dem Universum und
dem ganzen Rest gibt, lautet: Die Ausländer
oder heute die Variante - der Zuzug. So einfach ist die Sache bekanntlich allerdings
nicht. Städte in aller Welt sind hochattraktive Lebensräume. Millionen Menschen ziehen meistens aus der allernächsten Umgebung ihrer jeweiligen Städte in die Ballungsräume.
Dort gibt es Arbeit, medizinische Versorgung, Kultur und ein Leben. Jede Stadt,
also auch die Stadt Innsbruck, war immer
schon und ist gekennzeichnet dadurch,
dass sich auf relativ engem Raum Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenfinden und hier miteinander
leben und auskommen müssen.
Wenn man so will ist jede Stadt eine Ansammlung von Minderheiten. Alte und
Junge, Alteingesessene und Neuzugezogene, Familien mit kleinen Kindern, unermüdliche "Feierbiester", Laute und Ruhebedürftige usw.
Dazu kommt heute, dass wir Stadt als Konzept anders denken, als wir es viele jahrzehntelang getan haben. Lange Zeit haben
wir unsere Städte um unsere Autos herum
geplant. Ich glaube, dass wir in einer PendlerInnenstadt, wie es die Stadt Innsbruck ist,
vielleicht nie oder jedenfalls auf sehr lange
Zeit noch nicht ganz ohne eine bestimmte
Form von Individualverkehr auskommen
werden.
Die absolute Priorisierung auf den motorisierten Individualverkehr mit Verbrennungsmotoren, wie wir es fast 100 Jahre lang als
normal betrachtet haben, ist allerdings vorbei und das ist gut so. (Beifall)
Das habe ich jetzt speziell für die Stadträtin
für Mobilität gesagt. (Beifall, Gelächter)
Es kommt aber schon noch etwas, StRin
Mag.a Schwarzl, mach Dir keine Sorgen.
(Gelächter)
Wir müssen in unserer Stadt die verschiedensten Bedürfnisse und Anforderungen unter einen Hut bringen. Das erfordert
von allen StadtbewohnerInnen auf der einen
Seite ein gewisses Maß an Toleranz, Gelassenheit und auch die Einsicht, dass mein/e
Nachbar/in das gleiche Recht auf seine/ihre
Art von Leben hat, wie ich es auf meine Art
von Leben habe. (Beifall)