Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 05_Protokoll_Sonder_06_05_2014.pdf
- S.10
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ist man den Drohungen nachgekommen.
Die Vergangenheit solle abgehakt sein.
Der zweite Grund, warum wir die Bahn kaufen werden, hat mit der Zukunft zu tun. Jetzt
beschließen wir den Rahmenvertrag, aber
ich gehe davon aus, dass auch der Kauf
abgewickelt wird. Mit der Zukunft komme
ich auch zu den von den Fraktionen ganz
individuell entwickelten Zukunftsvorstellungen für diesen Berg und auch für die Schigesamtregion. Wir als Innsbrucker Grüne
haben immer gesagt, wenn, dann konzentrieren wir uns auf die Pendelbahn.
Das ist das identitätsstiftende Pendant zur
Nordkette im Norden. Im Süden ist das
Naherholungs- und Freizeitgebiet für die,
die weniger extrem hochalpin unterwegs
sein möchten. Wir haben gesagt, dass die
Pendelbahn das wichtige ist. Wenn diese
alleine nicht zu haben ist - so hat es sich
herausgestellt - hängt unser "ja" oder "nein"
davon ab, wie der Preis aussieht. Es war in
unseren Gesprächen immer der Fall, ob
auch die notwendigen, noch zu tätigen Sanierungskosten, die eigentlich noch dem
derzeitigen Eigentümer zuzurechnen wären,
abgezogen sind und die Gutachten preislich
aufgeteilt wurden. Das ist der Fall und deshalb werden wir auch dieser Rahmenvereinbarung zustimmen.
Ich denke, die Debatte um die Aufhebung
oder Reduzierung des Schigebietes oder
Umorientierung auf Sommerbetrieb wird uns
in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren immer wieder begleiten. Ich bin auf unsere Fraktion ganz stolz, dass wir den Mut
hatten, Tatsachen zu benennen. In unseren
Köpfen gab es die grischconsulta AG noch
nicht und ich erinnere mich an Sport- und
Schidiskussionen in der Zeit, als wir noch
Opposition waren und gesagt haben, dass
wir endlich spezifizieren und Spezialgebiete
machen müssen. Man kann nicht überall
dasselbe machen, sondern sagen, welcher
Berg für welche Zielgruppe geeignet ist,
was davon im Winter und was im Sommer.
Damals wurden wir noch teilweise ausgebuht oder ausgelacht. Es ging immer gleich
weiter - einmal bei diesem Schigebiet und
einmal bei einem anderen. Ich denke, dass
jetzt der Punkt erreicht ist, wo man feststellen muss, dass es so wie bisher nicht weitergehen wird. Mit dem Rückkauf des Patscherkofels haben wir Gestaltungsmöglichkeit.
Sonder-GR-Sitzung 06.05.2014
Wir haben eigentlich für unsere Haltung bezüglich Schibetrieb am Berg relativ oder erstaunlich viele positive Rückmeldungen und
extrem viele Anregungen erhalten. Es gab
in Igls nicht nur Versammlungen der ÖVP,
sondern auch wir haben uns mit dem Unterausschuss Igls getroffen. Es ist interessant, dass wir nicht sehr weit auseinanderliegen. Auch dem Unterausschuss Igls ist
bewusst, dass es ein weiter, so wie bisher,
nicht geben wird. Natürlich sind die Auffassungen unterschiedlich, welches Schigebiet
mehr Federn lassen muss und welches weniger. Man macht sich auch dort Gedanken,
natürlich unter der Prämisse, Schigebiet in
Richtung kleineres Familienschigebiet. Über
weitere Ideen für den Winterbetrieb in Bezug auf Rodelbahn, Almenbetrieb, Schitourenbetrieb usw. macht man sich Gedanken.
Es wird vermutlich zu einer sehr starken
Sommerumorientierung kommen müssen.
Ich glaube, man muss den Menschen sagen, dass es so ein weiter wie bisher einfach nicht geben wird. Das nicht nur wegen
des veränderten Touristen- und Einheimischen-Verhaltens. Es ist so, dass teilweise
noch sehr viele nostalgische Erinnerungen
mitschwingen. Man sagt zwar, am Patscherkofel habe man Schifahren gelernt.
Fragt man, wo man jetzt hingeht, heißt es,
woanders.
Ich denke, dass nicht außer Acht gelassen
werden darf und jetzt, nach dem aktuellen
IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on
Climate Change), vielleicht allen klar ist,
dass sich das Klima in den Gebirgsräumen
verändern wird, ob wir das wollen oder
nicht. Wir können so tun, als ob es nicht so
wäre und investieren, investieren, investieren. Dann haben wir eben viel Geld in den
Sand gesetzt.
Wir können auch sagen, dass etwas auf uns
zukommt und jetzt schon gegensteuern.
Das nicht nur, um Schäden zu vermeiden,
sondern auch Chancen zu nutzen, welche
sich uns vielleicht bieten. In diese Richtung
geht grünes Denken. Solch grünes Denken
ist ein wenig langfristiger und wird sich für
jene nicht mehr spielen, die meinen, noch
irgendwo einen Lift zu bauen oder es von
da nach dort zu verlagern.
Ich denke, unsere Haltung in dieser Frage
war immer zukunftsorientiert und eine, die
Dinge ausspricht, die nicht alle sehr gerne
hören. Das ist jedoch notwendig. Ich freue