Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 05-April-geschwaerzt.pdf
- S.61
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- 358 -
Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum zum Opfer fallen.
GR Grünbacher: Ich erspare mir die Replik. Es gibt Zitate von Teilen der Stadtregierung, die Autoabstellplätze als wenig erhaltungswürdig empfinden. Das ist eine legitime Sache und auch ideologisch betrachtet
per se nichts Schlechtes.
Natürlich befinden sich die Innsbrucker
Grünen auf dem Trip, dass die Parkplätze
für die Autos entfernt werden sollen. Wie
kann ich mir sonst erklären, dass nicht annähernd ein Plan besteht, wie man die
550 Parkplätze ersetzen will, die beim Bau
des Regionalbahn- und Straßenbahnsystems für den Tiroler Zentralraum im Bereich
Reichenau - Olympisches Dorf entfallen
werden.
Wenn wir jetzt beginnen, Parkhäuser zu
bauen, dann würden wir nicht fertig sein,
wenn das Regionalbahn- und Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum im Bereich des Olympischen Dorfes verwirklicht
ist.
Das ist eine ideologische Sache, gegen die
ich nichts habe. Man muss das dann auch
aushalten und damit argumentieren, dass
man dazu steht. Wir haben in dieser Frage
eine andere Meinung, weil wir glauben,
dass es kein "entweder oder" geben kann.
Es muss unserer Meinung ein "sowohl als
auch" möglich sein.
Ich glaube, dass die Bäume ganz wesentlich sind. Eine Reihe Bäume vor dem Stadtpark Rapoldi zu pflanzen, empfinde ich für
"grenzgenial". Das ist eine "EichkatzlErholungsanstalt"! Dort sind Parkplätze
notwendig und daher müssen wir so eine
Prüfung durchführen.
Ich möchte daher beantragen,
dass wir über den Antrag inhaltlich abstimmen.
Es handelt sich dabei nur um einen Prüfantrag, der nicht im Stadtsenat behandelt werden sollte. Wir benötigen nicht das Gutdünken des Stadtsenates, ob so eine Prüfung
vorgenommen werden soll oder nicht. Wenn
eine Prüfung gewünscht ist, können wir dies
jetzt beschließen. Ich ziehe daher meinen
Antrag auf Zuweisung des Antrages an den
Stadtsenat zurück und beantrage die Annahme.
GR-Sitzung 25.4.2013
StR Mag. Fritz: Ich möchte als Ausgleich
zur dramatischen Wortwahl, dass die Parkplätze zum Opfer fallen, etwas vorbringen.
Es ist nicht nur so, dass es weniger Parkplätze gibt. Vielleicht geht auch der Bedarf
zurück, weil das Regionalbahn- und Straßenbahnsystem für den Tiroler Zentralraum
eine viel höhere Transportkapazität hat, als
dies bisher im öffentlichen Verkehr (ÖV) der
Fall war. Vielleicht geht - meiner Meinung
nach schon - der Bedarf nach dem motorisierten Individualverkehr (MIV) entlang der
Trasse des Regionalbahn- und Straßenbahnsystems für den Tiroler Zentralraum
zurück.
Ich kann mich noch an das Geschrei in der
Anichstraße erinnern, weil die Straßenbahn
auf Grund von Bauarbeiten eine Zeitlang
nicht gefahren ist. Die Apotheke und noch
einige andere Betriebe sind knapp vor dem
Ruin gestanden. Die Straßenbahn hat in die
Anichstraße Kundinnen bzw. Kunden ohne
Ende "geschaufelt". Jetzt ist die östliche
Anichstraße und in Zukunft auch der westliche Teil bestens erschlossen Richtung Universität Innsbruck (UNI) wieder ein ausgezeichneter Geschäftsstandort.
Man soll sich daher auch die andere Seite
ansehen. Es verschwinden nicht nur Parkplätze, sondern es entsteht auch eine große
Kapazität im öffentlichen Verkehr (ÖV). Einkaufen tun immer noch die Leute, die dort
vorbeikommen und nicht die Autos. Die
Kaufkraft kommt zu Fuß, weil man diese in
der Hosen- oder Rocktasche und nicht im
Auto hat. Ich möchte daher darauf hinweisen, dass nicht nur etwas zum Opfer fällt,
sondern alternativ auch etwas geschaffen
wird.
Zu dem Argument von GR Grünbacher,
dass eine Baumreihe vor einem Park
"grenzgenial" wäre, möchte ich Folgendes
sagen: Wir waren uns bisher einig, dass wir
die Baumreihe der Kranebitter Allee nicht
nur erhalten, sondern auf der Nordseite, wo
sie todkrank ist, auch wieder errichten wollen. In der Lohbachsiedlung stehen sehr
viele Bäume neben Einfamilienhäusern, fast
wie ein Wald. Lieber Arno, das muss doch
eine "grenzgeniale" Idee sein, dort auch
noch eine Allee zu pflanzen.
Auf der Südseite befindet sich rund um den
Flughafen Innsbruck so viel Wiese, daher ist
es eine "grenzgeniale" Idee dort einige