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Jahr: 2015

/ Ausgabe: 01-Protokoll_22.01.2015_gsw.pdf

- S.15

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ISD und in zwei Heimen anderer TrägerInnen angeboten. Übergangspflege nach
Maßgabe freier Plätze stehen in fast allen
Heimen der ISD und jenen der anderen
TrägerInnen zur Verfügung.

Analog zu der Darstellung der KlientInnen
im mobilen Bereich haben wir auch hier die
Charakteristik der BewohnerInnen nach
Pflegestufen in den Heimen im Jahr 2012
dargestellt.

Wir haben auch hier die HeimbetreiberInnen
nach Kapazitäten im Jahresüberblick für
den stationären Bereich befragt. Sieben von
elf Heimen haben die Kapazitäten als nicht
ausreichend eingeschätzt, vorwiegend betraf das die Ressourcen bei der Kurzzeitund Übergangspflege.

Hier zeigt sich, dass mehr als ein Drittel der
BewohnerInnen Pflegegeld der Stufen fünf
bis sieben beziehen. Fast die Hälfte der
BewohnerInnen - es sind 47 % - bezieht
Pflegegeld der mittleren Stufen drei bis fünf.
Fast ein Fünftel - es sind 18 % aller BewohnerInnen - bezieht Pflegegeld der niedrigsten Stufen eins und zwei.

Fünf Heime der ISD und drei Heime anderer
TrägerInnen - das sind insgesamt acht von
elf Heimen - haben gemeldet, dass es eine
Wartezeit zur Aufnahme für zukünftige BewohnerInnen gibt. Die Sicherstellung einer
raschen Unterbringung in der Landespflegeklinik in dringlichen Fällen wurde von fast
allen Heimen mit eher Nein bzw. Nein eingeschätzt.
Das heißt, eine dringliche Aufnahme in der
Landespflegeklinik ist nicht gewährleistet.
Ein hoher Verbesserungsbedarf wurde daher abgeleitet. Es wurde angegeben, dass
der Bedarf der Schaffung von Langzeitpflegeeinrichtungen, vor allem für jüngere Pflegebedürftige und/oder psychiatrisch erkrankte Menschen, vorliegt. Es wird festgestellt, dass nicht in allen Heimen eine mobile Hospiz-Betreuung für BewohnerInnen
gewährleistet ist. Das wäre vor allem für die
psychosozialen- und sozialen Bedürfnisse
der BewohnerInnen als auch der Pflegekräfte erforderlich.
Die Schaffung kurzfristig verfügbarer niederschwelliger Angebote - wie z. B. die
Übergangs-, Kurzzeit-, und Tagespflege - ist
notwendig, da sie in ungenügendem Ausmaß vorhanden sind.
Wir haben auch hier die Charakteristik nach
Altersgruppen in Prozenten dargestellt.
Über alle Heime betrachtet, sind 55 % der
BewohnerInnen 85 Jahre und älter. 27 %
der BewohnerInnen liegen in der Altersgruppe zwischen 75 bis 84 Jahre und immerhin 16 % in der Altersgruppe 60 bis
74 Jahre.
Was hier auffällt, ist der Umstand, dass
3 % der HeimbewohnerInnen sogar unter
60 Jahre alt sind. Das sind ungefähr
40 BewohnerInnen.

GR-Sitzung 22.01.2015

Das heißt, rund 20 % aller BewohnerInnen
der Heime der Stadt Innsbruck im Jahr 2012
haben nur die Pflegestufe eins oder zwei
bezogen. Das ist per Definition problematisch, da eigentlich die stationären Pflegeressourcen für pflegebedürftige Menschen höherer Pflegestufen zur Verfügung
stehen sollten.
Ich komme jetzt zum Soll-Stand.
Die Darstellung des Bedarfs an Dienstleistungen erfolgt auftragsgemäß auf Basis der
Prognose des "Strukturplans Pflege 2012
bis 2022" des Amtes der Tiroler Landesregierung. Die darin enthaltene Bedarfsprognose wurde mittels Regierungsbeschluss
bestätigt und ist somit auch verbindlich.
Der "Strukturplan Pflege 2012 bis 2022" forciert in einem hohen Ausmaß die mobile
Betreuung zu Lasten der stationären Betreuung. Der Hintergrund ist jener, dass die
Zweckzuschüsse auf Grund des Pflegefondsgesetzes (PFG) vorrangig für Maßnahmen zu verwenden sind, die nicht dem
stationären Bereich zuzurechnen sind.
Wie ich bereits bei der demografischen
Entwicklung vorweg gesagt habe, ist es so,
dass in den zehn Jahren, den der Beobachtungszeitraum darstellt (zwischen den Jahren 2012 und 2022), die demografische
Entwicklung um 36 % innerhalb der Gruppe
der ab 75-jährigen BewohnerInnen ansteigen wird. Das hat zur Folge, dass es bei
den mobilen Pflege- und Sozialdiensten einen Anstieg um 33 % geben wird.
Bei den Heimplätzen wird ein Anstieg von
nur 19 % stattfinden. Das heißt, der demografische Anstieg wird nicht kompensiert
und das Versorgungsniveau wird sich
dadurch reduzieren: 36 % ist die demografische Entwicklung.