Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 05-Mai.pdf

- S.98

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Frauen - wieder im Erwerbsleben Fuß fassen will, kommt die Betreuung
von zu pflegenden Angehörigen. Dies ist erstens eine große physische und
psychische Belastung und zweitens, gerade für Frauen in der Erwerbskarriere, von der die Altersabsicherung abhängt, eigentlich ein schlimmer Einschnitt.
Man muss bedenken, dass derzeit auf Grund der Finanzierungsstrukturen - wofür ich nicht die Stadt Innsbruck verantwortlich mache
- ein Kurzzeitpflegeplatz für einen Normalverdiener oder eine Normalverdienerin fast unerschwinglich ist. Um einmal vierzehn Tage lang auf Urlaub fahren zu können, kostet zum Beispiel die Unterbringung von der Tante X für vierzehn Tage mehr, als der gesamte Urlaub für eine vierköpfige
Familie. In diesen Bereichen gibt es viel Nachholbedarf und daher muss
man in der Öffentlichkeit, gerade von der politisch verantwortlichen Seite,
mit diesem moralischen Zeigefinger wirklich vorsichtig sein, da die Realität eine andere ist. (Beifall)
GR Buchacher: Bis vor kurzem habe ich mich nicht so befugt
gesehen, über das Thema überhaupt zu sprechen, wenn nicht im ORF-Tirol
um 19.00 Uhr ein Bericht gewesen wäre, der für mich unvergesslich war.
Ich habe zum ersten Mal ganz bewusst für mich zur Kenntnis genommen,
wie es alten Menschen in den Wohn- und Pflegeheimen geht. Es wurde sogar von "abfüttern" und "ruhig stellen" in der Zeit zwischen 17.00 Uhr und
18.00 Uhr gesprochen.
Konkret hat sich der Bericht auf das Heim am Hofgarten bezogen. Ich persönlich habe dies für mich als Anlass genommen, um zumindest drei Heime zu besuchen und mir ein eigenes Bild zu machen. Ich habe
mich davon überzeugen können, dass das Personal in diesen Wohn- und
Pflegeheimen unglaubliche Arbeit leistet. Ich habe auch zur Kenntnis nehmen müssen, dass in diesen Wohn- und Pflegeheimen Personalmangel
herrscht und dadurch das Personal total überfordert ist. Ebenso konnte ich
feststellen, dass das Personal nach Fortbildung "dürstet". Diesbezüglich
darf ich keinen Politiker - egal welchen Couleurs - auslassen.
Eine Gesellschaft, die solche Dinge zur Kenntnis nimmt, sollte
kritisch über sich selber nachdenken. Ob man das will oder nicht. Diesbezüglich wurden in der eigenen Fraktion Überlegungen angestellt. Ich habe

GR-Sitzung 22.5.2003