Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2015

/ Ausgabe: 05-Protokoll_21.05.2015_gsw.pdf

- S.8

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- 305 -

Was war nun für mich so besonders beeindruckend? Es war das, was SusanneLucienne Rabinowitci in ihrer Erzählung gesagt hat. Diese Zeitzeugen hatten später
trotz allem eine wirklich gute Verbindung zu
ihrer Heimatstadt. Ich werde diese Liste mit
den Namen durch die Reihen gehen lassen.
Es ist auch der Lebenslauf der jeweiligen
Person dabei. Diese Menschen sind wahrlich beeindruckend und erinnern mich zum
Teil an unsere TrägerInnen des Verdienstkreuzes.
Was war nun daran so wichtig? Heute gibt
es noch diese Zeitzeugen. Es wird sie aber
nicht mehr ewig geben. Rabinowitci hat zum
Abschluss ihrer kurzen Rede gesagt: "Wenn
unsere Stimmen nicht mehr Zeugen sein
können, dann müsst Ihr und Eure Kinder
darüber reden und das bezeugen."
Ich halte das für einen ganz großen Auftrag.
Es wird natürlich gerade durch Film und
Theater, als besondere Medien, sehr unterstützt, dieses Zeugnis der übernächsten
Generation weiterzugeben.
Es sind großartige Menschen, denen ich bei
dieser Veranstaltung begegnet bin. Alleine
wenn man den Lebenslauf kennt und sieht,
dass sie sich doch bereit erklärt haben, bei
dieser Gedenkstunde in der Bundeshauptstadt Wien anwesend zu sein.
Wichtig ist es, sich darüber klar zu werden,
dass man frei von Schuld sein kann, aber
nicht frei von Verantwortung. Das wollte ich
mitnehmen und das ist es, was ich aus dieser großen Veranstaltung an Sie und Euch
weitergeben möchte.
Ich hoffe, dass wir dieses Stück des
Burgtheaters in die Stadt Innsbruck bringen
können. Siebzig Jahre sind ja ein so unglaublich kurzer Zeitraum.
Wenn man sieht, wie es damals war und mit
welchen Themen wir uns heute immer wieder beschäftigen - beschäftigen im Sinn von
oft Nebensächlichkeiten -, dann weiß man,
was in diesen siebzig Jahren in diesem
Land Unglaubliches geleistet wurde, aber
dass es ganz besonders wichtig ist, die
Zeugen reden zu lassen.
Sie müssen gehört werden. Es ist die Aufgabe unserer Generation, das, was sie uns
sagen, auch weiterzugeben und weiter zu
bezeugen, da das Erlebte nicht auslöschbar
ist.
GR-Sitzung 21.05.2015

Ich bedanke mich und hoffe, dass Sie einige
dieser Gedanken mitnehmen.
5.

Österreichische Abgeordnete des
Europäischen Parlaments, Referat
über aktuelle europäische Themen vor der Innsbrucker Stadtregierung und dem Innsbrucker
Gemeinderat

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Mir ist es
schon lange ein Anliegen, die Mitglieder des
Europäischen Parlaments in den Gemeinderat einzuladen. Ich hatte es bereits bei
der Verleihung des Kaiser-MaximilianPreises 2015 angesprochen: Wenn EuropaParlamentarierInnen Zeit finden und sich in
Tirol oder der Stadt Innsbruck aufhalten,
könnten sie eine Stunde lang über aktuelle
europäische Themen hier im Gemeinderat
referieren und mit uns diskutieren.
Ich habe diese Einladung jetzt auch offiziell
an die österreichischen Mitglieder des Europaparlaments ausgeschickt.
Ein Grundgedanke dabei ist, dass ein solcher Vortrag eigentlich in die Aktuelle Stunde gehört und im Stadtrecht der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR) bzw. in der Geschäftsordnung des Gemeinderates
(GOGR) verankert werden sollte. Das kann
in einer weiteren Phase einmal angesprochen werden.
Beeindruckt hat mich eine Rede, die der
Parlamentspräsident der Europäischen Union (EU) Martin Schulz bei der Verleihung
des Karlspreises gehalten hat. Er hat darin
gerade die nationalen PolitikerInnen aufgerufen, damit aufzuhören, die Misserfolge auf
Europa und die ungelösten Probleme Brüssel in die Schuhe zu schieben, sich dagegen jeden Erfolg auf die nationale Fahne zu
heften. Für mich hat er damit in der Grundaussage absolut Recht.
Im Rahmen des Städtebundes werden wir
wieder nach Brüssel reisen. Ich freue mich
sehr, dass gerade die GemeinderätInnen
der Stadt Innsbruck bisher so rege teilgenommen und sich sehr interessiert gezeigt
haben. Das Kennenlernen und das Wissen
über die Arbeit des Europäischen Parlaments sind wichtig, damit diese Erkenntnisse irgendwann auch in den Kommunen ankommen.