Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 06_Protokoll_14.06.2018_gsw.pdf
- S.38
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aufwand zu erwarten ist, der in der Ausschreibung und Vergabe nicht zu berücksichtigen war. Das kann durch viele Dinge
leicht passieren. In der Abwicklung von acht
und tatsächlich dann nur sechs Monaten, ist
keine Firma in der Lage, komplexe neue
Angebote zu legen, bevor eine Entscheidung fällig wird.
Wenn man in einer Baugrube statt dem erwarteten guten Lehmboden auf einmal
Sandtaschen vorfindet, dann müssen diese
ausgetauscht werden. Dafür wird es aber
kein Angebot geben. Sollte durch die Bauzeitverzögerung eine statisch andere Lösung an einzelnen Stationen notwendig
werden, muss diese durchgeführt werden,
die Gerüste stehen dadurch länger, weil
neue Gutachten der StatikerInnen vorliegen
sollten. Die Bautätigkeiten der auf der Baustelle tätigen Firmen verzögern sich in der
Folge. Dieser Dampfer ist dann nicht mehr
aufzuhalten.
Die Firmen haben in dem sogenannten
Baubuch die absehbaren Mehraufwendungen dem Grunde nach in der Regel angemeldet, allerdings nicht der Höhe nach. Es
ist Aufgabe der Geschäftsführer nach Rücksprache und Berichterstattung der FachplanerInnen sowie der örtlichen Bauaufsicht,
Entscheidungen zu treffen.
Ein wesentlicher Entschluss war, die Kosten
zu reduzieren. Zwei Dinge habe ich bereits
erwähnt. Wir haben eine Splittung der Ausschreibung vorgenommen, bei der wir feststellen mussten, dass die kalkulierten Ansätze nicht einzuhalten waren. Wie berichtet
gab es 33 anstelle der 10 geplanten Ausschreibungen.
Wir haben etliche Nachverhandlungen mit
LieferantInnen geführt, denen ein Zuschlag
zu erteilen war. Eine Reduzierung des Leistungsumfanges wurde ebenfalls vorgenommen. Dinge wurden in dem Moment
aus dem Projekt genommen, als die angebotenen Preise nicht unseren Budgets entsprachen.
Gerne wird vergessen, dass wir den Bauzeitplan gestreckt haben. Ursprünglich war
die Eröffnung für den 05.12.2017 geplant.
Wir haben am 22.12.2017 die Bahn in Betrieb gesetzt. Das sind zwar nur ein paar
Tage, aber wenn man auf der Baustelle
weiß, dass am 21.12.2017 die Seilbahnbehörde kommt, ist das für alle Beteiligten
GR-Sitzung 14.06.2018
nicht nur ein Stress, sondern wirklich eine
echte Herausforderung alles hinzubekommen. Am Ende des Tages muss ein betrieblich sicheres Projekt und Werk übergeben
werden.
Bei etlichen Bauteilen wurde unsererseits
die Forcierung herausgenommen, das
heißt, dass wir entschieden haben, verschiedene Werke erst im Jahr 2018 zu finalisieren. Wenn Sie heute mit der Bahn fahren, werden Sie sehen, dass das Restaurant und verschiedene Räume noch nicht
zur Verfügung stehen. Auch dort hätten wir
auftragsgemäß noch mehr forcieren können, uns erschien dies aber sinnlos, denn
es war uns wichtig, vor allem den Seilbahnbetrieb - denn dieser stand in allen Gesprächen immer im Mittelpunkt - rechtzeitig zum
Winterbeginn eröffnen zu können.
Wir haben in diesen acht Monaten nicht nur
eine Seilbahn, sondern auch zwei Restaurants zumindest vorbereiten können sowie
eine Beschneiungsanlage vorgesehen.
Wir haben viele Einrichtungen am Patscherkofel erneuert und auf den Stand der
Technik gebracht sowie Altlasten entsorgt,
die noch im Gelände standen. Wir schauen
vielleicht immer daran vorbei oder gewöhnen uns, aber die Einrichtung der alten Gipfelliftanlage sowie weiterer alter Seilbahnanlagen wurden im Zuge der Bautätigkeiten
auch endgültig beseitigt.
Erst im März 2018 wurde erkennbar, aber
mangels Schlussrechnung noch nicht abschließend belegbar, dass das Gesamtbudget überschritten werden könnte. Ja, ich
weiß, dass sich einige vor Lachen kaum
einkriegen können. Das ist belegbar und ich
freue mich auf den Abschlussbericht der
Kontrollabteilung.
In dem Moment, wo dies ersichtlich war,
haben wir alle weiteren Aufträge gestoppt,
die noch nicht vergeben waren. Daher sind
in dem Bericht an den Bürgermeister die
Aufträge aufgezählt, die noch zu erteilen
sind, um das Projekt abzuschließen zu können. Wir haben zu dem Zeitpunkt, als wir
davon erfahren haben, sofort informiert.
Wenn man sich die Tabellen ansieht, wird
man erkennen, dass in den Zeitraum zwischen April und Mai 2018 ein Betrag in der
Höhe von fast € 4 Mio. als mögliche Mehrkosten zur Anmeldung gekommen ist.